Team Sonic Racing22.08.2018, Jan Wöbbeking

Vorschau: Teamplay statt Verwandlungen

Keine Verwandlungen mehr? Buh, wie langweilig! So ähnlich dürften viele Fans älterer Sonic-Rennspiele die Ankündigung von Team Sonic Racing (ab 17,98€ bei kaufen) empfunden haben; und auch bei uns kochten die Emotionen zunächst auf Sparflamme. Auf der Gamescom überraschte uns Sumo Interactive aber mit erfreulich vielschichtigen Team-Mechaniken und einem griffigen Fahrgefühl!

Geradezu griffig

Die dreistufigen Kombo-Tricks mit dem rechten Stick und das Driften für einen kurzfristigen Boost gingen bereits sehr geschmeidig von der Hand. Auch die zahlreichen Team-Aktionen verliehen den Rennen durch die knallbunte Kulisse eine neue Note. Natürlich versucht man, als erster über die Ziellinie zu rasen, doch auch die akkumulierte Mannschafts-Punktzahl spielt für den Sieg eine wichtige Rolle. Zwei Grüppchen mit jeweils drei Rasern schicken mitten im Rennen eingesammelte Extras an ihre Partner, die sie gerade dringender brauchen: Die Gadgets werden nach der Versendung übrigens noch stärker – z.B. eine Dreifach-Rakete statt einer einzelnen.

Knuckles' Vehikel ist kraftvoller als jeder der Poser-Wagen, die gerade pausenlos vor unserem Gamescom-Hotel herumknattern.
Noch nützlicher ist ein aufgeladenes „Ultimate-Meter“ für einen besonders starken Turbo, der mehrere Sekunden lang anhält: Starten alle drei Spieler ihren „Ultimate“, ist auch hier die Wirkung noch stärker. Auch bei der geplanten Modi-Vielfalt zeigt sich, dass Sumo sich Gedanken gemacht hat. Es gibt klassische Einzelrennen, Teamrennen, Time-Trials mit Geistern, diverse Online-Rennen sowie eine Karriere (Adventure-Modus), in der sogar bis zu drei Teilnehmer miteinander spielen können. Schön auch, dass on- und offline ein Vierer-Splitscreen geplant ist.

Sonic only!

Schade, dass keine anderen SEGA-Universen mehr dabei sind. Laut Sumo kommen im Gegenzug Sonic-Fans stärker auf ihre Kosten, weil sich die Figuren in den geplanten Story-Sequenzen auf natürlichere Weise unterhalten könnten. Sie stammen schließlich aus dem gleichen Universum. Schwere Brocken wie Big the Cat und kleinere Raser wie Tails werden in drei Klassen eingeteilt, die spezifische Vorteile mit sich bringen. "Speed"-Racer wie Sonic sind natürlich flotter, "Technique"-Charaktere rutschen bei Ausflügen aufs Gras oder andere Untergründe neben der Strecke weniger umher. "Power"-Piloten wie Knuckles können dagegen durch Hindernisse wie riesige Eiszapfen brettern. Auch ohne diese Fähigkeit erwischten wir bereits einige der Abkürzungen, auf die man z.B. von höheren Kursabschnitten aus stürzen kann. 

Es sind auch einige Anpassungs-Optionen für die Vehikel geplant.
Technisch hatten die Kulissen in der überarbeiteten hauseigenen Engine aus „Transformed“ bereits einige nette Details wie Spiegelungen zu bieten – auch wenn die Famerate noch etwas zu wünschen übrig ließ. Ob die Entwickler letztendlich auf 30 oder 60 Bilder pro Sekunde abzielen, wollten sie noch nicht verraten. Bisher wirkten die Kurse nicht so wild und fantasievoll wie in Transformed, aber doch ansehnlich und gut auf die Mechaniken abgestimmt. Man ärgert die Gegner natürlich regelmäßig mit diversen Waffen und Gadgets wie einer Wurfbombe. Segas Rennspiel vom Studio Sumo Digital erscheint diesen Winter für PC (digital), Playstation 4, Switch und Xbox One.

Ausblick

Team Sonic Racing gehört zu meinen positiven Überraschungen der Gamescom. Nach dem generisch wirkenden Ankündigungs-Trailer befürchtete ich schon einen lustlosen Mario-Kart-Klon, zumal diesmal keine Stargäste aus anderen Universen dabei sind. Nach dem Anspielen und dem Gespräch mit Sumo über die Team-Feinheiten habe ich jedoch richtig Lust aufs Spiel bekommen. Wenn die Mechaniken so gut ineinander greifen wie versprochen, dürften befreundete Arcade-Fans und Familien eine Menge Spaß damit haben, koordiniert das andere Team zu malträtieren. Auch das Drift- und Fahrgefühl gefiel mir bereits prima. Im finalen Spiel hoffe allerdings auf eine bessere Framerate, die bei der nicht übermäßig anspruchsvollen Comic-Kulisse doch eigentlich kein Problem darstellen sollte.

Einschätzung: gut

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