Der Questalltag
So schön der Auftakt mit dem Angriffsszenario auf die verheerten Inseln, dem Artefakt-Szenario und den Klassenhallen auch ist, danach beginnt der altbekannte Questalltag bis zur Maximalstufe 110. Neu ist jedoch, dass man sich aussuchen kann, in welcher Reihenfolge man die Gebiete (aufgrund der dynamischen Stufenanpassung) angehen möchte - in manchen Arealen beginnt man ebenfalls mit einem Story-Szenario wie in Sturmheim. Danach geht es mit der bekannten Aufgabenmischung aus Töten, Sammeln, Benutzen, Beschützen, Suchen etc. weiter - angereichert mit Bonuszielgebieten, die wieder reinlich Zusatzerfahrung einbringen. Dabei fällt auf, dass die meisten Sammelaufgaben nicht mehr so dröge sind, mit anderen Elementen verknüpft wurden und besser durchdacht wirken (vor allem was man wofür sammelt und wo man es findet). Auch die Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung sind vielfältiger. So darf man sich in Sturmheim mit einem Enterhaken auf eine Mauer begeben, dann weiter auf ein Hausdach und ein höheres Dach usw., während man in Val'sharah auf die Hilfe von Ysera setzen, auf ihr Reiten (den Alptraum besuchen) und Positionen für ihren Luftangriff vorgeben darf.
Mithilfe von Ysera darf man die Gegner ausschalten.
Jedes der Gebiete erzählt eine oder mehrere zentrale Geschichten in linearer Form oftmals mit der Hilfe von Helden-Charakteren, z.B. Genn Graumähne oder Maiev Schattensang. Im Gegensatz zu den Vorgängern wird die Story besser und aufwändiger inszeniert. Es werden häufig animierte Einheitenporträts mit Textboxen im Questverlauf eingeblendet, etwaige Zwischensequenzen gezeigt und (stellenweise ziemlich lange) Story-Szenarien eingestreut. Sämtliche Texte der Nicht-Spieler-Charaktere sind mit deutscher Sprachausgabe versehen. Alles was in Sprechblasen, im Chat (von NPCs) und im Einheitenporträtfenster zu lesen ist, wird auch vorgelesen. Lediglich die typischen Questtexte im Questlog sind „stumm“. Im Gegensatz zu Warlords of Draenor sind die Geschichten interessanter gestaltet und nutzen das Potenzial der NPCs besser, trotzdem wirken manche Abstecher ein bisschen kurz, wie z.B. bei der Rabenwehr.
Die Spieldauer bis zur Maximalstufe liegt in etwa auf dem Niveau wie bei den Vorgängern. Schnelle Naturen können Level 110 in knapp zwölf Stunden erreichen. Mit einigen Dungeon-Besuchen, ausführlicherer Kartenbesichtigung und weniger "Power-Level-Attitüde" wird die Spielzeit deutlich steigen.
Animierte Charakter-Porträts helfen bei der Inszenierung der Story im Questverlauf.
Um das finale Gebiet "Suramar" freizuschalten, müssen die Story-Quests in den Zonen Val'Sharah, der Hochberg, Azsuna und Sturmheim abgeschlossen werden, aber zum Glück gibt es dort auch viel Artefaktmacht abzustauben.
Weltquests
Komplett überarbeitet wurden die normalen bzw. die wiederholbaren Endgame-Inhalte (ab Stufe 110). Während man in Warlords of Draenor eher mäßig sinnvolle Apexiskristalle durch tägliche Quests in unterschiedlichen Gebieten sammeln konnte, wird bei Legion mit den Weltquests diesmal ein zugänglicheres System zum Einsatz kommen, das ein bisschen an die Karte von
Guild Wars 2 und den Abenteuermodus von
Diablo 3: Reaper of Souls erinnert. So werden auf der Weltkarte schlicht und ergreifend diverse Aufgaben angezeigt, die man nach dem Erreichen der Maximalstufe absolvieren kann. Weltquests umfassen "normale" Quests, seltene Elitegegner und seltene normale Gegner als Ziele, Haustierkämpfe, PvP-Aktivitäten in der Welt, Weltbosse, besondere Dungeon-Aktivitäten, Berufsaktivitäten etc. Auch die verfügbare Belohnung (Ausrüstung, Spielzeuge, Reittiere, Haustiere, Machtgegenstände usw.)
In Sturmheim, das an Vykrul-Gebiete aus Lich King erinnert, bewegt man sich in den Siedlungen mit einem Enterhaken fort, um höhere Areale zu erreichen. Wie bei Warlords of Draenor wird man auf den verheerten Inseln erst (viel) später fliegen können, wenn man diverse Erfolge erzielt hat.
kann direkt eingesehen werden.
Die Weltquests unterliegen keinem täglichen Wechsel - manche, wie etwa Weltbosse, sind eine Woche lang verfügbar, während andere, wie beispielsweise PvP-Türme, sich alle drei Stunden ändern können. Diese Weltquests gelten für alle Spieler und können gemeinsam mit Freunden angegangen werden. Und dann gibt es noch die Botschafterquest, die an die Kopfgeld-Bonustruhen aus Diablo 3 erinnern. Um solch eine Botschafterquest abzuschließen, muss man vier Weltquests der jeweiligen Fraktion absolvieren. Als Belohnung winkt "hochwertige Beute".