Vorschau: World in Conflict (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Release:
31.12.2008
27.05.2009
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Das territoriale Prinzip

Aus der Vogelperspektive in die Schlacht: Die Aussichten sind grandios, die Kamerafahrten ebenso. Allerdings ähneln sich Amerikaner und Russen sehr in den Waffengattungen - kann die dritte Fraktion da etwas mehr Abwechslung reinbringen?
Diese sechste Mission hat es in sich - Bewegung ist Trumpf; wer steht, verliert. Wer zu lange an einem Punkt verharrt, darf Stahlteile und Verluste im Dutzendpack zählen, denn die Unterstützungsangriffe durch die Luftwaffe oder Artillerie sind verheerend. Diese wichtigen strategischen Schläge vom vernichtenden Bombenteppich bis hin zum feurigen Napalm kann man immer dann zu Hilfe rufen, wenn das eigene Punktekonto über geschickte Gebietseroberungen gefüllt wurde.

Die Frage ist, ob all die interessanten Spezialmanöver dabei auf der Strecke bleiben? Jedes Fahrzeug, jeder Flieger hat  eine defensive und offensive Geheimwaffe: Verhüllender Rauch, Lensflare und Ablenksalven hier, durchschlagende Projektile, Phosphorattacken und zielsuchende Raketen da. Allerdings muss man diese einzeln im Gefecht aktivieren, was in der Hektik schwierig sein kann - trotzdem kann man so kleine Scharmützel für sich entscheiden, denn Schere, Stein und Papier wirken erbarmunglos: Manchmal reicht ein Treffer und selbst ein schwere Panzer ist hinüber. Geht hier auf Dauer alles zu schnell in Staub auf? Kann man überhaupt Truppen sichern? Ja, sie gewinnen sogar Erfahrung und Abzeichen, aber es ist unheimlich schwierig diese zu sichern, da der Feind quasi jede Sekunde die optimale Gegenwaffengattung herbeirufen kann. Für die Spielbalance in der Kampagne wird entscheidend sein, ob die Reparaturfahrzeuge hier effektiv Abhilfe schaffen.

Es ist auch eher das territoriale und von schnellen Angriffen lebende Prinzip, das dieses Spiel attraktiv für Taktiker macht. Weil das Halten von Geländevorteilen zum einen auf zwei oder drei
Ein Kampfhubschrauber im Sonnenlicht: Wie lange wird er da oben noch flattern? Die Verluste gibt`s im Sekundentakt.
Positionen ausgelegt ist, und weil zum anderen jede Sekunde im Besitz des Territoriums dafür sorgt, dass dort automatisch Stellungen wie MG-Nester gebaut und verstärkt werden. Sprich: Je länger man an einem Ort dominiert, desto besser wird er verteidigt. Obwohl es keinen Basisbau gibt, kann man also Strukturen schaffen. Nur, wenn man zu lange verharrt, kommt bald der taktische Schlag auf das komplette Gelände. Hätte man diese Pflicht zur Bewegung der Verbände vielleicht über eine Art Rotierenbefehl erleichtern können? Sprich: Ein stationierter Verband wechselt eigenständig in Intervallen die Stellung. Man kann das über Wegpunkte ausgleichen, aber das kostet etwas zu viel Zeit. 

Viel Bewegung wird in dieser sechsten Mission gefordert, denn selbst wenn man den Leuchtturm gesichert hat, sind die Russen noch lange nicht besiegt: Sie planen einen großen Gegenangriff und man bekommt etwas Zeit, um ein kleines Hafenstädtchen für die Verteidigung fit zu machen. Sprich: Panzer positionieren, Häuser besetzen und Stellungen ausbauen. Leider hat unsere Vorarbeit beim ersten Versuch nicht gereicht, wir werden gnadenlos überrollt - auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad wird man ordentlich gefordert. Und selbst ein West Point-Abschluss ist wertlos, wenn zwei Monate nach Frankreich plötzlich Russen in Seattle landen und Santa Monica überrennen. Könnt ihr den Westen retten?

Ein Fest für Online-Feldherren

Die Schweden wollen mit World in Conflict vor allem online Zeichen setzen und haben die Betaphase samt Technik vorbildlich
Erledigt ihr Nebenaufgaben, bekommt ihr auch schon mal eine Einheit umsonst - in diesem Fall einen Raketenwerfer.
aufgezogen. Man kann jederzeit in laufende Partien einsteigen, wird von einer komfortablen Lobby begrüßt und kann sich zig Ranglisten anzeigen lassen. Die Massengefechte mit bis zu 16 Mann auf einer Karte spielen sich zwar unheimlich intensiv, aber Einsteiger oder Feldherren ohne taktische Koordination über ein Headset versinken hier schon nach wenigen Minuten im Bombenhagel. Hier haben Clans, Kumpeltruppen oder Leute mit aktiver Kommunikation klar die Nase vor.

Aber Massive hat auch für Gelegenheitstaktiker das passende Angebot. Für den Einstieg empfehlen sich die Modi 1-gegen-1 sowie 2-gegen-2, die auch knackige Gefechte im kleinen Rahmen erlauben. Und das zahlt sich aus: Gerade hier kann man dank eines Punktepolsters und der fehlenden Beschränkung auf eine Waffengattung (Boden, Luft, Infanterie, Unterstützung) von Beginn an experimentieren, eher Erfolgserlebnisse sammeln und das Taktiken mit gemischten Verbänden ausprobieren, ohne auf die Abstimmung mit der Gruppe angewiesen zu sein. Wir haben uns in der Redaktion bereits eine Schlacht nach der anderen geliefert - bald könnt ihr zuschlagen: Das Spiel soll am 21. September für PC erscheinen; eine Xbox 360-Fassung wurde für das vierte Quartal dieses Jahres angekündigt.
           
 

AUSBLICK



Hört sich alles richtig gut an? Ja. Und sieht klasse aus? Oh ja! Kenner von Ground Control 2 werden allerdings vor lauter Rauchwolken, Feuerwalzen und Stahlsplittern auf den ersten Blick nicht viele Neuerungen finden. Und vielleicht werden sie ein aktiveres Kampfsystem beim Besetzen von Gebäuden oder der Deckungssuche der Infanterie vermissen - die nutzt zwar Wälder und Häuser, aber z.B. keine Trümmer oder Ruinen zum Verschanzen. Trotzdem fühlt man sich hier schnell mittendrin, denn das Spielgefühl profitiert von seiner Rasanz, vom hektischen Funkverkehr, der pompösen Kulisse sowie dem taktischen Anspruch. Ging es bei Supreme Commander noch um die wohl überlegte Planung späterer Vernichtung, geht es hier um die frühe Vernichtung. Wer steht, verliert: Jede Entscheidung ist wichtig, jede Sekunde muss genutzt werden, es gibt keine Atempause! Die ersten Missionen der Kampagne haben bereits einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auch, wenn der Schwierigkeitsgrad recht happig ist und die Zerstörungsorgie kaum Zeit lässt, sich erfahrene Truppen heranzuzüchten. Auch, wenn der Humor hier und da noch aufgesetzt wirkte und die statischen Malereien als Storyhintergründe anachronistisch wirken. Dafür sorgten die Animositäten zwischen Franzosen und Amerikanern bereits für angenehme Zickereien innerhalb der NATO. Wir sind gespannt, wie sich der Plot erzählerisch entwickelt, ob Wegfindung und KI auf Dauer überzeugen und wie sich dieser jetzt schon unheimlich intensive Krieg in der Testfassung präsentiert. Auch die dritte Fraktion wird noch eine Rolle in der Bewertung spielen, denn bisher zeigen Amerikaner und Russen noch sehr ähnliche Waffengattungen.
Ersteindruck: sehr gut

Kommentare

MK_Vidar schrieb am
ja das müsste auf jeden fall sein, sonst rückt der kauf für mich in unrealistischere gefilde. Ich finds einfach zu wenig, nur eine kampagne zu spielen, Immer mit den gleichen gegen die gleichen ist langweilig
aläääxx schrieb am
also ich fand die demo echt genial so ein packendes strategiespiel gabs echt lange nicht mehr!!!!!!!! und die grafik ist echt super, realistischere explosionen gibt es nirgendswo... und das beste es läuft auch noch flüssig auf mittelklasse rechnern zwar nicht in der super grafik aber sieht immernoch toll aus
ich hoffe nur es gibt auch ne russische kampange ich will den scheiß amis in den arsch treten!!!!!!!!!!! :D
Exminster schrieb am
Der Singleplayer ist ja mal gut gemacht. Auf mittel steht Dir der Schweiß auf der Stirn. Nein, nicht zurückwerfen lassen! A-10 hier, Clusterbomben da, eine Daisy-Cutter dort. Hmm, immer noch Gegner da. Es werden sogar immer mehr! Artillerie? USS Missouri! 8O
TOP! :Daumenlinks:
REG TheRipper schrieb am
da kann ich nur noch eins sagen
back to conflict ;)
Die Beta war ja super, aber bis die offizielle Demo kommt dauerts wieder, (wie halt ich das bloß aus xD) ich glaub Anfang September, Ende August soll sie kommen. Je früher desto besser ;)
4P|Hurz schrieb am
chavezz hat geschrieben:Das Spiel sieht ganz interessant aus. Aber das Buch "Red Storm Rising" wurde von Tom Clancy geschrieben und nicht von dem, von ihnen beschriebenen, Autor.
Beide haben recht. Das Buch wurde von Tom Clancy und Larry Bond zusammen geschrieben als Co-Autoren.
schrieb am