Vorschau: The Elder Scrolls 4: Oblivion (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
01.11.2007
15.09.2010
15.09.2009
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Auch deshalb, weil Oblivion dem epischen Konzept von Morrowind treu bleibt. Trotz der opulenten Kulisse gibt es keine Abstriche: Ihr bewegt euch in einer riesigen Welt mit neun großen Städten und zig kleinen Siedlungen, in der über tausend Charaktere ihrem Tagwerk nachgehen. 200 Dungeons und 9000 Objekte warten auf euch - darunter alleine 400 Bücher, die
Ihr könnt problemlos zwischen der Schulterperspektive und dieser Egosicht wechseln. Die Kämpfe sind fordernder und dynamischer als im Vorgänger.
ihr lesen könnt, um eure Werte zu steigern. Abseits dieser beeindruckenden Masse hat das Team auch viel Klasse im Vergleich zum Vorgänger eingebaut. Die Bewohner reagieren intelligenter als zuvor: Man kann nicht einfach überall einbrechen, stehlen oder Zivilisten töten - alles hat Konsequenzen. Wer nicht aufpasst, landet also schnell im Knast. Erst der Test kann allerdings zeigen, ob Bethesda in Sachen künstlicher Intelligenz an die Glaubwürdigkeit eines Gothic 2 heran kommt.

Einsamer Held

Im Mittelpunkt steht eure Karriere als Held von Königs Gnaden. Das Tutorial stimmt euch wunderbar darauf ein, der letzte Hoffnungsträger eines bedrohten Reichs zu sein und ist in Sachen Dramaturgie ein kleiner Leckerbissen: Ihr begleitet euren König auf seiner Flucht durch die Katakomben. Er hat großes Unheil vorausgesehen, das aus der dämonischen Parallelwelt Oblivion nach Tamriel kommen soll. Euch hat er angeblich schon in seinen Träumen gesehen, weshalb ihr die Verurteilung kurzerhand gegen die Freiheit austauschen könnt. Stimmt das alles? Aber wer würde das ablehnen?

Nur ein paar schwer bewaffnete Leibwächter sind dabei, als ihr euch durch eine Geheimtür auf den Weg macht. Plötzlich werden sie aus heiterem Himmel angegriffen, wehren schattenhafte Feinde ab und ihr dürft kräftig helfen. Schon hier zeigt sich die Lebendigkeit der NPCs, wenn euch die Wachen anherrschen, dem König ja nicht zu nahe zu treten. Später könnt ihr eure Gesprächspartner in Multiple-Choice-Dialoge verwickeln oder ihnen gezielt schmeicheln bzw. sie bestechen, um Informationen zu bekommen. Außerdem zeigt sich die Qualität des im Vergleich zum Vorgängers stark verbesserten und jetzt wesentlich dynamischeren Kampfsystems. Ihr könnt fließend zwischen Schulter- und Egosicht wechseln, könnt blocken und in schnellen Stafetten zuschlagen. Alles sehr einfach, aber durchaus kein blödes Haudrauf. Eure Ausdauer sinkt bei jedem Hieb und je nach Waffe zeigt sich eine andere Trägheit: Wer z.B. mit der Doppelaxt hinlangt, wird z.B. ein Nachziehen aufgrund des Gewichts bemerken. Auch die physikalischen Details sind beachtlich: Ein Schuss auf Holz und der Pfeil bleibt stecken; ein Schuss auf Fels oder Stein und er prallt ab. Die realistische Umgebung, die in Shootern schon längst üblich ist, hält endlich auch in Rollenspielen Einzug.

Im Namen des Königs

Aber so tapfer sich die Leibwächter auch schlagen: Plötzlich müsst ihr mit ansehen, wie der König vor euren Augen von einem vermummten Assassin erstochen wird - eine packende Szene, die sofort unter die Haut geht. Kurz vorher hat er euch
Das Highlight bleiben die Sonnenuntergänge, die die Welt alle 30 Minuten in ein idyllisches Farbenmeer tauchen.
noch ein Amulett übergeben, das ihr seinem einzigen noch lebenden Sohn überbringen sollt. Allerdings müsst ihr erst mal lebend aus den Katakomben fliehen, in denen es vor Ratten, Goblins und Schurken nur so wimmelt. Zwar konnten wir bereits fleißig blockende und ausweichende Feinde bemerken, aber es gab auch viele blinde Kamikaze-Attacken; wir sind gespannt, wie sich die künstliche Intelligenz in der Testfassung präsentiert. Das Design der Unterwelten lädt aber zu mehr ein als stupidem Monstergemetzel: Wer genau hinschaut, wird überall Auslöser zu Fallen finden - von der fiesen Druckplatte bis hin zu Stolperdraht.

Deshalb lohnt es sich, die Unterwelt schleichend zu erforschen. Auch, weil ihr Gegner so überraschen und dann mit doppeltem Schaden zuschlagen könnt - ein kleines Auge-Icon zeigt euch an, ob ihr im Sichtfeld eines Monsters seid. Je nachdem, was ihr anwendet, welche Waffe ihr nutzt - kurzum: wie ihr spielt, verbessern sich eure Fähigkeiten z.B. beim Schleichen, Schießen, Abwehren oder Schlösser knacken. Bei Letzterem kommt ein interessantes kleines Spiel zum Einsatz: Ihr seht das Schloss mit seinen Bolzen im Querschnitt. Dann müsst ihr den Dietrich einführen und z.B. vier Bolzen aus dem Weg nach oben schieben - sobald einer oben angelangt ist, müsst ihr mit gutem Timing noch mal drücken. Schafft ihr es, bleibt er oben und ihr könnt euch dem nächsten widmen; schafft ihr es nicht, zerbricht euer Dietrich - knifflig, aber gut!
          
 

AUSBLICK



Believe the Hype! Freunde der epischen Fantasy: Da ist etwas ganz Großes, vielleicht sogar etwas Überwältigendes im Anmarsch. Nein, ich halte den Ball jetzt nicht flach, obwohl ich erst das Tutorial und einige kleine Quests hinter mir habe. Sicher muss sich die Story, müssen sich KI und Spielwelt noch auf lange Sicht beweisen - kein Thema. Aber das Erlebte war einfach so ausdrucksstark, dass ich bereits jetzt gar nicht anders kann, als zu schwärmen. Mal abgesehen von der Freiheit in Sachen Klasse und Fähigkeiten, abgesehen vom verbesserten Kampfsystem und kleinen Finessen wie der glaubwürdigen Physik oder dem Schlösser knacken, ist es vor allem diese freie Kulisse, die beeindruckt: Bethesda Softworks hat tatsächlich die Magie eines natürlichen Waldes eingefangen, hat tatsächlich eine 41 Quadratkilometer große Welt der nächsten Generation erschaffen. Diese idyllischen Sonnenuntergänge, diese schroffen Hänge, diese bleichen Ruinen. Selbst ohne Quests und Monster würde ich Tamriel erforschen wollen.Ersteindruck: ausgezeichnet
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Kommentare

Kadaji schrieb am
ISt eines der bestens Rollenspiele überhaupt ^^
johndoe-freename-95034 schrieb am
Oblivion ist Suuuper, die ganze Welt ist ein Meisterwerk. Zwar verliert sich die Pracht auf Entfernung, doch die Details und der Spielspaß machen dies wett.
johndoe-freename-88301 schrieb am
tüdeldü hat geschrieben:steht irgendwo die länge der Spielzeit?
Im Test wird die Spielzeit mit 50 und mehr Stunden angegeben.
Ich will noch fragen, ob ich der einzige bin, bei dem die Steuerung nach jedem Neustart des Spiels wieder auf die Standard-Einstellung der Entwicklicher zurückgeworfen wird?
TheExorzist hat geschrieben:
tüdeldü hat geschrieben:ich hab mal ne Frage: Bei mir lädt der jede 3 Sekunden nach und man kann immer nur so 20 meter weit die Grasbüschel sehn, danach is Flachland, das generiert der erst, wenn ich weiter geh das versaut den ganzen Spielspaß..:-(
TheExorzist hat geschrieben:
TheExorzist hat geschrieben: Nur weil du die Grasbüschel nicht weiter als ein paar Meter sehen kannst, versaut dir das deinen Spielspaß? :roll:
OMG, scheiß Grafiknerds....
Ich denke wohl eher, dass tüdeldü das ewige Nachladen als Spielspaßbremse sieht :wink:
schrieb am