Vorschau: Prey (2006) (Shooter)

von Paul Kautz



Prey (2006) (Shooter) von 2K Games
Prey (2006)
Publisher: 2K Games
Release:
12.07.2006
12.07.2006
Spielinfo Bilder Videos
Prey – das ist doch dieses Spiel, das eine ähnlich lange Entwicklung hinter sich hat wie Duke Nukem Forever: Angekündigt, entwickelt, umgekrempelt, auf Eis gelegt, aus dem Denken der Spieler verschwunden. Aber im Gegensatz zum blonden Ballermann ist dieses Spiel tatsächlich am Leben! Wir durften bei Publisher Take 2 eine weit fortgeschrittene Version anspielen.

Indianer im Weltall

Das Ende der 90er servierte Shooterfans viele Überraschungen: Unreal verlegte gerade die Grafik-Messlatte ein ordentliches Stück nach oben, Duke Nukem Forever wurde angekündigt. Und da war dann noch Prey, das extrem ambitioniert klang: Portale sollte es bieten, durch die der Spieler beliebig zwischen Räumen wechseln konnte. Man sollte die Seele vom Körper trennen und auf eigene Wege schicken können. Dank beliebig veränderbarer Schwerkraftverhältnisse sollte sogar das Laufen an Decken und Wänden möglich sein. Aber wie das  so oft mit übertriebenen Ambitionen ist – sie stoßen schnell an Grenzen. In diesem Fall war es die Technik, die im Jahre
Groß, böse und gemein - dieser Gegner ist kein Indianerfreund.
1998 einfach nicht genug hergab, um all die ehrgeizigen Pläne umzusetzen. Also wurde das Projekt offiziell stillgelegt, der Name »Prey« existierte fortan nur noch in den wilden Erinnerungen erwartungsvoller Shooter-Freaks – und in einem Batzen für damalige Verhältnisse spektakulärer Screenshots. Schnitt, wir schreiben 2001: Die technische Entwicklung schreitet waghalsig voran, die Humanhead Studios, die einige Jahre zuvor mit Rune ein skandinavisches Action-Meisterwerk entwickelt hatten, suchen nach neuen Projekten. Das Stichwort »Prey« fällt, der Griff zum Telefonhörer, die Wahl der 3DRealms-Nummer ist flott erledigt, die Doom 3-Engine schnell lizenziert: Der Name ist da, die Technik ist da, die Begeisterung ist da – tadaaa, Prey lebt!

Ihr schlüpft in die gebräunt-rote Haut von Cherokee-Indianer Tommy, der aber kein sonderliches Interesse an seinen Wurzeln hegt. Stattdessen sucht er lieber das Abenteuer der Großstadt, des Militärs, des ungezwungenen Lebens – am besten mit der Freundin. Die ist jedoch gerne Squaw und lässt sich nicht so ohne weiteres aus dem Reservat holen. Mitten in der hitzigen Debatte kommen Außerirdische und entführen sowohl die beiden als auch Tommys Großvater. Mist.

Killer-Käfer

Waffen und Levels sind sehr organisch designt.
Zunächst standen die Designer vor einer kniffligen Entscheidung: Doom3- oder UT2003-Technologie? Nach einer Weile des Experimentierens fiel die Wahl auf die id-Engine, die einfach besser zum Konzept des Spiels passte. Und so war ich während der ersten Präsentationsminute auch entsprechend erschrocken, als ich die altbekannten Metallträger und dunklen Gänge sah, die so typisch für dieses 3D-Werkzeug sind. Doch die Entwickler haben mehr gemacht, als einfach nur den Standard-Editor zu benutzen; stattdessen haben sie sich beim Design stark von Filmen wie »Alien« inspirieren lassen. Denn das Schiff, auf das eure Sippe entführt wird, lebt. Es ist ein schleimiges, organisches, pulsierendes Wesen, das sich von den Opfern ernährt, die es entführt. Überall kleistern Schleimbatzen herum, Türen öffnen sich schlabbernd – definitiv kein Platz für überpenible Putzfrauen. Ist euch das Ganze zu dunkel, greift ihr hier nicht zur obligatorischen Taschenlampe, sondern zum flackernden Zippo-Feuerzeug. Aber auch das spendet nicht ewig Licht, denn irgendwann wird das kleine Gerät zu heiß und fallengelassen – immerhin müsst ihr euch nicht auf die Suche nach neuem Benzin begeben.

Diese lebendige Kulisse hebt sich wohltuend von anderen Spielen gleicher Bauart ab und wird konsequent durchgezogen. Denn selbst die Waffen sind organisch aufgebaut: Da gibt es z.B. einen glibbrigen Käfer mit drei Beinen. Reißt ihr ihm alle raus, solltet ihr ihn besser flott wegwerfen, denn kurz darauf explodiert er – rupft ihr hingegen nur ein Bein heraus, habt ihr eine praktische Kontaktgranate.

          

Kommentare

redmoonk schrieb am
Ich muss auch mal einigen hier zustimmen.
Ich persöhnlich fand Doom totlangweilig, und ja!, die Grafik mag ganz gut sein, aber ehrlichgesagt finde ich es sollte mal ein Spiel mit guter Grafik UND guter Story herauskommen. Nicht dieses "ich baller ein paar Monster um und bin der Held" einerlei. Das macht mir auf Dauer keinen Spass. Egoshooterfans werden es aber wahrscheinlich mögen. Sollen sie auch meinetwegen, jedem das seine, ich für meinen Teil vergeude meine Zeit lieber mit anderen Spielen......Bild
herrherrmann schrieb am
die erste demo, welche ich auch gezockt habe, war ziemlich cool und ich denke schon, dass ich das Game zumindest ausleihen und eine längere Zeit (vielleicht durch-)spielen werde, denn die Story und die grafik (sieht aus wie doom 3 und F.E.A.R. zusammen) haben mich überzeugt und gefesselt.
ich denke nicht, dass man sagen kann, wie ein game sein wird oder ist, wenn man nur den look betrachtet.
johndoe477744 schrieb am
Bin eigentlich nicht unbedingt ein Freund von reinrassigen Ego-shootern(Ok,seit Farcry -Instincts,hat sich das ein wenig geändert)aber dieser Test hört sich doch ziemlich vielversprechend an,zumal ich persönlich gerne Spiele spiele,die eine dichte Atmosphäre bieten und wenn ich dann lese,dass das Leveldesign mit Filmen wie "Alien"vergleichbar ist,werde ich schon ziemlich hellhörig.Bei dem Satzstück"organisches,lebendiges Raumschiff"musste ich direkt an "Event Horizon" denken...klingt finde ich alles sehr gut und bin sehr neugierig auf dieses Game.
johndoe-freename-85873 schrieb am
@wallwalker:
Ich werde mir das Spiel aber gerade was die Innovation angeht holen! Diese Gravity-Spielchen versprechen doch echt interessant zu werden. Die Grafik ist aber auch schön! Ok, ich gebs zu, ich hab auch nichts gegen die Doom3-Engine, aber ich denke auch Doom3-Hasser können sich mit Prey anfreuneden.
Ich versteh nur nicht, wie du behaupten kannst, dass Prey kein Innovationspotenzial besitzt, wenn noch nicht mal ne Demo draußen ist.
Naja, ansonsten freue ich mich aber, dass die meisten so ein Spiel zu schätzen wissen!
MfG
johndoe-freename-91121 schrieb am
Prey sieht aus wie Doom! ich gebe zu mir ist das wichtigste an einem spiel die grafik. brauche keine inovation.also nur wenige.(der käfer als granate ist keine inovation; allenfalls alibi). aber auch die doom grafik ist nicht mehr so geil wie am anfang.
ich werde es nicht holen! hoffentlich verpass ich nix! oder hol ichs doch? hmm
schrieb am