Ein erster Vorgeschmack
Der gelungene Prolog gibt schon einen ersten Vorgeschmack darauf, was man von der Kampagne zu erwarten hat: In den kurzen spielbaren Abschnitten lernt man nicht nur Schauplätze wie Norwegen, Libyen, Algerien, Deutschland sowie die Niederlande kennen, sondern darf sich u.a. schon an einer nächtlichen Infiltration, am Steuer eines Panzers oder als Scharfschütze versuchen und sich an Bord eines Flugzeugs einen Luftkampf über Hamburg liefern.
Laut Franchise Design Director Daniel Berlin funktioniert die gewählte Struktur für die Kampagne so gut, weil man sich bewusst nicht nur auf eine Figur konzentrieren möchte, sondern eine Reihe von persönlichen Geschichten erzählen will und
Im eisigen Norwegen droht sogar die Gefahr zu erfrieren, wenn man nicht rechtzeitig Wärmequellen findet.
dabei für die verschiedenen Charaktere auch eine Variation der Spielstile anbieten will. Trotzdem will man den Spielern noch stärker die Wahl lassen, auf welche Art sie sich in die Gefechte stürzen und welche Ausrüstung sie dabei verwenden wollen.
Infiltration in Norwegen
Das zeigt sich bereits in der ersten Episode Nordlys, wo man sich in der Rolle einer norwegischen Widerstandskämpferin sowohl per pedes als auch auf Skiern einen Weg zur gut bewachten Basis der Deutschen bahnt, um diese zu infiltrieren und eine Gefangene zu befreien. Zwar laden die schallgedämpfte Pistole, die gezielten Ablenkungsmanöver und unauffälligen Nahkampf-Attacken vor allem zu einer unauffälligen Vorgehensweise ein, doch kann man sich genauso gut ein Gewehr krallen oder sich hinter ein Geschütz klemmen, um die Invasoren mit der willkommenen Unterstützung explosiver Fässer einfach über den Haufen zu ballern. Und obwohl die Frostbite Engine einmal mehr für ein hohes Maß an Zerstörung innerhalb der Umgebung sorgt, scheinen Glühbirnen aus Adamantium zu bestehen. Schade, denn dieser Hauch von Splinter Cell würde den Infiltrationsweg sicher bereichern. Allerdings liefert DICE ohnehin nur eine Light-Variante der Mechanik: Die Silhouetten zuvor markierter Gegner bleiben z.B. auch durch Wände hindurch sichtbar. Auch das Verstecken von Leichen ist nicht möglich und so erregen die leblosen Körper früher oder später die Aufmerksamkeit von Patrouillen, die nicht zögern, umgehend Alarm zu schlagen – es sei denn, man war so clever und hat die Sirene zuvor sabotiert, um das mögliche Anrücken der Verstärkung zu verhindern. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad präsentiert sich die KI zwar noch häufig als Kanonenfutter, doch ist sie
Wo lang? In Battlefield 5 führen meist mehrere Wege zum Ziel.
durchaus aufmerksam, agiert in einem recht großen Aktionsradius und zögert nicht, Granaten oder Mörsergeschosse an die Position zu schicken, wo sie den Spieler vermutet.
Die Basis-Infiltration ist allerdings erst der Anfang. Schon die erste Episode fällt mit wechselnden Schauplätzen nicht nur erfreulich umfangreich aus, sondern hat auch spielerische Abwechslung zu bieten, wenn man sich z.B. durch die eisige Wildnis Norwegens zittert und der drohenden Hypothermie mit Aufwärmen an Lagerfeuern entgegenwirken muss, um wieder ordentlich zielen zu können und nicht zu erfrieren. Auch das Anbringen von Sprengladungen an mitunter gut versteckten Objekten oder eine rasante Verfolgungsjagd auf einem Schneemobil sorgen dafür, dass hier so schnell keine Langeweile aufkommt. Laut Berlin will man bei DICE die Kampagne auch dazu nutzen, mit Spielmechaniken zu experimentieren, die auf den Mehrspieler-Schlachtfeldern in dieser Form vielleicht nicht zum Einsatz kommen würden.