Vorschau: Grand Theft Auto 4 (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
29.10.2010
29.10.2010
29.10.2010
Spielinfo Bilder Videos
Niko kämpft sich von Stockwerk zu Stockwerk, rennt durch große Rohre, klettert für bessere Übersicht auf Palettenstapel und sieht sich schließlich dem letzten Gewerkschaftsführer gegenüber, der mit dem Helikopter türmen will. Sein Pech, dass Nikos Hosentaschen groß genug für einen Raketenwerfer waren - eine Rauchfahne später vergeht der Hubschrauber in einer monströsen Explosion, das Handy wird aufgeklappt, »Job's done!« gemurmelt, das Spiel gespeichert.

Liberty City ist verdammt groß - bloß gut, dass es so viele Fortbewegungsmittel sowie ein praktisches Navigationssystem gibt.
GTA 4 wird groß: Um einen ungefähren Eindruck vom Umfang Liberty Citys zu gewinnen, ließ man bei der Präsentation Niko in ein Schlauchboot springen und eine gemütliche Runde um eine der drei Inseln drehen, aus denen die Stadt besteht - die Umrundung hat bei Vollgas etwa acht Minuten gedauert. Das Ganze wird weniger ausufernd als San Andreas, in dessen weiter Landschaft man sich schon mal verlaufen konnte, stattdessen kompakter à la GTA 3, aber mit mehr Inhalt. Die meisten Gebäude können betreten werden, auf den Straßen ist deutlich mehr los - es gibt sogar immer wieder dicke Staus! Falls ihr trotzdem mal nicht genau wisst, wo ihr seid oder wo ihr hin wollt, werdet ihr das Navigationssystem zu schätzen wissen: Übersichtskarte geöffnet, Zielpunkt angeklickt, und schon zeigt der Computer die optimale Linie da hin, die sich natürlich eurem Weg entsprechend anpasst - in Luxuskisten gibt's sogar knarzend gesprochene Richtungsanweisungen. Generell sind die Entwickler großzügig, was Bequemlichkeits-Features angeht: Neben den in der ersten Vorschau erwähnten Taxifahrten, die euch gegen geringes Entgelt gemütlich und zuverlässig durch die Stadt kutschieren, kommt vor allem eurem Mobiltelefon erhöhte Bedeutung zu. Verpatzte Missionen können damit direkt wiederholt werden, außerdem dient es dazu, soziale Kontakte zu pflegen: Ihr bekommt immer wieder Anrufe von Freunden und Bekannten, die ihr annehmen oder ignorieren könnt - wenn ihr beharrlich bleibt, versucht es der Anrufer noch ein paar Mal, dann nicht mehr. Am grundlegenden Missionsdesign ändert dieses wenig soziale Verhalten nichts, allerdings macht es euch doch das Leben schwerer: Denn wer sich immer wieder auf ein Schwätzchen einlässt oder mit Freunden einen trinken geht, der kommt leichter an Waffen oder erhält kostenlose Taxifahrten. Apropos Trinken: Damit sollte man es, das kennt man ja aus der richtigen Welt, nicht übertreiben: Wer einen Wodka über den Durst trinkt, wankt nicht nur schlimmer als Britney Spears, auch die Grafik wird Brechreiz erregend verzerrt. Wer sich jetzt noch hinter das Steuer eines Wagens setzt, wird mit komplett verknoteter und wabbeliger Steuerung belohnt.

Krümel im Bild

Es wird auch wieder Hubschrauber im Spiel geben - ob ihr sie auch selbst benutzen dürft, wird bislang nicht verraten.
Zeit für den dritten Auftrag, in dem man einen mit Drogen vollgestopften Truck von den chinesischen Triaden klauen muss - der logischerweise nicht einfach mitgenommen werden kann. Ein hitziges Feuergefecht später haut der letzte Überlebende mit dem Truck ab, Niko hechtet hinterher und bekommt gerade noch die Stoßstange zu fassen. Nachdem er sich kurze Zeit mitschleifen lässt, klettert er auf das Dach des LKWs und muss sich nach vorne durchkämpfen - der Ausdruck hat schon seine Richtigkeit, denn der Fahrer fährt wie ein Wilder um die Kurven, was dafür sorgt, dass Niko auf den Dach von einer Seite zur nächsten kullert. Endlich vorne angelangt gibt es eine kurze Kabbelei um die Waffe, einen einzelnen Schuss und ein Problem weniger - das Handy wird aufgeklappt, »Job's done!« gemurmelt, das Spiel gespeichert. Das Besonders in dieser Mission war, dass die neue Physikengine »Euphoria« hier besonders ihre Muskeln spielen lassen durfte, indem sie Niko zum Spielball der Fliehkräfte werden ließ. Normalerweise sorgt das System für Echtzeit-Reaktionen aller Figuren auf externe Einflüsse: Jede Person im Spiel basiert auf einem Skelett-Animationssystem, jeder Kontakt mit anderen Objekten, wie sagen wir mal einem gut beschleunigten Auto, wird in Echtzeit berechnet und nicht als geskriptete Animation abgespielt - dadurch wirkt die Welt natürlich glaubwürdiger. Dafür sorgen auch kleinere Details, die man nur an Rande wahrnimmt, aber zu schätzen weiß: Treppen werden tatsächlich als Stufen benutzt und nicht einfach überflogen, Reifen sind individuell zerschießbar, was sofortige Reaktionen auf die Fahrphysik hat.

       

Kommentare

Darth Nihilus schrieb am
Dark-Sword hat geschrieben:GTA-4 soll eine sehr gute Grafik haben, ähnlich wie beim "Assassins Creed". Ich hoffe, dass "Take 2-Rockstar Games" mich nicht enttäuscht. Denn ich mag die Serie sehr, und, "Take 2" sollte das schaffen.
Am meißten gefällt mir, dass fast alle Häuser und Gebäuden betretbar sein werden. Bin gespannt, was man da alles in den Häusern finden wird ??? ;)
Sagmal, sprichst du auch so wie du schreibst? 8O
phunkydizco schrieb am
Wieso bekommt GTA4 als Ersteindruck auf der XBOX360 ein Fit 4 Hit und auf der PS3 nur ein sehr gut?
phunkeetown schrieb am
sehr sehr gelungener bericht wirklich! mach mir bei gta 4 überhaupt keine sorgen, wird für viele schlaflose nächte sorgen! über kleinst-kleinigkeiten wie mini-grafikaussetzter kann ich persönlich drüber hinwegsehen! freu mich darauf meinen namensvetter durch liberty schlurfen zu lassen!
Smul schrieb am
TarantinoFan88 hat geschrieben:Ich habe nicht nur gesagt, das San Andreas wegen der Sonderschul Atmosphäre so schlecht ist, ich habe auch gesagt, das die Missionen alles andere als Abwechslungsreich sind und CJ leider auch kein wirklich cooler Anti-Held ist.
Kurzes OT: Bitte kürze deine Signatur. Du hast einige Elemente doppelt und dreifach drin, das muss nicht sein.
Cheers
unknown_18 schrieb am
Es wie mit allem: die Balance machts. Zu wenig ist schlecht, zu viel aber ganz genauso. Nur bei Manchen ist das Mittelding etwas zu sehr in eine Richtung verschoben.
schrieb am