7 Sins27.07.2005, Bodo Naser
7 Sins

Vorschau:

In 7 Sins (ab 10,40€ bei kaufen) dürfen die Herren der Schöpfung mal so richtig den Schweinehund rauslassen, denn hier wird Glotzen, Sabbern und Grabschen mit Punkten und Levelaufstieg belohnt. Im 3D-Schmuddelspiel von CDV geht es nicht etwa um die Leitung eines Altersheims, sondern um den Durchmarsch eines Obermachos, der auf dem Weg nach oben die Frauenwelt erniedrigen möchte. Ein bisschen wie bei den Sims bewegt ihr euch durchs Städtchen Big Apple - immer auf die Suche nach dem nächsten Rockzipfel.

Werdegang eines Machos

Während die Sims ja eher vom weiblichen Geschlecht gespielt werden,

Euer Held versteht sich besonders auf die intensive Beratung der weiblichen Kundschaft.
 wendet sich 7 Sins von Monte Cristo eindeutig an die pubertierenden Jungens. Der dummdreiste Protagonist erinnert zwar entfernt ein wenig an Larry Laffer, erreicht aber freilich nicht dessen tapsige Liebenswürdigkeit. Er ist eher wie sein Bruder im Geiste ständig auf der Suche nach weiblichem Frischfleisch, das er unsittlichst betatschen kann. Das macht er am liebsten bei jeder sich bietenden Gelegenheit - bei der Arbeit als Verkäufer genauso wie zu Hause oder in einem zwielichtigen Club. Ihr bestimmt allerdings wann und wo der sexsüchtige Antiheld aktiv wird. Für die virtuelle Anmache stehen euch dann eine Handvoll Schauplätze in verblichener 3D-Grafik zur Verfügung, die ihr allerdings erst hintereinander freispielen müsst.

Frauen angraben

Zunächst befindet sich der Schwerenöter auf der Karriereleiter noch weit unten, was im Klartext bedeutet, dass er sich den haarigen Hintern für seinen cholerischen Chef aufreisen muss. Kein Pappenstiel - fünftausend Dollar Umsatz müssen her, um das von simplen Instruktionen begleitete erste Level erfolgreich zu beenden. Das Dasein als Verkäufer lässt sich natürlich prima verbinden mit dem tumben Anbaggern der ausschließlich weiblichen Kundschaft, die sich recht ungelenk durch den Laden bewegt. Da niemand perfekt ist, fangt ihr mit der unansehnlichsten Kundin an, der ihr fürs erste im Gedenken an Al Bundy ein paar hochhackige Schuhe für 50 Dollar aufschwatzt. Es ist allerdings gar nicht einfach, die heißkurvigen Frauen anzuklicken, da die Steuerung nicht akkurat funktioniert.

Verfängliche Minispielchen

Seid ihr mit eurem Gesülze über Esoterik,

Wo schaut er denn hin? Bei den simplen Minispielchen müsst ihr immer hübsch draufhalten.
Luxus und Männer auf der normalen Sympathieleiste einer Braut nach oben geschnellt, hilft nur noch eine Sonderaktion. An den Atombusen fassen führt in einer zu frühen Phase meist noch zu einem Satz Ohrfeigen, weshalb ihr euch fürs Schuhe anprobieren entscheidet. Das löst prompt eines der dümmlichen Minispielchen aus, bei dem ihr mit einem Cursor auf das beste Stück der polygonalen Tussi draufhalten müsst - simpler geht's nimmer! Spielerisch, steuertechnisch und optisch sicher kein Hochgenuss. Begleitet wird das Ganze von einem Soundtrack, der problemlos jedem Billigporno Konkurrenz machen könnte. Derartige Aktionen bringen euch schlechte Punkte, wobei es nicht gut ist, nur die Mistgabeln der Teufelchen zu sammeln. Zu deren Abbau empfiehlt sich etwa das Aufräumen der Regale.

Wasser Marsch!

Es kommt noch schlechter, denn schwillt euch der Kamm, weil ihr ständig vom Chef angepfiffen werdet, müsst ihr euch irgendwie Erleichterung schaffen. Ansonsten ist Schluss mit wenig lustig und ihr habt das Spiel warum auch immer verloren. Der Angestellte von Welt sorgt heutzutage für Stressabbau, indem er seine Blase in einen der Blumenkübel entlehrt. Noch eines der insgesamt 20 wackeligen Minispielchen, bei dem ihr immer feste auf Käfer, Fliegen und Kakerlaken draufhalten müsst, um Punkte zu machen. Wahlweise könnt ihr aber auch im Aquarium für ordentlich Rabatz sorgen, das aber nicht verunreinigt wird. Ihr müsst vielmehr die armen Meeresbewohner mit allerhand Schlagwerkzeugen malträtieren, bis sie zerplatzen.

       

Ausblick

Es gibt leider wenig gute Erotikspiele, aber 7 Sins wird diese Misere ganz sicher nicht beenden! Irgendwelchen Spielwitz sucht man hier nämlich vergebens: Weder die schnell langweiligen Sims-Elemente noch die plump animierten Schäferstündchen und auch nicht die hanebüchenen Minispielchen entfachen einen Funken Spaß. Und die verwaschene 3D-Optik mit ihrer detailarmen Umgebung und den unförmigen Figuren sorgt allenfalls für Augenschmerzen. Bis zum Erscheinen des fertigen Schmuddelspiels dürfte sich da auch nicht mehr allzu viel tun. So wird sich die dümmliche Lebenssimulation wohl auf einer Wellenlänge mit Lula 3D tummeln.

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