Vorschau: Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure) von Square Enix
Lara Croft und das Ende der Welt
Publisher: Square Enix
Release:
2019
2019
14.09.2018
14.09.2018
19.11.2019
14.09.2018
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Spielinfo Bilder Videos
In Zusammenarbeit mit Crystal Dynamics werkelt Eidos Montreal an Shadow of the Tomb Raider, um im Herbst die neue Trilogie rund um die Grabräuberin abzuschließen. Während es Lara in ihrem neuen Abenteuer nach Mexiko und zu verborgenen Maya-Stätten führt, ging es für uns nach London, wo wir bereits die erste Stunde anspielen konnten. Wie es uns gefallen hat, berichten wir in der Vorschau...

Día de Muertos

Ein bisschen fühlt man sich wie im Einstieg des letzten Bond-Films Spectre, wenn Lara auf einem belebten Marktplatz in der mexikanischen Stadt Cozumel Zeuge wird, wie die Einwohner mit Verkleidungen und gebastelten Skelett-Figuren den Tag der Toten feiern. Schnell verhüllt auch die Abenteurerin ihr hübsches Gesicht hinter einer Maske – nicht etwa, weil sie beim bunten Partytreiben mitmischen will. Nein, sie hat andere Pläne und will vor allem in der Menge untertauchen, um unauffällig zu bleiben. Denn sie ist auf der Suche nach einem Mann, der mit Trinity in Verbindung steht. Die Organisation, die im Vorgänger Rise of the Tomb Raider eingeführt und auch im letzten Kinofilm thematisiert wurde, führt offenbar in der Nähe geheime Ausgrabungen durch, die mit einem mächtigen Artefakt der Maya-Kultur in Verbindung stehen soll.

Das Leben in der mexikanischen Kleinstadt und die Stimmung rund um den Tag der Toten wird gut eingefangen.
Das Leben in der mexikanischen Kleinstadt und die Stimmung rund um den Tag der Toten wird gut eingefangen.
Wenn man sich auf linearen Pfaden einen Weg durch die Menschenmenge bahnt, dabei Familien an Grabstätten beobachtet oder die Eindrücke belebter Plätze aufsaugt, drängen sich die Parallelen zur artverwandten Uncharted-Reihe regelrecht auf, wo man mit Nathan Drake oder zuletzt auch mit Chloe im Ableger Lost Legacy bereits ähnliche Situationen erlebt hat, die das neue Tomb Raider übrigens grafisch und atmosphärisch ähnlich gelungen einfängt.

Jäger und Sammler

Hat man die Zielperson aufgespürt und sie bis zur Ausgrabung verfolgt, wird es ernst: Die Verkleidung weicht dem typischen Grabräuberinnen-Outfit und unter ihrem Mantel zückt Lara ihren Bogen hervor. Dessen erster Einsatz lässt nicht lange auf sich warten, als bewaffnete Schurken bedrohen, einen ihrer Archäologen zu exekutieren. Bevor man einen Pfeil zückt, kann man sich aber erneut von hinten an Gegner heranschleichen und sie mit einem Stealth-Kill leise ausschalten – sei es mit einem Würgeangriff oder dem Einsatz der Kletteraxt. Pflanzen wie Efeuranken, die manche Mauern bedecken, liefern neben Gebüschen ebenfalls Sichtschutz, wenn man sich seinen Zielen nähert. Zudem kann man Feinde auch gezielt mit Wurfgegenständen ablenken – Hitman lässt grüßen! Von dem dichten Dschungel, der bereits im Trailer zu sehen ist und ebenfalls zu einem spannenden Versteckspiel á la Metal Gear Solid 3: Snake Eater einladen könnte, war hier allerdings noch nichts zu sehen.

Die Gräber sollen unheimlicher und gefährlicher werden.
Die Gräber sollen unheimlicher und gefährlicher werden.
Dafür allerdings wieder fette XP-Einblendung nach allen erdenklichen Aktionen, die hier durch ihre Größe noch stärker hervorstechen als im Vorgänger und sich einmal mehr als Immersions-Killer erweisen. Bleibt zu hoffen, dass man diese nervigen Einblendungen wie bei God of War auch hier in den Optionen deaktivieren kann. Zudem stolpert man schnell über die erste von vielen Kisten, die Ressourcen beinhalten, mit denen man z.B. Bandagen herstellen kann. Darüber hinaus findet man aber auch in der Natur nützlichen Sammelkram wie Pflanzen, die als natürliche Medizin-Ressourcen fungieren. Daher deutet aktuell leider viel darauf hin, dass man weiterhin viel Spielzeit mit Sammeln und Craften verschwenden muss.

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Kommentare

Danilot schrieb am
@Kant ist tot
Na bei mir ist es so, dass ich nach 10-15 Stunden Spielzeit, wenn das Gameplay soweit klar ist, eher darauf achte, was mir das Game inhaltlich zur Motivation bietet. Und wenn da nichts kommt an interessantem Inhalt, Witz oder Abwechslung, dann ist das schade.
Kant ist tot! schrieb am
Danilot hat geschrieben: ?08.05.2018 09:43
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20
Danilot hat geschrieben: ?05.05.2018 08:35 @Leon-X
Nein den letzten Teil habe ich mir nur noch in Lets Plays angesehen, dass entsprechende DLC aber nicht.
Ich finde einfach, dass die neue Lara eine seelisch verkrüppelte, gewalttätige Psychopathin ist. Die Action passt schon, aber wie hier bereits geschrieben wurde, etwas Witz, Selbstironie, Leichtigkeit würde dem Ganzen gut tun.
Wenn die Entwickler die Story so pseudo realistisch erzählen wollen, dann sollten sie zumindest Wert darauf legen, dass Lara durch Stealthtaktiken den Gegnern ausweichen kann und nur im Notfall töten muss oder dann, wenn der Spieler Bock darauf hat.
...oder sie stellen sie komplett als eiskalte Killerin a la Kratos dar, die im Blutrausch mit der Kletteraxt Köpfe spaltet. So wie bisher passt das Image der an sich liebenswerten Archäologin aber nicht.
Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Die Erwartung von Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit kommt bei mir daher, dass die Entwickler ihr Game mit viel Ernst darstellen. Lara die Gejagte, in Gedenken an ihren Vater, eigentlich eine ganz Liebe, aber dann zwingt man ihr den Gore förmlich auf.
Ich finde die Gewaltintensität ja ok,...
Danilot schrieb am
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20
Danilot hat geschrieben: ?05.05.2018 08:35 @Leon-X
Nein den letzten Teil habe ich mir nur noch in Lets Plays angesehen, dass entsprechende DLC aber nicht.
Ich finde einfach, dass die neue Lara eine seelisch verkrüppelte, gewalttätige Psychopathin ist. Die Action passt schon, aber wie hier bereits geschrieben wurde, etwas Witz, Selbstironie, Leichtigkeit würde dem Ganzen gut tun.
Wenn die Entwickler die Story so pseudo realistisch erzählen wollen, dann sollten sie zumindest Wert darauf legen, dass Lara durch Stealthtaktiken den Gegnern ausweichen kann und nur im Notfall töten muss oder dann, wenn der Spieler Bock darauf hat.
...oder sie stellen sie komplett als eiskalte Killerin a la Kratos dar, die im Blutrausch mit der Kletteraxt Köpfe spaltet. So wie bisher passt das Image der an sich liebenswerten Archäologin aber nicht.
Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Die Erwartung von Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit kommt bei mir daher, dass die Entwickler ihr Game mit viel Ernst darstellen. Lara die Gejagte, in Gedenken an ihren Vater, eigentlich eine ganz Liebe, aber dann zwingt man ihr den Gore förmlich auf.
Ich finde die Gewaltintensität ja ok, aber sie passt nicht zur neuen Lara und...
Miep_Miep schrieb am
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:31
Miieep hat geschrieben: ?07.05.2018 16:26
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:20 Ich frage mich gerade nur, warum auf einmal alle Tomb Raider in der Hinsicht ernstnehmen wollen? Ich meine das ist halt fucking Tomb Raider und die Writer saugen sich irgendeine Kacke aus den Fingern. Für die alten Teile kann ich nicht sprechen aber vom Start des Reboots an war doch vollkomen klar, dass das niveauloses Trash Gedöhns ist. Von den Filmen fange ich gar nicht erst an... Das kann man natürlich kritisieren, klar. Aber wo kommt gerade bei diesem speziellen Fall die Erwartungshaltung her? Ich hatte mit beiden neuen Teilen richtig Spaß. Das Gameplay finde ich gut, auf die Ludonarrative Dissonanz gebe ich bei so einem Trash überhaupt nichts und die Story ist halt lachhaft. Ungewollt komisch irgendwie aber das fetzt doch auch wieder auf eine gewisse Art, oder?
Also wirklich ... finde das jetzt ein bisschen übertrieben :lol: Klar, ist es keine tiefgründige und horizonterweiternde Story, aber niveaulos ist sie auch nicht.
Ja, etwas vlt. schon. Ich meine das in der Hinsicht, dass das eh ein Spiel ist, wo man von vornherein weiß, dass man das Hirn ausschalten kann. Muss ja auch mal sein. Ich mag wie gesagt beide Teile richtig und verstehe einfach diesen Anspruch an TR nicht, dass da direkt psychologische Profile erstellt werden und dergleichen. Klar, das Spiel provoziert es irgendwo auch, weil es sich vlt. selbst zu ernst nimmt mitunter aber darauf muss ich ja als Spieler nicht reinfallen bzw. da mitspielen. Wenn man es als Trash nimmt, hat man einfach mehr Spaß damit, denke ich.
Ich sehe das ähnlich. Die Story ist bestimmt nicht der ausschlaggebende Punkt, warum ich Tomb Raider so liebe :D Das Game hat ganz andere Stärken. Wer ne tiefgründige Geschichte erleben will, sollte sich woanders umschauen.
Kant ist tot! schrieb am
CryTharsis hat geschrieben: ?07.05.2018 16:24
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:01Also bezüglich Gunplay gefällt mir TR deutlich besser. Allerdings ist da der Vergleich schwer, weil ich TR am PC mit Maus gezockt habe. In dem Kontext muss ich auch sagen, dass TR wahnsinnig gut für den PC optimiert wurde, da kann man echt nicht meckern.
.
Kant ist tot! hat geschrieben: ?07.05.2018 16:01Das mit der Selbstironie und dem Humor ist schon eine gute Idee aber auch schwerer umzusetzen, da brauchste schon gute Schreiberlinge und dem bisherigen Team traue ich das auch einfach nicht zu. Das ginge glaube nur noch mehr nach hinten los :lol:.
Ich weiß nicht, ob es dafür zwingend gute Autoren braucht. Ironische Brüche werden ja seit Jahren in jedes Spiel und jeden Film gepackt, so dass daraus erzählerischer Einheitsbrei wird. Ich bin dieser Disneyfizierung mittlerweile etwas überdrüssig.
Na ich meinte jetzt schon, wenn es gut sein soll. Klar wird das jetzt überall gemacht aber deswegen funktioniert es ja nicht gleich immer. Die Selbstironie beim neuen Bond finde ich zb. total unstimmig bzw. teils einfach schlecht.
schrieb am

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