E3-Vorschau: Metro Exodus (Shooter)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
15.02.2019
15.02.2019
kein Termin
18.06.2021
15.02.2019
kein Termin
18.06.2021
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 14,99€

ab 15,80€
Spielinfo Bilder Videos
Keine typische Open World

Obwohl die Areale deutlich größer ausfallen und durch die gesteigerte Bewegungsfreiheit auch die Erkundung an Bedeutung gewinnt, wollen die Entwickler weiter an der linearen Erzähl- und Missionsstruktur festhalten, die sie selbst als „Metro-Formel“ bezeichnen. Trotzdem hat man einige Änderungen vorgenommen, die auch ein radikales Update der hauseigenen 4A Engine erforderlich gemacht haben. Dazu zählen etwa Features wie ein dynamisches Wettersystem sowie ein Tag-/Nachtzyklus, der sich zudem darauf auswirkt, ob man sich in der Dunkelheit eher mit Mutanten herumschlagen muss oder bei Sonnenlicht vornehmlich mit Banditen und Fanatikern konfrontiert wird. In Außenposten hat man die Möglichkeit, sich nach einem Nickerchen zur gewünschten Zeit wieder wecken zu lassen, um zum gewünschten Zeitpunkt weiterzumachen.

Außerdem wird ein neues Ökosystem eingeführt, bei dem man sich allerdings nur auf die beiden Ressourcentypen „Materialien“ und „Chemikalien“ konzentriert. Praktisch: Dank des neuen Rucksacks lassen sich nützliche Gegenstände wie Heilpakete oder Kugeln auch unterwegs herstellen und der Gang zu einer Werkbank ist nicht mehr zwingend nötig. Dort
qew
Insgesamt soll Metro Exodus mehr als doppelt so groß werden wie der Vorgänger
genießt man allerdings weiterhin mehr Möglichkeiten, darunter z.B. das Anbringen neuer Waffen-Komponenten wie Zielrohren oder Schalldämpfern sowie diverse Verbesserungen der Ausrüstung. Dazu zählt z.B. auch ein Upgrade für den Kompass: Im Gegensatz zu vielen anderen Titeln hält man sich hier zum Glück damit zurück, den Spieler mit künstlichen Auto-Markierungen zu bemuttern und ihm ständig den Weg zu weisen. Stattdessen muss man selbst die Karte lesen und sich mit Hilfe des Kompasses orientieren, kann sich das Leben aber etwas leichter machen, indem man das nützliche Gadget verbessert und dabei z.B. die einfache Kompassnadel um Richtungspfeile ergänzt, die zum nächsten Missionsziel führen. Auch wird der Bildschirm nicht mit Anzeigen überfrachtet, sondern kommt sogar überwiegend ohne solche Elemente aus, damit man komplett in die Welt eintauchen kann.

Größer = besser?

Insgesamt soll Metro Exodus mehr als doppelt so groß werden wie der Vorgänger. Passten die Spiele damals noch recht locker auf eine einschichtige Blu-ray, wird es hier nach Aussagen der Entwickler langsam knapp, alle Inhalte auf einen Datenträger mit einer Kapazität von 50 Gigabyte zu quetschen. Alleine der von uns gespielte Abschnitt an der Wolga soll bereits 20 Mal größer ausfallen als der Sumpf-Abschnitt aus Metro: Last Light. Wer jetzt befürchtet, nur noch durch riesige und offene Areale zu spazieren, kann aber aufatmen bzw. weiterhin schnappatmen. Denn es wird weiterhin zahlreiche düstere Katakomben unter der Oberfläche geben, die mit verwinkelten und engen Gängen die gleichen klaustrophobischen Zustände hervorrufen sollen, für die die Reihe bekannt ist. Wenn man mit dem letzten Filter der Gasmaske orientierungslos durch die Dunkelheit irrt und der Sauerstoff langsam knapp wird, die Batterie des Nachtsichtgeräts fast aufgebraucht ist und dazu noch bedrohliche Geräusche aus den Boxen knurren, macht sich schnell eine unangenehme Panik breit.
 

AUSBLICK



In Metro Exodus beschreitet 4A Games mit deutlich größeren Arealen und mehr Schauplätzen an der Oberfläche zwar neue Wege für die Reihe, bleibt mit Abstechern in bedrohliche Metro-Stationen oder andere düstere Katakomben voller Mutanten aber auch den Wurzeln treu. Trotz mehr Freiheiten bei der Erkundung bin ich froh, dass man nicht den kompletten Schritt in die offene Welt gehen und weiter am linearen Missionsdesign festhalten will, bei dem Spieler nicht mit nervigen Hol- und Bringdiensten gelangweilt werden sollen. Stattdessen will man die Aufgaben sinnvoll in die Geschichte integrieren, die für das Entwicklerteam immer noch oberste Priorität hat und auch über die verschiedenen Schauplätze transportiert werden soll. Außerdem gefällt mir, dass das Sammeln von Ressourcen und Crafting nicht überstrapaziert wird und man dank des Rucksacks auch unterwegs wichtige Gegenstände wie Heilpakete herstellen kann, ohne unter Umständen erst zu einer weit entfernten Werkbank zurückkehren zu müssen. Und auch wenn manche Checkpunkte aktuell noch etwas unglücklich platziert sind und sich die Zielsteuerung noch nicht ganz rund anfühlt: Es ist klasse, dass man wieder häufig die Wahl zwischen dem fordernden Actionweg und spannenden Schleicheinlagen hat. Zudem scheint nach den ersten Eindrücken auch die Mischung aus Einsätzen an der Oberfläche mit ihren offenen Arealen und klaustrophobischen Momenten im Untergrund zu stimmen. An der KI sollte allerdings noch geschraubt werden: Zwar sind die Monster äußerst hartnäckig und verfolgen Artjom sogar über weite Strecken, aber ansonsten recht simpel gestrickt. Gleiches gilt für menschliche Widersacher, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Positionierung in Gefechten oder beim Suchverhalten nicht gerade clever anstellen. Davon abgesehen überwiegen die positiven Eindrücke und die Hoffnung, dass 4A die Verschiebung auf das kommende Jahr sinnvoll nutzt, um Metro Exodus den nötigen Feinschliff zukommen zu lassen.      


Einschätzung: gut

E3 2018: alle Spiele und Publisher im Überblick
Metro Exodus ab 14,99€ bei kaufen
Metro Exodus ab 14,99€ bei kaufen

Kommentare

casanoffi schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben: ?14.06.2018 19:20 Erwartest du ernsthaft von einem Spiel, dass es annähernd eine Story hat, die der aus der Romanvorlage nahe kommt? Diese ewige Diskussionen gibt es ja auch beim Film und schon da ist es schwer weil niemals 400 bis 1000 Seiten in die Zeitvorgabe des movies gepresst werden können. Der gute Film und das gute Spiel gehen deshalb weg von den Details der Vorlage und schreiben das Ding notfalls völlig um.
Habe jetzt Metro nie gelesen, nie davon gehört und wüsste jetzt auch nicht, ob man da etwas verpasst hat, kann also wenig zur Umsetzung sagen. Letztlich ist Metro aber ohnehin eher ein Shooter mit besonderer Atmosphäre, dafür zockt man das Teil, die Geschichte ist ein netter Aufhänger, die einen durchs Geschehen treibt.
Mehr nicht und mehr erwarte ich zumindest da auch nicht. Ist düster, macht Laune und hat Wumms, Nummer 1 wie Nummer 2, wenn Nummer 3 ähnlich konstruiert ist, dabei aber spieltechnische Entwicklungen gemacht hat, reicht mir das wieder völlig um da einzusteigen. Sollte die Story ausnahmsweise besondere Feinheiten aufwarten, nehme ich das wohlwollend zur Kenntnis, falls nicht isses mir auch recht.
Nein, das hatte ich mir natürlich nicht erwartet.
Aber ich hatte mir erhofft, dass es überhaupt etwas mit der Story aus dem ersten Buch zu tun hat bzw. daran anknüpft.
Das war leider für mich eine herbe Enttäuschung, dass man gerade mal die Grundlage der Geschichte genommen hatte und daraus so überhaupt nichts gemacht hat.
Ja, Metro 2033 ist ein Shooter mit besonderer Atmosphäre.
Aber wenn man mit der Buchvorlage fast nichts zu tun hat, dann braucht man meiner Meinung nach damit auch nicht großartig werben. Sonst kommen nämlich so Leute wie ich, die sich erhoffen, einen Shooter zu spielen, der eine gute Story hat :D
Egal, ist halt so, wie es ist, ändert jetzt nix daran, dass ich davon enttäuscht wurde und Du eben nicht ^^
Vin Dos schrieb am
Ich hoffe sie schaffen es in diesem Teil mal eine höhere sensitivity für controller einzubauen. Bis Heute hab ich Metro Redux noch nicht weiter als 2 Stunden gespielt weil es viel zu langsam ist auf Konsole. Man braucht für eine 360° Drehung gute 2 Sekunden auf der höchsten Stufe. Hätte ich auch toll gefunden so etwas mal in einem Test zu lesen.
Balla-Balla schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?14.06.2018 11:05 ....
Es lag daran, weil es beide post-nuklearere Shooter sind und ich auch aufgrund der Romane hohe Erwartungen hatte.
Aber nach S.T.A.L.K.E.R. und den Metro-Romanen enttäuschte es vor allem im Bereich Story.
....
Erwartest du ernsthaft von einem Spiel, dass es annähernd eine Story hat, die der aus der Romanvorlage nahe kommt? Diese ewige Diskussionen gibt es ja auch beim Film und schon da ist es schwer weil niemals 400 bis 1000 Seiten in die Zeitvorgabe des movies gepresst werden können. Der gute Film und das gute Spiel gehen deshalb weg von den Details der Vorlage und schreiben das Ding notfalls völlig um.
Habe jetzt Metro nie gelesen, nie davon gehört und wüsste jetzt auch nicht, ob man da etwas verpasst hat, kann also wenig zur Umsetzung sagen. Letztlich ist Metro aber ohnehin eher ein Shooter mit besonderer Atmosphäre, dafür zockt man das Teil, die Geschichte ist ein netter Aufhänger, die einen durchs Geschehen treibt.
Mehr nicht und mehr erwarte ich zumindest da auch nicht. Ist düster, macht Laune und hat Wumms, Nummer 1 wie Nummer 2, wenn Nummer 3 ähnlich konstruiert ist, dabei aber spieltechnische Entwicklungen gemacht hat, reicht mir das wieder völlig um da einzusteigen. Sollte die Story ausnahmsweise besondere Feinheiten aufwarten, nehme ich das wohlwollend zur Kenntnis, falls nicht isses mir auch recht.
casanoffi schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben: ?14.06.2018 07:31 Stalker war auch für mich ein highlight im videogaming, zumindest der erste Teil. Mit Metro habe ich den allerdings nie verglichen, dazu ist der Unterschied im Aufbau und Spieldesign doch viel zu groß.
Das Spieldesign allerdings ist es, was mir an Metro besonders gefallen hat, es hat doch tatsächlich geschafft, aus der Masse der sonstigen Angebote als relativ einzigartig herauszustechen. Nach zwei Titeln wäre aber ein dritter nur mit more of the same nicht sonderlich reizvoll gewesen. Daher finde ich die Entscheidung super, dass hier einige Veränderungen vorgenommen wurden.
Man darf also wieder gespannt sein. 2019 versprich mal wieder ein spannendes Jahr zu werden, auch wenn man i.A. eher keine neuen IPs erwarten kann. Immerhin wurde aber an den alten etwas geschraubt.
Ganz klar, Metro fand ich auch im Bereich Artdesign und Gameplay ungewöhnlich und sticht auch heute noch heraus.
Mein Vergleich mit S.T.A.L.K.E.R. ist definitiv unsinnig, weil es zwei völlig unterschiedliche Spiele sind.
Es lag daran, weil es beide post-nuklearere Shooter sind und ich auch aufgrund der Romane hohe Erwartungen hatte.
Aber nach S.T.A.L.K.E.R. und den Metro-Romanen enttäuschte es vor allem im Bereich Story.
Auch von der Steuerung her empfand ich es nicht sehr flüssig, man hatte immer das Gefühl, als würde die Maus nachziehen, was ich bei einem Shooter überhaupt nicht ertrage ^^
Vielleicht kann ich mich ja irgendwann noch dazu bewegen, Last Light zu zocken.
Soll ja laut allen Berichten definitiv eine Steigerung zum ersten Teil sein.
Notfalls sogar mit einem Controller, wenn die Maus immer noch so zäh reagiert :D
Balla-Balla schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?13.06.2018 13:47 Leider konnte mich Metro 2033 nie so begeistern, wie S.T.A.L.K.E.R. - Shadow of Chernobyl.
Ich weiß, weil ich für mich diesen hinkenden Vergleich ziehe und S.T.A.L.K.E.R. als nahezu unschlagbare Messlatte nehme, kann Metro ja nur verlieren, weil es im Prinzip zwei völlig unterschiedliche Spiele sind...
Trotzdem empfand ich, nachdem ich die Bücher gelesen hatte, eine herbe Enttäuschung beim spielen.
Da hatte ich mir vor allem in Sachen Story und Erzählung deutlich mehr erwartet.
Vor allem gegen Ende hin, als sich alles in eine fast schon Serious Sam artige Schuss-Gefechte mit frustrierend hohem Schwierigkeitsgrad entwickelte.
Last Light habe ich gar nicht mehr angefasst.
Stalker war auch für mich ein highlight im videogaming, zumindest der erste Teil. Mit Metro habe ich den allerdings nie verglichen, dazu ist der Unterschied im Aufbau und Spieldesign doch viel zu groß.
Das Spieldesign allerdings ist es, was mir an Metro besonders gefallen hat, es hat doch tatsächlich geschafft, aus der Masse der sonstigen Angebote als relativ einzigartig herauszustechen. Nach zwei Titeln wäre aber ein dritter nur mit more of the same nicht sonderlich reizvoll gewesen. Daher finde ich die Entscheidung super, dass hier einige Veränderungen vorgenommen wurden.
Man darf also wieder gespannt sein. 2019 versprich mal wieder ein spannendes Jahr zu werden, auch wenn man i.A. eher keine neuen IPs erwarten kann. Immerhin wurde aber an den alten etwas geschraubt.
schrieb am