Vorschau: Project Arena (Musik & Party)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: CCP
Release:
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Dass die Frisbees trotz des Netzes immer in Richtung des Kontrahenten fliegen, liegt an der in diesem Modus besonders starken Zielhilfe, die die Scheiben automatisch in die gewünschte Richtung lenkt. Man schmettert als rechts am Netz vorbei und die Flugbahn des Spielgeräts fliegt ganz von selbst kreisförmig um das Hindernis. Was merkwürdig klingt, funktioniert hervorragend, weil das Augenmerk so auf dem richtigen Reflektieren, nicht dem präzisen Schuss liegt. Richtung und Geschwindigkeit der ankommenden Scheibe machen es dem Gegner lediglich schwerer, das Spielgerät abzuwehren und genau das will man ja erreichen.

Der unerkannte Körpereinsatz

Im Schwung verbirgt sich momentan aber auch eine Schwäche und das gilt sowohl für Brawl als auch für Volley, denn wer sich mit ganzem Körper in eine ankommende Disk "wirft", schießt sie selten mit derselben Wucht zurück wie jemand, der aus dem Stand lediglich mit dem Handgelenk "schnipst". Ob Arena die Bewegung des kompletten Körpers weniger genau erkennt oder mir bisher einfach die Übung fehlt, kann ich nach dem bisher noch eingeschränkten Einblick nicht beurteilen. Mitunter wirkte das Übertragen aller Bewegungen jedenfalls störanfällig.

Abgesehen davon erkennt das System erstaunlich zuverlässig, welche Bewegung man ausführt, obwohl nur Kopf und Hände erfasst werden. Kraver schwärmte etwa von einem seiner Kollegen, der den Schläger des Volley-Spiels (der Lancer kommt nur in Brawl zum Einsatz) hinter dem Rücken entlang führt, um die Disk zu reflektieren, und dass das
"Knuckle up!": Vor dem Schlagabtausch gibt
"Knuckle up!": Vor dem Schlagabtausch gibt's das visualisierte "GL".
Programm diese Bewegung tatsächlich so darstelle, wie er sie ausführt. Ohne Kinect wird die Darstellung des Körpers dabei über die erkannten Bewegungen der drei Eingabegeräte annähernd berechnet – ich vermute, Kraven kommt hier seine Erfahrung im Motion-Capturing zugute, die er vor seiner Anstellung bei CCP in verschiedenen Studios gesammelt hatte.

Weil Riesen Zwerge stören

Noch ist Project Arena natürlich genau das: ein Projekt, kein voll entwickeltes Spiel und wie dessen Zukunft aussieht, muss CCP erst noch entscheiden. So konnte Kraver auch nicht sagen, ob es neben Brawl und Volley weitere Spielvarianten geben wird. Die Entwickler spielen wohl mit Ideen, derzeit gebe es aber nur die zwei vorgestellten Varianten.

Einen Ausblick ließ sich Kraver allerdings entlocken, denn während man in der auf dem Fanfest vorgestellten Version auf einem von in allen Richtungen scheinbar unendlichen Podesten steht, könnten auf anderen Podesten weitere Spieler stehen. In der Mitte jeder aktiven Plattformen befände sich dann eine Miniaturarena, in der die zwei aktiven Kontrahenten ihr Duell austragen und was für die anderen winzig sei, erscheine den Kämpfern als normale Größe. Die Zuschauer wären in ihren Augen also Riesen.

Und diese Riesen könnten sich nicht nur untereinander hören, sondern auch mit den Spielern sprechen. Sie könnten außerdem ihre großen Köpfe in die Arenen stecken – um den Gegner ihres Favoriten zu irritieren oder einfach nur herumzualbern. Die Köpfe würden je nach Position natürlich ausgeblendet, damit Disk und Spieler stets sichtbar sind. Das alberne Ablenken würde aber schon jetzt funktionieren und sorgt bei CCP Atlanta offenbar für unterhaltsame Stunden.
 

AUSBLICK



Project Arena geht es wie vielen für die Virtual Reality entwickelten Spielen: Schaut man sich das Frisbee-Werfen nur an, wirkt es profan. Erinnerungen an Wii und Kinect Sports werden wach, die eine Weile witzig waren, aber nie lange begeistern konnten. Ich verspürte jedenfalls nie den Wunsch, eins dieser Bewegungsspiele nach einem ersten Ausprobieren noch einmal anzufassen. Auf Arena, oder wie auch immer ein aus dem Projekt entwachsenes Spiel heißen mag, bin ich allerdings gespannt, weil das Abtauchen in den futuristischen Sportplatz und die hohe Präzision beim Hantieren mit Oculus Touch und sicherlich auch den Vive-Controllern vor allem das an Tron-Wettkämpfe erinnernde Brawl zu einem ungewöhnlich vereinnahmenden Erlebnis macht. Man bedient eben nicht nur ein bewegungssensitives Gamepad, sondern steckt mittendrin und hantiert mit einem gefühlt echten Werkzeug. Es macht sich bezahlt, dass CCP so intensiv im Bereich der Virtual Reality experimentiert: Project Arena könnte sich zu einem kleinen Highlight entwickeln!

Einschätzung: gut

Kommentare

der Gaertner schrieb am
Wow! Das sieht wirklich beeindruckend aus und macht neugierig. Im ersten Absatz hat sich jedoch der Fehlerteufel eingenistet. Bitte korrigieren:
Denn die Präzision aktueller VR-Technik hebt es auf eine ganz anderes Ebene.
schrieb am