Vorschau: God Hand (Action-Adventure)

von Paul Kautz



God Hand
Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
14.02.2007
Spielinfo Bilder Videos
Die Hand Gottes? Michelangelo? Diego Maradona? Nein, Capcom! Das neueste Spiel der Viewtiful Joe-Entwickler Clover Studios und Resident Evil-Veteran Shinji Mikami ist ein reichlich abgefahrener Wildwest-Prügler voller verrückter Ideen und noch mehr Gelächter. Wir hatten bei Capcom Gelegenheit, das Game ausführlich probezuspielen.

Die Nussknacker-Suite

Wie ärgerlich: Der Protagonist Gene gerät in eine kleine Stadt, die von bösartigen Banditen überrannt ist. Diese bedrohen gerade eine junge Frau, Gene eilt zur Hilfe. Nachdem er wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht ist, hat er nicht nur einen Brummschädel, auch fehlt sein gewohnter rechter Arm. Stattdessen befindet sich an der Stelle die mysteriöse »God Hand«, eine mörderisch mächtige Waffe. Rache? Rache! Außerdem sind dämonische Kreaturen hinter dem Arm her - ein weiterer guter Grund, ihn schmetternd einzusetzen.

Die einfache Angriffssteuerung ermöglicht etliche Kombos.
Im Grunde seines Herzens ist God Hand ein 3D-Brawler wie Final Fight: Streetwise oder The Warriors : Ihr habt mehrere Basisattacken, die ihr in Buttonmasher-Natur zu einfach zu beherrschenden Kombos verknüpfen könnt, um euren Gegner nachhaltig das Fehlerhafte ihres Tuns zu demonstrieren - im Verlauf des Spiels könnt ihr die Kombos sogar personalisieren! Dazu gibt es Sonderattacken wie den tief treffenden »Ball Buster« (der wirklich schmerzhaft aussieht) oder »La Bomba« - einen mörderischen Schlag, der ordentlich Druck auf den bedauernswerten Angreifer ausübt. Und nicht zuletzt hat natürlich auch die God Hand ihre Daseinsberechtigung: Mit der seid ihr für kurze Zeit unverwundbar, bewegt euch schneller und greift flotter an, auch mehrere Gegner gleichzeitig. Als Bonus dürft ihr einen großen Teil der Umgebung als Waffe einsetzen, was besonders bei den regelmäßigen Bosskämpfen sehr vorteilhaft ist. Allerdings solltet ihr nicht nur ordentlich austeilen, sondern besser auch wenig einstecken: Blocken ist nicht möglich - stattdessen müsst ihr gegnerischen Angriffen möglichst geschickt über den rechten Analogstick ausweichen.

Devil May Brawl

Die meisten Brawler, die in den letzten Monaten erschienen sind, SpikeOut oder Beat Down , um nur ein paar zu nennen, waren in vielerlei Hinsicht nicht gut - sei es die Kollisionsabfrage, die miese Steuerung oder die Abwechslungsarmut. Was kann God Hand nun tun, um diesem Schicksal zu entgehen? Ein wichtiger Punkt: Es darf sich selbst nicht zu ernst nehmen! Und so werdet ihr von groovig-alberner Gitarrenmusik begleitet, die aus der Benny Hill-Show stammen könnte, während der Kämpfe lacht sich ein unsichtbares Publikum wie in einer Sitcom einen ab - landet ihr z.B. einen kräftigen Nussknacker, ist der Applaus und die Freude groß.  Klar, das ist ungefähr so niveauvoll wie der durchschnittliche Spencer/Hill-Film, aber Teufel auch - es macht Laune! Dazu gesellen sich
Mehrere Gegner? kein Problem für Gene und seine göttliche Hand!
bizarre Figuren, die speziell in den vielen witzigen Echtzeit-Zwischensequenzen groß inszeniert werden und neben allerlei Drohgebärden auch viele alberne Sprüche in Richtung Gene übrig haben. Das Ganze spielt in einem modernen Wildwest-Szenario, gewürzt mit einer Prise Fist of the North Star.

Die Technik ist gegenwärtig noch die Schwachstelle von God Hand: Die Optik ist nicht schlecht, kann aber auch lange nicht mit Hochglanzwerken wie God of War mithalten. Den Figuren mangelt es an Details, blasse Farben bestimmen die teilweise zerstörbare Kulisse. Auch die Steuerung verlangt noch Feinschliff - wie so oft kann die Kamera nicht immer mit der schnellen Action mithalten und zeigt in eine falsche Richtung.

     
 

AUSBLICK



Drauflosgekloppt! God Hand spielte sich bereits in der sehr frühen Fassung schon locker, die Kombos flutschen nur so, die Gegner kreischen standesgemäß, die Gitarrenmusik klimpert witzig dahin, das virtuelle Publikum lacht sich scheckig – cool! Allerdings benötigt die Steuerung noch allerlei Verfeinerung, insbesondere die selten optimale Kameraführung weckt verdrängte Erinnerungen an Streetwise und Co. Spielerische Revolutionen dürften kaum zu erwarten sein, aber wenn ich ein gut spielbares, schön albernes Geprügel bekomme, bin ich schon mehr als zufrieden. Und danach sieht God Hand bislang aus.Ersteindruck: gut

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