Vorschau: GeForce Now (Hardware)

von Marcel Kleffmann



GeForce Now (Hardware) von NVIDIA
Spielen auf einem gemieteten Server
Hardware
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
04.02.2020
04.02.2020
04.02.2020
Spielinfo Bilder Videos

Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime haben die hiesige TV-Landschaft in den letzten Jahren radikal verändert und auch die Spielewelt wird dieser Technologietrend wohl nachhaltig wandeln. So sprachen bereits Microsoft, Electronic Arts und Ubisoft auf der E3 2018 über Spiele-Streaming. Und neben PlayStation Now testet NVIDIA aktuell seinen Dienst GeForce Now für PC und Mac. Wir haben uns die schöne neue Streaming-Welt angeschaut.



Remote Gaming: Einen Rechner mieten ...

Der Spiele-Streaming-Dienst GeForce Now von NVIDIA hebt sich mit seiner Funktionsweise von anderen Streaming-Services ab. Normalerweise erhalten Streaming-Abonnenten gegen eine (monatliche) Gebühr Zugriff auf eine große Bibliothek an Filmen oder Spielen, die nach Belieben abgerufen werden können - so funktioniert es zum Beispiel bei Amazon Prime, Netflix oder bei PlayStation Now von Sony. Beim Game-Streaming-Dienst von NVIDIA ist das ein bisschen anders, denn im Prinzip mietet man bei GeForce Now einen virtuellen Rechner mit potenter Grafikkarte und startet seine eigenen Spiele oder ausgewählte andere Titel auf diesem entfernten Computer.

Die Spiele laufen also auf diesem PC-System im NVIDIA-Rechenzentrum. Der eigene PC/Mac muss lediglich das Videosignal wiedergeben, weswegen die Hardware-Anforderungen recht niedrig sind. Die Eingaben von dem heimischen Steuerungsgeräten (Tastatur, Maus, Controller) werden also an den entfernten Rechner geschickt, dort werden Spiellogik sowie -geschehen berechnet, das Videosignal gerendert, komprimiert (H.264) und letztendlich auf dem Bildschirm zurückgeschickt.

Alles steht und fällt mit der Bandbreite der Internet-Verbindung.
Alles steht und fällt mit der Bandbreite der Internetverbindung.
Diejenigen, die schon einmal einen anderen Computer mit einer Remote-Desktopverbindung gesteuert haben, können sich in etwa vorstellen, wie das Prinzip funktioniert. Aufgrund des zusätzlichen Übertragungsweges der Eingabedaten zum Rechenzentrum ist klar, dass mit einer höheren Eingabeverzögerung bzw. Latenz zu rechnen ist, aber in der Praxis bzw. beim aktuell laufenden Betatest macht GeForce Now schon einen überraschend überzeugenden, ausgereiften und vor allem schnellen Eindruck.

Streaming von eigenen Spielen - mit Einschränkungen

Zunächst benötigt man auf PC und Mac den GeForce-Now-Client, der optisch gewisse Ähnlichkeiten zu GeForce Experience und kaum Einstellungsmöglichkeiten aufweist. Auf der Startseite werden diverse Spiele vorgestellt, die auf dem GeForce-Now-Rechner spielbar sind. Zu sehen sind zum Beispiel The Crew 2, Overwatch, Fortnite, PUBG, League of Legends, Rainbox Six Siege, Counter-Strike: Global Offensive sowie diverse "Neuerscheinungen". Diese Spiele sind quasi auf dem Remote-Rechner in der Cloud installiert und fordern den Spieler nach dem Start bzw. dem manchmal etwas zähen Verbindungsaufbau dazu auf, sich mit seinem jeweiligen Spiele-Account einzuloggen.

Auf der Startseite von GeForce Now werden neue "Highlights", neue Spiele , Free-to-play-Titel etc. vorgestellt
Auf der Startseite von GeForce Now werden beliebte "Highlights", neue Spiele , Free-to-play-Titel etc. in einer langen Liste vorgestellt. In die Bibliothek werden automatisch Spiele aufgenommen, die man bereits einmal gestartet hat.
Neben den vorgestellten Spielen können auch andere Titel gestartet werden. Im Prinzip lassen sich alle Spiele, die man in der eigenen Steam-Bibliothek hat, auf dem NVIDIA-Cloud-Rechner starten, wobei nicht alle Spiele offiziell unterstützt werden. Trotzdem können nicht-offizielle Spiele gestartet werden. Also loggt man sich auf dem Remote-Rechner mit seinen Steam-Daten ein (auch Mobile-Authenticator funktioniert) und hat vollständigen Zugriff auf seine Steam-Bibliothek, aus der im Anschluss neue Spiele installiert werden können, was dank hoher Bandbreite zügig geht und manchmal sind die Spieldaten schon irgendwo in der Cloud vorhanden. Was bei der aktuellen Beta nicht klappte, war zum Beispiel die Installation von Der Herr der Ringe: Schatten des Krieges, da das Spiel mehr Speicherplatz (> 150 GB) erforderte, als die virtuelle Maschine standardmäßig bot. Außerdem wurde bei jedem Login (Anzahl über 20) jeweils ein 2 GB großer Patch für Final Fantasy 15 Windows Edition runtergeladen, was den Schluss nahelegt, dass man immer mit unterschiedlichen "virtuellen Rechnern" verbunden wird, wobei NVIDIA auf Nachfrage bestätigte, dass dieses Problem bekannt sei und mit den optionalen 4K-Texturen zusammenhängen würde. Speicherstände in der Steam-Cloud können übrigens problemlos verwendet werden.

Startet man Overwatch aus der GeForce-Now-App, muss man sich nach dem Verbindungsaufbau im Battle.net einloggen.
Startet man Overwatch aus der GeForce-Now-App, muss man sich nach dem Verbindungsaufbau im Battle.net einloggen.


Abseits von Steam, das direkt aus der GeForce-Now-App gestartet werden kann, ist es über Umwege (nämlich durch den Start von bestimmten Spielen) möglich, Uplay von Ubisoft und das Battle.net von Blizzard zu nutzen. Derzeit nicht verfügbar sind Origin von Electronic Arts, der Windows 10 Store von Microsoft und die Titel des Bethesda Launchers. Eine Liste mit allen offiziell unterstützten Spielen findet ihr hier.

Kommentare

gauner777 schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?12.07.2018 16:17
gauner777 hat geschrieben: ?12.07.2018 11:56 Ich habe eine schnelle 200.000Mbit Leitung von Unitymedia die auch tatsächlich ankommen.Meine frage ist jetzt ob ich mit meinen Mini Mac auch Steam Spiele spielen kann!!??.Gibt ja ein anderen Anbieter wo der PC aber die gleiche Grafikkarte haben muss um die Spiele Streamen zu können.Hätte lust auf ein Sacred 2 zu spielen wenn denn das kompatibel wäre.Mac ist ja bekanntlich ungeeignet für Spiele deshalb wäre das ganz interessant wenn das funktioniert.
Der Mac Mini hat halt leider keine Grafikkarte, die zum zocken geeignet ist.
Das ist eine Intel HD Graphics 4000 mit 1 GB VRAM (und dazu auch noch shared).
Ein paar Spiele finden sich aber schon, die damit problemlos laufen.
Wie z. B. Darkest Dungeon, Hearthstone etc.
Ein Sacred 2 wird damit aber nicht laufen.
Was das Streaming betrifft, dafür kannst Du Deinen Mac Mini natürlich verwenden (habe ebenfalls einen).
Das geht auch mit einem Netbook oder Smartphone ^^
Vielen Dank für ihre Antwort.
Hab versucht mich für die Beta anzumelden auf der Webseite nur der Anmeldebogen kann nicht bestätigt werden :( .
casanoffi schrieb am
gauner777 hat geschrieben: ?12.07.2018 11:56 Ich habe eine schnelle 200.000Mbit Leitung von Unitymedia die auch tatsächlich ankommen.Meine frage ist jetzt ob ich mit meinen Mini Mac auch Steam Spiele spielen kann!!??.Gibt ja ein anderen Anbieter wo der PC aber die gleiche Grafikkarte haben muss um die Spiele Streamen zu können.Hätte lust auf ein Sacred 2 zu spielen wenn denn das kompatibel wäre.Mac ist ja bekanntlich ungeeignet für Spiele deshalb wäre das ganz interessant wenn das funktioniert.
Der Mac Mini hat halt leider keine Grafikkarte, die zum zocken geeignet ist.
Das ist eine Intel HD Graphics 4000 mit 1 GB VRAM (und dazu auch noch shared).
Ein paar Spiele finden sich aber schon, die damit problemlos laufen.
Wie z. B. Darkest Dungeon, Hearthstone etc.
Ein Sacred 2 wird damit aber nicht laufen.
Was das Streaming betrifft, dafür kannst Du Deinen Mac Mini natürlich verwenden (habe ebenfalls einen).
Das geht auch mit einem Netbook oder Smartphone ^^
gauner777 schrieb am
Ich habe eine schnelle 200.000Mbit Leitung von Unitymedia die auch tatsächlich ankommen.Meine frage ist jetzt ob ich mit meinen Mini Mac auch Steam Spiele spielen kann!!??.Gibt ja ein anderen Anbieter wo der PC aber die gleiche Grafikkarte haben muss um die Spiele Streamen zu können.Hätte lust auf ein Sacred 2 zu spielen wenn denn das kompatibel wäre.Mac ist ja bekanntlich ungeeignet für Spiele deshalb wäre das ganz interessant wenn das funktioniert.
schrieb am