Vorschau: Brave: Die Suche nach dem Geistertänzer (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Brave: Die Suche nach dem Geistertänzer
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
07.09.2005
Spielinfo Bilder  
Kleiner Indianer ganz groß: Der schottische Entwickler VIS Entertainment, der euch früher u.a. in State of Emergency Amok laufend durch Innenstädte gescheucht hat, geht jetzt mehr ins Spirituelle. In Brave geht es um indianische Mythen, sagenhafte Kreaturen und natürlich den allgegenwärtigen Kampf Gut gegen Böse. Wir haben einen ausführlichen Blick auf das im Juni erscheinende Action-Adventure geworfen.

Indianische Superkräfte

Ein aufregender Tag für den jungen Indianer Brave: Seine Freundin wird von einem gefräßigen Grizzly-Bären in Schach gehalten! Was tun? Ein paar gezielt geworfene Steine lenken das Biest ab, eine ebenso kurze wie aufregende Verfolgungsjagd später ist die holde Squaw gerettet und die Freude groß. Der Stammesälteste »Grauer Bär« ist von den Leistungen des jungen Roten angetan, und nimmt ihn unter seine Fittiche – was sich als geschickt getarntes Tutorial entpuppt. Denn in Brave steckt mehr als nur ein begabter Spurenleser…

Brave ist in erster Linie ein hüpflastiges Action-Adventure im Stile von Spyro, Crash Bandicoot oder Jak & Daxter. Ihr flitzt durch bunte Landschaften, prügelt mit Stock oder Tomahawk auf Gegner ein und löst das eine oder andere Puzzle. Allerdings gibt es hier jede Menge aufzusammeln, das euch das Indianerleben vereinfacht: Traumsteine erneuern eure Energie, ausgerissene Bäumchen geben prima Prügel bzw. Speere zur 
Mit dem magischen Tomahawk geht es den Feinden Braves ans Leder.
Fischjagd ab. Wichtiger sind die geschnitzten Machtsteine, welche euch neue Fähigkeiten verleihen – ihr könnt so z.B. den Ruf eines Tieres imitieren, um es anzulocken, länger tauchen oder an Efeu-bewachsenen Bäumen herumklettern. An speziellen Punkten könnt ihr euren Geist für kurze Zeit in ein Tier übertragen und so z.B. als kleines Stinktier auch durch engste Ritzen schlüpfen. Der wahre Zauber wartet aber an speziellen Stationen: an denen dürft ihr mächtige Kreaturen beschwören – ein mächtiger Bär räumt mit der Gegnerschar schneller auf, außerdem kann er seine Energie wiederherstellen, indem er auf einem Widersacher herumkaut.

Wie jeder gute Indianer steckt ihr mit der Zeit immer mehr Federn hinter euer Stirnband. Neben dem modischen Effekt bewirken die außerdem zusätzliche Fertigkeiten – ihr könnt z.B. kurz in Zeitlupe kämpfen. Letzten Endes werdet ihr so immer mehr eins mit der Natur, während ihr nach dem legendären Schamanen »Spirit Dancer« sucht, der euch helfen soll, die bösen Obergegner »Hooded Crow« und »Wendigo« zu zerstören. Auf dem Weg dahin hackt und schießt ihr euch durch eine Vielzahl von Bienen, Käfern und kampfwütigen Skeletten. Außerdem warten in unregelmäßigen Abständen auch dickere Zwischen- und Endgegner auf ihre verdiente Abreibung.

Die Trommeln des Kriegs

Brave verfügt über sehr viele Fertigkeiten seiner indianischen Vorfahren: Er kann Feuer machen (um z.B. störende Hindernisse niederzubrennen), Spuren verfolgen oder Höhlenmalereien lesen – Letztere verleihen ihm neben neuem Wissen auch oftmals neue Fähigkeiten. Falls ihr irgendwann festhängt, gibt es per Druck auf die Select-Taste einen nützlichen Tipp von Grauer Bär – der sich auf Wunsch auch automatisch nach einiger sinnlos vertaner Zeit zu Wort meldet. Das anfänglich fröhlich-bunte Spiel wird im Laufe der Zeit immer düsterer. Herrschen zunächst saftig-grüne Wiesen und glücklich wachsende Pflanzen vor, schwenkt der Grafikstil schnell ins Dunkelblaue bis Graue um, die Kulisse
Ihr trabt nicht nur über idyllische Steppen - später geht es auch in kältere Regionen.
wird bedrohlicher, die Stimmung bedrückender – kein Wunder, schließlich wird die Welt von bösen Geistern terrorisiert! Dieser Bedrohung steht ihr u.a. mit eurem aufladbaren Tomahawk und eurem zuverlässigen Bogen gegenüber. Die Steuerung geht leicht von der Hand, nur an der Kameraführung müssen die Entwickler noch schrauben – zu oft zeigt die störrische Ansicht in die falsche Richtung, und muss träge nachkorrigiert werden.

Die Optik ist im Comic-Stil gehalten, was man besonders den Figuren ansieht: große Köpfe, noch größere Augen, breite Hände und kurze Körper wirken witzig, das Design durch flüssige Animationen und ulkige Mimik sympathisch – besonders gut zu sehen in den langen Echtzeit-Zwischensequenzen. Die Umgebung brilliert vor allem mit enormer Weitsicht, die allerdings mit gelegentlichen Rucklern erkauft wird. Dazu gibt es Stimmen in fünf wählbaren Sprachen und tolle Tribal-Musik, die sich der Action auf dem Bildschirm anpasst – trabt ihr einfach nur über die Auen, werdet ihr von mystischen Ambient-Klängen umwirbelt. Geht es Gegnern an den Kragen, legen dagegen die Kriegstrommeln richtig los.

     
 

AUSBLICK



Ich mag das indianische Thema des Spiels: die liebevollen Figuren, die tolle Sounduntermalung, die Ausnutzung »klassischer« Indianerfähigkeiten wie Spuren lesen oder Federn sammeln – der Winnetou-Fan findet eine Schatzkiste voller Ideen. Aber nichtsdestotrotz scheint mir Brave ein Jump-n-Run wie viele zu sein; sehr oft fühlte ich mich an die Abenteuer von Spyro, Kay oder Crash Bandicoot erinnert. Spätestens bei der gegenwärtig noch sehr störrischen Kameraführung sind die Parallelen offensichtlich, da ist noch einige Optimierung nötig! Mein spiritueller Begleiter prognostiziert ein liebevolles Hüpfabenteuer für große und kleine Rothäute, ohne wirkliche Neuerungen oder Überraschungen – was ja für den Jump-n-Run-Fan nichts Schlechtes sein muss.

Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Kleiner Indianer ganz groß: Der schottische Entwickler VIS Entertainment, der euch früher u.a. in State of Emergency Amok laufend durch Innenstädte gescheucht hat, geht jetzt mehr ins Spirituelle. In Brave geht es um indianische Mythen, sagenhafte Kreaturen und natürlich den allgegenwärtigen Kampf Gut gegen Böse. Wir haben einen ausführlichen Blick auf das im Juni erscheinende Action-Adventure geworfen.<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3602" target="_blank">Brave: The Search for Spirit Dancer</a>
schrieb am