Schießen und Fahren
In der postapokalyptischen und meist ziemlich durchgeknallten Welt von Rage 2 ist man sowohl mit Fahrzeugen als auch zu Fuß unterwegs. Man kann sich das Ganze wie eine Mischung aus
Mad Max und
Doom vorstellen: Man fährt mit Fahrzeugen aus der Verfolgerperspektive zwischen den Schauplätzen des überraschend bunten Ödlands hin und her, liefert sich Rennen und rammt, beschießt sowie überfährt Gegner. Stellt man das Fahrzeug ab, kann man die Feinde aus der Ego-Sicht mit durchschlagskräftigen Waffen bekämpfen - und im Vergleich zum Vorgänger wirkt diese Mischung ausgefeilter, sinnvoller und wesentlich harmonischer, schließlich war
Rage doch eher ein Schlauch-Shooter. Diesmal ist Welt wesentlich offener.
Die Alterseinstufung "ab 18 Jahren" wird angepeilt.
Die Gefechte in Egosicht sind rasant und unkompliziert. Deckung und Schleichen sind unnötig. Stattdessen ist man viel in Bewegung und setzt auf Run-and-Gun. Walker, der in männlicher oder weiblicher Form gespielt werden kann, springt, doppelspringt, schlittert und prescht flink in den Gefechten durch die Umgebung - ein bisschen wie Lo Wang aus
Shadow Warrior 2, nur nicht ganz so flott. Lediglich Aufzüge und Leitern nehmen (zu viel) Tempo aus dem Spiel.
Nanotrites bringen das Chaos
Mehr Pepp kommt durch die Nanotrites in die Kämpfe. Diese Spezialfähigkeiten für Walker kann man u. a. in bestimmten Ark-Kapseln in der Spielwelt finden. Zu den Fertigkeiten gehört z.B. der Vortex, mit dem man Gegner in die Luft schleudern oder alternativ den Energiewirbel selbst als Sprungbrett nutzen kann. Aus der Luft kann man mit dem Slam-Angriff zu Boden donnern - je größer der Abstand zum Boden, desto mächtiger fällt der Slam-Schaden aus. Daher bietet sich eine Mischung aus Vortex-Sprung und Slam förmlich an. Ansonsten kann man Gegner wegstoßen, sie in Brand stecken oder eine kurzfristige Energiebarriere platzieren. Richtig wild und bunt wird es beim Overdrive, der sich in den Gefechten schrittweise auflädt und sich als "mittenrein und auf's Maul"-Modus in "Farbe und Bunt" entpuppt. Im Overdrive richtet man mehr Schaden an, kann schneller feuern und regeneriert Gesundheitspunkte, weswegen man sich am besten direkt ins Getümmel stürzt.
"Schieb ab!"
Mit dem Controller ließen sich die Spezialaktionen ziemlich einfach einsetzen, aber mit der Tastatur war die Steuerung der Fertigkeiten eine Qual, da man andauernd die STRG-Taste gedrückt halten musste, die ebenfalls für das "Dashen" (seitliches Ausweichen) und den Fokus-Modus (Hervorhebung wichtiger Objekte) vorgesehen war. Die Entwickler haben bereits Besserung gelobt, da zunächst die Controller-Steuerung realisiert wurde und die PC-Anpassung inkl. frei belegbarer Tasten erst später in Angriff genommen werden soll.
Etwas mehr Bulletstorm, bitte
Die Schussgefechte fühlen sich in der angespielten Pre-Beta-Version ganz gut an, gerade bei Waffen mit zerstückelnder Durchschlagskraft. Abfliegende Panzerungsteile bei den Gegnern liefern zusätzliches Trefferfeedback. Trotzdem ließen die Feuergefechte mit Pistolen, Schrotflinten und Sturmgewehren in Kombination mit den Nanotrites das gewisse Etwas vermissen.
Zwei Gegner werden durch die Luft geschleudert.
Abgesehen davon, dass sich bisher nicht einschätzen lässt, ob es mehr Nanotrites zur Abwechslung gibt, drängt sich in dem abgefahrenen Szenario förmlich ein Bonussystem für die Gefechte auf - so etwas wie die Skillshots aus
Bulletstorm, bei denen man für das kreative Ausschalten von Gegnern belohnt wurde. Das würde auch bei Rage 2 wunderbar passen und funktionieren, wenn man z.B. Feinde von einer Klippe stößt, in die Luft schleudert, mit der Waffe zerlegt oder mit dem Wingstick um Ecken herum erledigt; selbst wenn man dafür nur Punkte oder eine schnellere Aufladung des Overdrives bekommen würde. Und irgendwie wäre es schön, wenn man in der Umgebung mehr Chaos und mehr Zerstörung anrichten könnte. Viele Objekte in der Welt sind zu statisch.