Vorschau: Medal of Honor: European Assault (Shooter)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
16.06.2005
16.06.2005
16.06.2005
Spielinfo Bilder Videos
Eure Kameraden verhalten sich sehr intelligent und nehmen auch einfache Befehle entgegen.
Dieser Bedrohung steht ihr nicht mit Backsteinen entgegen: Das übliche Waffensortiment vom MP 40 MG über das M1 Garand Gewehr bis zur Bazooka erwartet euch. Natürlich dürft ihr nicht alles auf einmal schleppen, aber ihr könnt leere Waffen gegen die fallen gelassenen Knarren eurer Gegner tauschen. Außerdem seid ihr nur in seltenen Fällen allein unterwegs: Oft genug rennt ihr in großen Gruppen mit, auf die ihr allerdings keinen Einfluss habt. Dafür könnt ihr bis zu drei Kameraden kontrollieren, die normalerweise brav hinter euch herdackeln und auf alles schießen, was feindlich aussieht. Wollt ihr sie an einen bestimmten Punkt schicken, visiert ihr den einfach an und drückt auf dem Digitalkreuz nach unten – schon zappeln die vor und verhalten sich so intelligent wie möglich. Geht das mal in die Hose, könnt ihr sie mit euren Medizinpäckchen heilen. Auch die Gegner geben alles: sie feuern ums Eck, geben sich beim Nachladen Deckung, nehmen bei einer Übermacht die Beine in die Hand, stellen sich tot, besetzen freie stationäre Geschütze oder kicken Granaten zum Absender zurück.

Spione an die Front

Ihr spielt nicht den üblichen waffenstarrenden Helden, sondern den jungen OSS-Offizier William Holt. Die OSS (»Office of Strategic Services«, der Vorgänger des heutigen CIA) schickt euch nämlich nicht hauptsächlich zum Kampf, sondern zur Informationsbeschaffung an die Fronten von Europa, Afrika und Russland. So zählen z.B. die Beschaffung eines V2-Informationsfilms oder das Fotografieren von Bauplänen zu den Missionszielen;
Kraftvolle Explosionen erhellen das düstere Spiel.
über solche Bonusaufträge gibt es außerdem mehr »Revives« zu gewinnen. Neben all dem Spionagekram bleibt natürlich noch jede Menge handfeste Action: ihr müsst Luftabwehrkanonen oder Panzer sprengen, gefangene Agenten befreien, eine Radarschüssel sabotieren oder die berüchtigte V2-Rakete dem Erdboden gleich machen.

Zwischen den Missionen gibt es nicht nur kurze Erinnerungen von William Holt, sondern auch Augenzeugenberichte von Kriegsveteranen, Schwarz-Weiß-Filme aus dem entsprechenden Szenario sowie etwas grobe Rendervideos. Leider ist auch der Mehrspielermodus bislang eher rudimentär ausgefallen - und glaubt man den Entwicklern, wird er auch so bleiben: Lediglich vier Spieler dürfen sich ausschließlich am Splitscreen scharmützeln, kein Xbox Live, kein System Link weit und breit. Nach dem ernüchternd mittelmäßigen MoH: Rising Sun wollten sich die Designer wohl lieber auf ein packendes Erlebnis für Einzelkämpfer konzentrieren. Gegenwärtig ist alles noch englisch, aber natürlich wird es hierzulande eine komplett eingedeutschte Version geben, an der sich spielerisch nichts ändern soll.

        
 

AUSBLICK



Ich bin von European Assault sehr beeindruckt: Nach dem schwachbrüstigen Rising Sun hätte ich kein Geld mehr auf die Konsolen-Krieger gewettet. Doch Electronic Arts hat seine Hausaufgaben gemacht: Statt eines weiteren Nachfolgers von der Stange haben sich die Entwickler hingesetzt und das Spiel gehörig umgekrempelt: offene Spielfelder, clever integrierte Arcade-Elemente wie Revives oder der Adrenalin-Modus, neue Schlachtfelder sowie ein herausforderndes Bonus-System halten sowohl Veteranen als auch Neulinge bei der Stange. Hier bahnt sich ein Leckerbissen seinen Weg, der das Rising Sun-Dilemma vergessen und vergeben machen könnte.

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