Vorschau: Assassin's Creed Origins (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
27.10.2017
27.10.2017
kein Termin
16.12.2020
27.10.2017
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Ohnehin ist das Verhalten von Mensch und Fauna nicht immer nachvollziehbar. Manche Wachen gehen seltsame Wege und richtig frustrierend war ein kleiner Einsatz, in dem ich einen Streitwagen, ähnlich wie jene aus Ben Hur, zerstören musste. Dummerweise fährt ein Gegner ihn, also stelle ich einen großen Heuwagen in dessen immer gleiche Kreisbahn. Was macht die Wache? Sie reagiert als Figur überhaupt nicht auf das Hindernis. Stattdessen dreht sie erst direkt am Hindernis, das lange vorher sichtbar war, abrupt um und rollt ungebremst in die entgegengesetzte Richtung weiter. Schade, dass für alternative Problemlösungen in diesem Spiel wohl kein Platz ist!

Was ein echter Assassine ist...

Apropos Attentäter: Den größten Spaß hatte ich in der Vorschau mit der erwähnten Befreiungstat im Banditenlager sowie beim Beseitigen der Wachen feindlicher Außenposten. Dort bin ich nämlich auf leisen Sohlen zu den Anführern oder Kommandanten geschlichen, um sie hinterrücks zu meucheln, was auch gegen deutlich stärkere Feinde deutlich leichter machbar ist als ein „Hier bin ich!“ mit Schwert in der
Das Schleichen funktioniert am besten. Die Stealth-Action ist nicht großartig, aber besser als man es aus den Vorgängern kennt.
Das Schleichen funktioniert am besten. Die Stealth-Action ist nicht großartig, aber besser als man es aus den Vorgängern kennt.
einen und Schild in der anderen Hand.

Dafür versteckt man Bayek in hohem Gras, schaltet Wachen aus sicherer Distanz mit Pfeil und Bogen aus oder zündet die Geschosse vorher an einer Fackel an, um Wachstände aus Holz kurzzeitig in Brand und dort postierte Soldaten in Panik zu versetzen.

Gesehen oder nicht gesehen werden

Das Versteckspiel ist kein besonders hochwertiges: Wird der Eindringling entdeckt, kennt sofort das ganze Lager seine Position und es war zumindest in der Vorschau-Version kaum möglich, seinen Verfolgern wenigstens so weit zu entkommen, dass sie ihn erst wieder suchen mussten – gerne genau dort, wo er sich versteckt, so dass er vielleicht schnell die Position wechseln muss. Vielmehr musste ich stets weit davonlaufen, um quasi die komplette Prozedur zurückzusetzen.

Insgesamt funktioniert die Stealth-Action aber und wirkt runder als in der Vergangenheit. Wachen rufen sogar Verstärkung, wenn sie Bayek sehen, was man mit einem schnellen gut gezielten Pfeil verhindern kann. Ein schönes Detail außerdem: Klaut Bayek vor den Augen Bewaffneter ein Pferd oder ein Kamel, heften die sich sofort an seine Fersen.
Vor allem die Details des alten Ägypten sind eine Augenweide.
Vor allem die Details des alten Ägypten sind eine Augenweide.

Quark mit Adler

Worauf ich in der Vorschau übrigens fast komplett verzichtet habe, ist der Einsatz eines Adlers namens Senu, denn der hätte mich gedanklich aus dem Spiel geworfen. Genau wie in Far Cry Primal kann man nämlich jederzeit Senu fliegen, um aus der Luft Lager auszukundschaften oder Gefangenenkäfige zu markieren. Glück im Unglück: Man findet diese und andere Zielobjekte auch ohne dessen Hilfe anhand ihrer Beschreibung. Schlechtes Spieldesign ist der in keiner Weise an den historischen Schauplatz passende Gadget-Vogel aber allemal!

Gerade in den detaillierten und idyllischen Umgebungen wirkt er wie ein Fremdkörper – immerhin zeigt Ubisoft von trockener Wüste über saftige Ackerflächen bis hin zu prachtvoll verzierten Bauten ein ebenso verklärtes wie schönes Ägypten. Reitet Bayek lange Strecken sind die Übergänge zwischen unterschiedlichen Gebieten zwar abrupter als etwa im Wilden Westen von Red Dead Redemption, trotzdem ist auch Ägypten eine sehr faszinierende Kulisse.
 

AUSBLICK



Das neue Assassin’s Creed... wie ein Neubeginn fühlt es sich ja gar nicht an. Origins ergänzt das bekannte Muster lediglich um zusätzliche Ornamente. Und wirklich zufrieden bin ich mit den Änderungen noch nicht. Zu unsinnig verhalten sich manche Gegner sowohl im Kampf als auch beim Schleichen und anderen Aktivitäten. Zu unübersichtlich fühlen sich die Kämpfe an. Zu erzwungen wirkt das Aufleveln des Charakters, ohne das man in der Geschichte nicht vorankommt. Und zu langweilig ist das zeitraubende Töten von Tieren. Zum Glück darf man wenigstens auf die Erkundungs-Drohne verzichten – ärgerlich ist das Vorhandensein dieses Gadget-Adlers trotzdem. Dabei stecken in vielen Neuerungen richtig gute Ideen! Die fordernden Duelle sind mir z.B. bedeutend lieber als die Arcade-Scharmützel der Vorgänger. Das Schleichen in feindlichen Lagern ist dynamischer als in jedem anderen Assassin’s Creed – die Welt mit dem Tag-Nacht-Rhythmus ihrer Einwohner sowie dem Ahnden manchen Diebstahls und zahlreichen Aufgaben abseits des roten Fadens ebenso. Nicht zuletzt empfinde ich sowohl das Zusammenstellen als auch das Verbessern einer individuellen Ausrüstung als angenehm motivierend. Das alles vor der Kulisse eines exotischen Schauplatzes: Origins ist auf einem guten Weg. Zu einem guten Spiel fehlte vielen Ecken der Vorschau-Fassung allerdings der rechte Schliff.

Einschätzung: befriedigend
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Kommentare

Stalkingwolf schrieb am
hab nun laut Xbox 36h auf dem Tacho und immer noch begeistert.
Die ganzen Nebenquest haben im ~30 Levelbereich mehr Niveau als am Anfang.
the nightflyer schrieb am
Hab mich hier schon länger nicht mehr angemeldet weil die Tests mir einfach zu persönlich eingefärbt und nicht immer nachvollziehbar sind.
Angesichts dieses Schwachsinns hier seh ich mich allerdings fast dazu genötigt.
Das AC ne leichte RPG Richtung einschlagen würde war bekannt.
Und genau dafür wird es jetzt gebasht und bekrittelt?
Sorry
Aber im neuem Southpark sind Missionen auch an meinen Power Wert gebunden, da wird aber nicht rumgeweint.
In nem Witcher 3 kann ich auch überall hin...ohne ein gewisses Lvl wirds aber keinen Sinn machen, da nutzt all mein Skill nix.
Wurde dort aber auch nicht als Kritik verwendet.
Könnte noch 100te andere Spiele aufzählen die dieses System nutzen.
Der Sinn dahinter sollte eigentlich klar sein.
Das System ist so alt wie RPGs selbst.
Sich darüber aufzuregen das AC das jetzt verwendet, anstatt es positiv zu sehen das sich mal was bewegt in der Reihe ist eher......eigen.
Ja es ist kein Dark Souls wo ich mit bloßem Skill auch mit lvl 1 das Spiel beenden kann....so what? Das wollte es nie sein, und ihm das vorzuwerfen, ist genau das was mich an manchen Berichten hier massiv stört....Anstatt n Spiel für das zu bewerten was es ist, wird lieber sinnlos gebasht um Kritik üben zu können....auch wenn sie nicht gerechtfertigt ist
nettepsychose schrieb am
Wie schon einmal geschrieben werde ich noch warten ob mich dieser Teil überzeugt. Ich bin muss ich gestehen noch sehr unschlüssig ob mir das EP System gefällt. Ich meine klar, ich habe schon immer in Spielen erst die Nebenaufträge gemeistert um das Spielerlebnis zu strecken, jedoch wenn ich "gezwungen" werde dieses zu machen um in der Hauptgeschichte eher voran zu kommen......Hm.....mal sehen ob mir das schmeckt. Jedoch erst einmal gucken ob sich das beim Launch überhaupt bestätigt oder wieder einmal zu heiss gegessen wird.
In dem Sinne , weiter machen!
schrieb am