Vorschau: Mafia 2 (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Mafia 2 (Action-Adventure) von Take 2
Mafia 2
Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
13.08.2010
13.08.2010
13.08.2010
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ab 12,48€
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Lange Wartezeiten sind eine Qual - und das nicht nur beim Zahnarzt: 2002 schuf Illusion Softworks mit Mafia einen modernen Action-Klassiker, der schnell den Hunger nach mehr Gangsterwelt und Limousinen weckte. Dieser wird in diesem August, nach acht langen Jahren, gestillt werden - wir haben eine fast fertige Fassung von Mafia 2 gespielt.

Thugs and the City

Heiße Feuergefechte, rasante Verfolgungsjagden in Oldtimern, Sex, Drugs, Rock'n'Roll - Mafia 2 hat alles.
Der Krieg ist die Hölle - jedenfalls für alle außer Vito Scaletta: Der wurde an der Front im Jahr 1945 leicht verwundet und zum Auskurieren nach Hause geschickt. Die baldige Rückkehr nach Europa ist eigentlich obligatorisch, jedoch trifft Vito gleich bei seiner Ankunft am Bahnhof auf seinen alten Kumpel Joe Barbaro, der seine Beziehungen spielen lässt - einen Anruf später ist Vito offiziell Kriegsveteran und kann zuhause bleiben. So einfach ist das, wenn man die richtigen Leute kennt. Und wo er schon dabei ist, hat Joe noch ein paar Ideen...

Mafia 2 hat mit seinem Vorgänger nichts zu tun. Okay, es wird ein paar Gefälligkeiten für Insider geben, und natürlich ist das Spielprinzip gleich geblieben, aber die Stadt, die Figuren und die Geschichte sind grundverschieden. Statt in den wilden 20ern spielt sich das Leben jetzt in den halbwilden 40ern und den rocknrolligen 50ern ab; statt durch Lost Heaven cruist man jetzt durch Empire City. Diese Stadt, die architektonisch von New York inspiriert ist, soll mit gut zehn Quadratkilometern doppelt so groß sein wie der Vorgänger, wobei dieses Mal allerdings auf Ausflüge aufs Land verzichtet wird - die Geschehnisse spielen sich ausschließlich in den Straßen ab. Wo auch immer sich der Spieler mit Vito tummelt, herrscht viel Leben - es wird spaziert, geredet, geschrien, verfolgt, gehandelt. Auf Knopfdruck blendet man eine Übersichtskarte ein, auf der alle interessanten Stellen verzeichnet sind. Und dazu gehören dieses Mal nicht nur die Missionsziele, sondern auch, schließlich schreiben wir mittlerweile das Jahr GTA 4 , allerlei Möglichkeiten, sich nebenher die Zeit zu vertreiben: Man kann Klamotten kaufen, Nebenaufträge erfüllen, einen Waffenladen besuchen, den einen oder anderen Burger essen oder seine Karre aufmotzen. Allerdings sollte Mafia 2 nicht mit einem 40er-GTA verwechselt werden: Die freie Sandkastenwelt des Niko Bellic gibt es hier nicht. Die Entwickler legen größten Wert darauf, dass der Spieler nichts von der umfangreichen Story verpasst - das Erlebnis wird also im Großen und Ganzen ein lineares sein.

40er-GPS

Wenn man an Mafia zurück denkt, dann denkt man nicht nur an die schöne Stadt und die coole Story, sondern auch an tonnenweise heißes Blei sowie wilde Verfolgungsjagden in klapprigen Oldtimern. All das wird's natürlich auch im Nachfolger geben, aber rollen wir das Ganze mal von hinten auf: Die Karren der Zwanziger weichen den rebellischen Kisten der Vierziger, es gibt um die
Der Mafioso von Welt wandet sich in edlen Zwirn - überall in der Stadt gibt es Klamottenläden, in denen man shoppen darf.
50 Wagenmodelle, unter denen man im Laufe des Spiels wählen kann - abermals keine echten Lizenzen, sondern Phantasieprodukte, die sich optisch aber an den Klassikern orientieren. Wie üblich gibt es mehrere Wege, an einen rollenden Untersatz zu kommen: Scheibe einschlagen, mit dem Dietrich (falls vorhanden) geschickt knacken oder einfach den Fahrer rauszerren - all das sollte man natürlich idealerweise nicht direkt vor den Augen der immerstrengen Polizei machen. Sitzt man erstmal in der Karre, wartet einladend das Gaspedal: Man kann wie wahnwitzig rasen oder einfach den Tempomat anschmeißen, der automatisch die gesetzlich sanktionierte Höchstgeschwindigkeit einhält. Dieses Gerät ist nicht das einzige technische Wunder an Bord, denn jedes Fahrzeug verfügt über ein GPS, das den Weg zum Ziel auf der stets sichtbaren Minimap (und natürlich auch auf der Karte) einblendet - für GTA-gewohnte Sonntagsfahrer mag das natürlich ein Segen sein, ich empfand es allerdings als mittelschweren Stilbruch, der sich in der finalen Fassung hoffentlich abschalten lässt. Hey, beim ersten Teil musste man die Stadt auch auswendig lernen, um schnell von A nach B zu kommen - und es ist trotzdem was aus uns geworden!

Aber zurück zu den Wagen: Wie in dieser Art Spiel üblich, sind die Fahrzeuge in erster Linie potenzielles Altmetall, das einen schnellstmöglich zum Ziel befördert. Lackpolierer haben allerdings auch die Möglichkeit, ihre motorisierten Lieblinge nicht nur technisch, sondern auch optisch zu frisieren und bis zu zehn Flitzer in der heimischen Garage zu stapeln. Das Fahrmodell ist simpel und gutmütig, wobei sich jedoch deutliche Unterschiede in der Steuerung der einzelnen Kisten feststellen lassen: Das schnittige Cabrio flitzt fröhlich dahin, während der Hot Rod wahnwitzig beschleunigt und bemerkenswerte Geschwindigkeiten erreicht, aber ähnlich stabil auf der Straße liegt wie David Hasselhoff
Empire City, wie es schneit und bebt: Unterschiedliche Wetterverhältnisse sorgen für Abwechlung am Himmel.
nach zwei Pullen Jack Daniels. Während der Fahrt (oder aus diversen Radios im Spiel) erschallen 120 lizenzierte Lieder aus der Zeit - mein Luchsohr vermochte Peggy Lees »Hey, Big Spender« auszumachen, die anderen Songs dürften wohl in eine ähnliche Kategorie fallen. Und wer will, kann während der Tour auch unter verschiedenen Perspektiven wählen, wobei es leider keine Cockpitansicht gibt - unser Michael wetzt schon die Messer. Falls der Bleifuß unvermittelt gestoppt wird, lernt man schnell die Segnungen des coolen Schadensmodells kennen: Da splittert die Scheibe, da baumelt der Kotflügel, alles ist verbeult, zerkratzt, zerschmettert, kaputt - die Maschine tuckert erbärmlich, unter der Motorhaube qualmt und zischt es bedrohlich. Sehr cool. Uncool dagegen sind die gegenwärtig noch immer wieder ungefragt ins Bild springenden Ruckel- und Tearing-Attacken oder die sich blockhaft in der Entfernung aufbauenden Umgebungsschatten - da haben die Entwickler bis August noch einiges an Optimierungsaufgaben vor sich. Immerhin gibt es mehr Abwechslung am Himmel: Hatte der Vorgänger nur tags- und nachtsüber gespielt, gibt es jetzt auch Regen, Schnee oder wolkenverhangenen Himmel - allerdings nicht dynamisch, sondern jeweils an die Mission angepasst. Lässt man sich etwas Zeit und sieht sich links und rechts mal um, bemerkt man viele coole Details: wie z.B. das Hitzeflimmern über Motoren oder die separat montierten Radkappen, die bei zu fiesen Fahrmanövern natürlich schnell mal abhauen.

      

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Kommentare

Snake 88 schrieb am
Meine Fresse was warte ich schon auf die fortsetzung, viel zu lange. Der erste teil war so was von genial, ich hoffe nur das die es bei diesem teil nicht verbocken und behalten den schwierigkeits grad bei, und setzen nicht auf diesen mainstream mist. Der erste teil war hart aber fair und so soll es eiter gehn
Yunsung schrieb am
Das wird richtig richtig gut :).
Gray-Fox schrieb am
joarich freu mich drauf habe langegenug warten müssen seidem ich weiß das es erscheinen soll warte und warte und warte ich das sind jetzt 3 jahre lol und endlich kommt es auf den markt
Hoegnison schrieb am
ich hab mir extra nen job zugelegt, damit ich mir das spiel holen kann lol
schrieb am