Vorschau: Two Worlds (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Zuxxez
Release:
31.08.2007
15.05.2009
Spielinfo Bilder Videos
In Sachen Rassen gibt es Klassiker wie Elfen und Zwerge, Orks und Groms aka Goblins. Ihr spielt jedoch einen menschlichen Helden, den ihr zu Beginn frei gestalten könnt: Egal ob Augenfarbe oder Frisur, Gesicht oder Statur - alles lässt sich den eigenen Wünschen anpassen; auch ein weiblicher Charakter ist möglich. Die Auswahl an vorgefertigten Visagen hielt sich jedoch noch in Grenzen; hier sollte Reality Pump noch mehr anbieten, vor allem an sympathischen Typen. Klassenbegrenzungen gibt es nicht; ihr investiert Erfahrungspunkte einfach in die Talente, die euch gefallen. Ihr wollt schwimmen? Dann müsst ihr es lernen. Ihr wollt in Häuser einbrechen und stehlen? Bitte sehr - findet einen Trainer. Wer sich irgendwann ärgert, dass er zwölf Punkte in den Nahkampf investiert hat, aber lieber mit dem Langbogen schießen will, der kann in der Stadt gegen Bares auch umschulen. Getragen wird, was gefällt: Ein hagerer Mann in roter Robe, darunter ein Kettenhemd, ein Streitkolben in der Rechten? Kein Problem. Ihr wollt à la Drizzt mit zwei Waffen gleichzeitig zuschlagen, aber trotzdem etwas nekromantische Magie ausüben? Auch möglich.

Prächtige Landschaften

Dynamischer Wetterwechsel, klasse Lichteffekte - so viel steht fest: Antaloor wird in Sachen Landschaft und Kulisse neue Zeichen setzen, Gothic 3 weit hinter sich lassen und selbst Oblivion schlagen. (PC)
Bisher gibt es zwar noch viele Fragezeichen, aber es gibt auch ein fettes Ausrufezeichen: Die Kulisse. Sobald man in die mitteleuropäischen Wälder, die verschneiten Gebirgsregionen, die arabisch anmutenden Wüsten oder die asiatischen Bambuswälder zieht, kann man nur noch staunen. Two Worlds zeigt selbst bei enormer Sichtweite verdammt harte Grafikmuskeln und wird am 9. Mai locker an Gothic 3 und auch am prächtigen Oblivion vorbeiziehen. Der sehr gute technische Eindruck der ersten Vorschau hat sich jetzt bestätigt. All das, was die Wälder in Bethesdas Abenteuer auszeichnete, wird es auch hier geben - nur noch einen Tick plastischer, einen Tick üppiger und in Sachen Flora abwechslungsreicher. Die Baumrinde hat fast fotorealistische Qualität, die Bäume sehen fantastisch aus. Hasen hoppeln aus dem Unterholz und Rehe flüchten, sobald man sich ihnen nähert. Die Lensflare-Effekte sorgen gegen Abend für einen Hauch von Romantik, Blumen wanken im Wind und überall locken Kräuter & Co zum Aufsammeln.

An den Tag- und Nachtwechsel hat man sich mittlerweile gewöhnt, aber das unberechenbare Wetter ist hier fast spürbar: Wenn ein Unwetter aufzieht, krachen Blitze aus dem düsteren Himmel und der Wind peitscht durch das Gras. Besonders gefallen haben mir die wabernden Bodennebel in den orkischen Niederungen. Hier kann man von einem Hügel auf ein graues Meer blicken, das nur ab und zu von Lagern oder Felsen unterbrochen wird. Aufpassen muss Reality Pump allerdings beim Wechsel: Noch klart der Himmel etwas zu abrupt nach einem Wolkenbruch auf.

Technik und Ladezeiten

Architektonisch imposant sind die Städte: Egal ob mittelalterlich, römisch oder asiatisch angehaucht - die schiere Größe der Mauern ist ebenso beeindruckend wie die Vielfalt der Baustile. Two Worlds vereint diverse historische Elemente und bietet damit viel Abwechslung vom Laubwald bis zur Dünenlandschaft. Trotz der Pracht wird das Spielerlebnis kaum von Ladezeiten unterbrochen: Auf dem PC hat man sie kaum bemerkt und länger als zwei Sekunden hat es selbst auf der Xbox 360 nicht gedauert. Ihr könnt übrigens nahtlos von der Schulterperspektive in die die Egosicht wechseln, wenn ihr die volle Ansicht bevorzugt.

Kann Two Worlds auf der Konsole dieselbe Pracht zeigen wie auf dem PC? Unsere ersten Eindrücke am Gamepad deuten darauf hin. Sichtweite und Texturqualität stimmen optimistisch. (Xbox 360)
Das ehrgeizige Ziel ist es, Two Worlds zum Release auf beiden Plattformen gleich gut aussehen zu lassen. Daher wurde es laut Entwickler für 512 MB optimiert, die in der Xbox 360 schlummern. Nach unseren ersten Streifzügen scheint das Vorhaben aufzugehen: Egal ob Sichtweite oder Landschaft - auch auf Microsofts Konsole macht Two Worlds eine hervorragende Figur und sieht deutlich besser aus als Oblivion. Noch werden manche scharfe Texturen auf der Xbox 360 in der Distanz wie ein Teppich ausgerollt; mit diesem Fogging-Problem hatte auch Gothic 3 zu kämpfen. Allerdings können wir den 1:1-Vergleich erst im Test ziehen, da sich beide Fassungen momentan nicht auf derselben Entwicklungsstufe befinden. Übrigens standen bei unserem Besuch bereits die PS3-Devkits in Stellung - auch Sonys Konsole ist im Visier.

Die Gefahr der freien Spielwelt

Im Gegensatz zu Gothic 3 wird der Hintergrund übrigens nur in Dialogen verwaschen dargestellt, ansonsten bleibt er selbst auf weite Entfernung gestochen scharf. Reality Pump überlegt gerade, ob man auf Wunsch die Unschärfe zuschalten kann. Aber die Standardeinstellung setzt -bei gutem Wetter- auf Klarheit: Ihr seht eine Baumspitze in sechs Kilometer Entfernung? Ab aufs Pferd und hin! Sobald ihr einen Trainer gefunden habt, der euch das Reiten beibringt, könnt ihr in Trab oder Galopp durch die Landschaft donnern. Die Tiere hinterlassen dabei ein deutlich eigenwilligeres und lebendigeres Gefühl als in Oblivion, aber sie brauchen noch etwas Feintuning. Leider konnten wir noch keine Kämpfe aus dem Sattel heraus austragen, aber diese Möglichkeit wird es bis zum Release geben. Wir sind sehr gespannt, wie man das umsetzt.

Wie lebendig wirken die Städte? Das Team ist derzeit dabei, die Gassen zu füllen. Schon jetzt befinden sich dort mehr NPCs als in Oblivion. Aber wie werden sie sich verhalten? (PC)
Die größte Stärke von Two Worlds ist aber auch die größte Gefahr: Wie will man eine dermaßen weitläufige Welt mit Leben füllen? Satte 30 Quadratkilometer mit drei Klimazonen müssen gestaltet werden. Es soll 50 bis 60 Dungeons und Höhlen mit einer Gesamtstrecke von 25 Kilometern geben. Zum Vergleich: In The Elder Scrolls IV: Oblivion umfasste der Kontinent "nur" sechszehn Quadratkilometer. Noch werden die Katakomben mit Interieur und Monstern gefüllt, so dass wir nur durch eine leere Unterwelt streifen konnten, aber auch die sah bereits richtig gut aus. Ihr könnt übrigens nicht nur zu Fuß oder im Sattel, sondern auch über Teleporter reisen. Allerdings müsst ihr diese Punkte erst aktivieren - und das ist gefährlich.

Und die Städte sind jetzt schon voller als in Oblivion: Überall laufen Wachen oder Bewohner umher, die einen eigenen Tagesablauf haben. Derzeit arbeitet Reality Pump fieberhaft daran, die Gesichter und Tracht einfacher Passanten so individuell wie möglich zu gestalten - noch zeigen sich Doubles und Klone. Und echtes Leben beginnt auch erst dann, wenn eine Stadt nachvollziehbar pulsiert; es muss eine Verwaltung und markante Persönlichkeiten geben, es muss Frauen und Männer, kleine Storys und Beziehungen geben. All das lässt sich jetzt noch nicht einordnen, obwohl man bereits sehen kann, dass Holz gehackt, geschlafen, gequatscht und Patrouille gelaufen wird. Questgeber und Händler sind da, aber wird es auch Persönlichkeiten geben? Wird man wie in Oblivion als Kämpfer einem anderen Auftragsweg folgen können als ein schleichender Dieb?

               

Kommentare

Homer the Brain schrieb am
Ich bin ein Fan der ersten Stunde.Es ist mir eigentlich Egal welche Wertung dieses Spiel bekommtWenn ich etwas möchte,dann werde ich es auch kaufen.
Ob es besser oder schlechter wie Oblivion wird ,ist mir Egal.Ich spiele gerne solche Spiele. :Daumenrechts:
Jeder hat seine spezielen Spiele---der ein mag es,der andere sagt, es wäre Flop.
Ich habe nur einfach das Gefühl verarscht zu werden.Die Berichte zu Two Worlds sind einfach nur Mangelhaft,wenn nicht sogar zum :Spuckrechts:
Das Spiel ist in meinen Augen ein guter Nachvolger von Oblivion.Ob es besser ist, wird sich zeigen.
Keine Demos,keine Videos,keine Infos :!:
Das macht dieses Spiel nicht mehr interressant für mich :evil:
Werde es trotz allem irgend wann kaufen.
Oshikai schrieb am
Meine ehrliche Meinung:
Bis dato ist das Spiel ziemlich Scheiße... Ich komm mir echt vor wie nen Alphatester ---> nicht klappt wie es soll. Die Grafik ist auf nem Stand von vor ca 10 Jahren, Rassen gibts es bis auf Menschen und Elfen noch nicht.... :roll:
Man kann zwischen 5 Frisuren wählen und 4 Gesichtern, wobei 2 sowas von scheiße aussehen, dass man sich regelrecht von den Entwicklern verarscht vorkommt. Wäre heute der 1. April, würde ich das Ganze echt für nen Joke sehen... :?
Weiter, die Synchronisation klappt mal so rein gar nicht, die Lippen bewegen sich, wenn der Text schon lange aufgehört hat und umgekehrt.
Die Steuerung ist veraltet, viele Tasten die man belegen will erkennt das Spiel nicht an...
Nyo .... mal sehen wie es sich entwickelt ... vielleicht wirds ja doch noch was, wenn die endlich weiter zur Betaversion kommen. ^^
1. Test, Schulnote: 4-
Gruß Torian
ArthurDentist schrieb am
DaFlei hat geschrieben:Solltest dich lieber nicht auf nen Gamestar-Test verlassen.
Was die für Testwertungen geben ist unter aller Sau, da merkt man, dass die Bestechungsversuche seitens der Industrie gut funktionieren.
Schau lieber bei PCGames oder hier nach
Gamestar und Zuxxez sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Von daher ist ein Verriss zu erwarten... :wink:
johndoe-freename-870082 schrieb am
Ich werds mir nun auch kaufen und zu Gemüte führen, nachdem ich von Gothic 3 und Oblivion so enttäuscht war. Das letzte Single Player-RPG das mir gut gefallen hat, war Gothic 2.
Two Worlds ich komme (hoffentlich) :D
MarcAurel81 schrieb am
habs auch schon wo anders reingeschrieben, die PC-Fassung gibts in Wien (Mariahilferstraße) schon zu kaufen. Im Saturn.
Coole Packung, Karton, lässt sich vorne aufklappen und hinten. Hinten is die eine Lady drauf, die man aus der Werbung kennt, und vorne der Hero aufm Pferd. Netter Ersteindruck.
Spielts schon irgendwer hier? Eindrücke bitte!!
schrieb am