Vorschau: Das Imperium schlägt (wieder) zurück
Der Weg in die Freiheit
Hmmm, dumm gelaufen: Während sich das Imperium auf die alles entscheidende Schlacht um Endor vorbereitet, um die Rebellion mit dem zweiten Todesstern endgültig zu vernichten, sitzt Iden Versio in einer Gefängniszelle an Bord eines Rebellen-Kreuzers fest. Überlaufen? Das kommt für die imperiale Kämpferin und Teil der Special Forces trotz des verlockenden Angebots am Ende des Verhörs nicht in Frage, bei dem auch die siegessicheren Rebellen-Offiziere eine dunklere Seite zeigen. Warum auch? Sie hat andere Pläne: Kaum hat der Rebellen-Abschaum ihre Zelle verlassen, aktiviert Iden ihren treuen Begleiter, den taktischen Androiden VZ 626, der auf das Schiff geschmuggelt wurde und den Auftrag erhält, sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Ego- oder Schulteransicht?
Übernimmt man dann die Kontrolle über Iden Versio, muss man auf den kleinen Helfer nicht verzichten: Er wird einfach wie ein Rucksack am Rücken platziert und kommt weiter zum Einsatz, um etwa elektronische Türschlösser zu öffnen, Computer zu hacken oder weiterhin die Gegner per Impuls zu markieren bzw. zu schocken. Für Letzteres muss man allerdings zunächst durch Kopfschüsse oder Stealth-Kills eine Energieleiste füllen.
Die Schlacht um Endor
Sind die geheimen Pläne aus dem Computer des Rebellenschiffs gestohlen und die Flucht geglückt, geht die Action auf dem Waldmond Endor weiter. Doch schon kurz nach der Ankunft folgt der Schock: Iden Versio und ihre beiden Mitstreiter vom Inferno Squad müssen mitansehen, wie der zweite Todesstern am Himmel explodiert – der Plan, die Rebellion endgültig zu vernichten, ist gescheitert. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, marschiert die Truppe weiter und bahnt sich ihren Weg durch brennende Wracks von Tie Fightern und X-Wings, räuchert Stellungen der Rebellen aus und muss sich sogar gegen einen gekaperten AT-ST zur Wehr setzen. Das sieht dank der Power der Frostbite-Engine nicht nur über weite Strecken fantastisch aus, sondern es sorgt zusammen mit dem dynamischen Orchester-Soundtrack für eine großartige Star-Wars-Atmosphäre. Was aber auffällt: Die Rebellen scheinen aufgrund der eingeschränkten Variationen bei den Figurenmodellen zum einen aus einer Klon-Fabrik entlaufen zu sein. Zum anderen verhalten sie sich auch nicht sonderlich clever. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade und ohne die optionale Zielhilfe ist es hier oft viel zu einfach, die Moorhuhn-
Die Versorgungskisten, an denen man nicht nur seine Bewaffnung, sondern auch die freischaltbaren Sternenkarten für Spezialfähigkeiten wechseln darf, tragen ebenfalls zu diesem Eindruck bei. Zwar ergeben sich durch den Wechsel taktische Optionen, mit denen man z.B. die Waffen der Feinde überhitzen oder sich kurzzeitig mit einem Schutzschild ausstatten darf. Doch die Art, wie das alles eingebunden ist, wirkt zu plump, denn das Hantieren mit den Sternenkarten verleiht dem Spielverlauf einen gewissen Arcade- und MP-Touch, den man in dieser Form nicht unbedingt in einer storybasierten Kampagne bräuchte.
Ab in den Weltraum
Zur Story kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel sagen: Nach dem Tod des Imperators bekommen Versio und ihr Inferno Squad den Auftrag, mit der Operation Cinder dessen letzten Befehl auszuführen. Was genau hinter dem Plan steckt? Man weiß es noch nicht. In einem Video, das EA nach dem Anspielen zeigte, deuten sich allerdings schon erste Gewissensbisse bei der Protagonistin an, deren Glaube an die Ziele des Imperiums offenbar stark erschüttert werden und sie in einen Gewissenskonflikt stürzen.
Ausblick
Man merkt der Kampagne von Star Wars Battlefront 2 oft leider etwas zu deutlich an, dass die Motive Studios über weite Strecken lediglich eine Zweitverwertung von Materialien und Mechaniken aus dem Mehrspielermodus betreiben. Trotzdem freue ich mich auf den Einsatz mit Iden Versio und ihrem Inferno Squad, weil die Geschichte nach den Ereignissen aus Episode 6 einen interessanten Einblick in das erschütterte Imperium erlaubt und man alles versucht, um die Shooter-Action mit Schleicheinlagen, wechselnden Fähigkeiten, Dogfights im Weltraum und weiteren Variationen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Zudem überzeugen die Zwischensequenzen mit einer gelungenen Inszenierung und detaillierten Figuren, die von einer glaubwürdigen Darbietung samt professioneller Lokalisierung getragen werden. Allerdings sollte man den Schwierigkeitsgrad noch etwas nach oben schrauben, für mehr Abwechslung bei den Gegner-Modellen sorgen und ihnen vielleicht noch ein paar natürlichere Animationen spendieren. Nach den aktuellen Eindrücken wird die Kampagne vermutlich nicht die Qualität, Tiefe und Intensität erreichen, durch die sich Star-Wars-Shooter wie Dark Forces oder Jedi Knight damals ausgezeichnet haben. Durch den interessanten Story-Aspekt und die abwechslungsreiche sowie audiovisuell beeindruckende Action empfinde ich sie dennoch als willkommene Bereicherung zu den Schlachten in den Mehrspieler-Modi.
Einschätzung: gut
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