Vorschau: The Fall - Last Days of Gaia (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



The Fall - Last Days of Gaia
Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
19.11.2004
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ab 4,94€
Spielinfo Bilder  
Anarchie aus der Hauptstadt naht: Das Berliner Team von Silver Style Entertainment will euch bereits am 19. November in eine brutale Zukunft katapultieren, in der die Erde von Gangs terrorisiert wird. In The Fall übernehmt ihr als Held eine sechsköpfige Gruppe, um in bester Rollenspiel-Manier einen Rachefeldzug für Recht und Ordnung zu organisieren. Lohnt sich der düstere Trip?

Brutale Endzeit

Keine Aliens, keine Dämonen, keine Deutschen - nein, diesmal sorgt eine globale Umweltkatastrophe für apokalyptische Zustände auf der Erde. Im Jahr 2082 ist nichts mehr so, wie es einmal war: Wasser und Nahrung sind knapp, Geld gibt`s nicht mehr, es herrscht knallharter Tauschhandel und militante Gangs stecken ihre Reviere ab. Das idyllische Intro verwöhnt zwar noch mit einem zarten
Die Charakterkarte: Ein Eldorado für Tüftler & Rollenspielfans. Ab 75% in einem Bereich gibt`s neue Talente, alle Werte wirken sich aus.
Zwiegespräch zwischen Mutter und Tochter, die sich über Mut unterhalten, aber danach geht`s derb zur Sache.

The Fall konfrontiert euch mit einer gnadenlosen Zukunft, in der das Gesetz des Stärkeren gilt. Zartbesaitete Naturen sind hier fehl am Platze, denn der Ton ist ebenso brutal wie der Alltag: Da ist von "Scheißkerlen", "Schlampen" und "Drecksschweinen" die Rede, und am liebsten wollen euch die Gangbosse die "Fresse wegballern". Öffentliche Hinrichtungen, Entführungen und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung.

Die meisten Charaktere verwöhnen euch zwar mit Sprachausgabe und selbst das Betrachten unwichtiger Gegenstände wird vorbildlich kommentiert, aber die Tonaufnahmen ließen technisch und schauspielerisch noch zu wünschen übrig. Die akustische Quantität ist zwar vorbildlich, die Qualität allerdings durchwachsen. Vor allem das seltsame metallische Hallen innerhalb der Dialoge konnten wir nicht beheben.

Anarchie & Rollenspiel

In dieser komplett dreidimensionalen Welt seid ihr als Held unterwegs, um den Mord an euren Eltern zu rächen und eure vermisste Schwester zu finden. Welche Winkelzüge und Überraschungen die Story in der Tiefe bietet, können wir anhand der ersten Spielstunden noch nicht beurteilen. Ihr schließt euch der amerikanischen "Neuen Regierung" an, die wenigstens etwas Ordnung ins Chaos bringen will und als euer Arbeitgeber fungiert - eine Wahl habt ihr hier leider nicht, auch Fraktionen à la Arcanum konnten wir noch nicht ausmachen. Gleich zu Beginn dürft ihr im Lager euren Charakter erstellen,
Alles lässt sich untersuchen: Egal ob Fass, Schrotthaufen oder Autowrack - ihr bekommt immer akustisches Feedback.
ihn mit Fähigkeiten, Attributen und Talenten ausstatten sowie einen Trainingsparcours bestehen: schießen, kriechen Molotow-Cocktails werfen, über Zäune klettern.

Die pausierbaren Duelle erinnern an Neverwinter Nights & Co. Aber The Fall ist trotz Echtzeitkampf kein Taktikspiel und zeigt schnell sein komplexes Rollenspielgesicht: Ihr könnt zwischen einem vorgefertigten Äußeren wie "klein", "schön" oder "drahtig" wählen, das sich bereits auf eure Grundattribute auswirkt. Ein hübscher Womanizer kann zwar dank seines Charismas so manches Gespräch in günstige Bahnen lenken, aber dafür ist er nicht der hellste Kopf und bekommt weniger Punkte nach dem Aufstieg. The Fall setzt auf ein klassisches Erfahrungspunktesystem: Die Anwendung einer Fähigkeit bringt nichts, ihr müsst fleißig Quests lösen und Kämpfe bestehen.
             
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