Blubb Blubb 4"Maschinen auf mittlere Antriebskraft, auf Seerohrtiefe gehen und Periskop ausfahren!" Nein, ich habe nicht Wolfgang Petersens "Das Boot" geguckt oder zitiert, sondern den Angriff auf einen scheinbar alleine im Pazifik dümpelnden japanischen Frachter in Silent Hunter IV vorbereitet. Die Riesennussschale schwimmt mutterseelenallein voraus und hält ihren Kurs, was macht man jetzt als Kapitän? Den leichten Arcade-Weg wählen, sich
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Malerisch: Auftauchen beim Sonnenuntergang |
als Simulations-Mastermind mit all den Realismusoptionen rumschlagen oder einen Mittelweg finden? Und wo sind überhaupt die Unterschiede?
Arcade oder Simulation?Wer das Spiel in Arcademanier angeht, hat es einfach: Ihr schaut durch das Seerohr, loggt das Ziel ein (das Periskop behält es automatisch im Fokus und bewegt sich mit) und gebt den Feuerbefehl. Kurze Zeit später erblickt ihr eine Rauchsäule am Himmel, die vom wunderschönen wabernden Nass reflektiert wird. Klingt einfach? Ist es auch! Simulationsfreaks hingegen müssen erstmal das Ziel sichten und es via Bordhandbuch identifizieren, um Schiffstyp, Höhe, Geschwindigkeit und Gewicht für die Feuerleitlösung zu erfahren. Mit diesen Daten inklusive Entfernung füttert ihr den mechanischen Bordcomputer, hofft dass euch der Feind währenddessen nicht entdeckt oder seinen Kurs wechselt und könnt anschließend die Torpedos starten. Je nachdem für welche Realismusoptionen ihr euch entscheidet, ist solch ein Angriff eine mehr oder weniger große Herausforderung. Ist zudem kein Geleitschutz zu sehen ist, könnt ihr sogar auftauchen und den Gegner in aller Ruhe mit der Deckkanone ausschalten, wodurch ihr zum leicht sichtbaren Ziel für Flugzeuge werdet. Nichtsdestotrotz könnt ihr mit der Bordkanone das dynamische Schadensmodell austesten und Schiffsaufbauten wie Masten einzeln niederschießen. Torpedos reißen übrigens echte 3D-Löcher in den Rumpf und nach einem Treffer könnt ihr das Innenleben des Ziels sehen - dies ist
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Im Innenleben des U-Bootes könnt ihr mit den Leitern der verschiedenen Untersektionen sprechen und kommt danach in die gewünschten Menüs. |
nicht ausschließlich ein optisches Schmankerl, sondern gibt euch direktes Feedback, wo ihr das Schiff getroffen habt. Erwischt ihr beispielsweise den Maschinenraum, bleibt das Ziel antriebslos liegen.Solche vereinsamten Schiffe findet ihr nur selten im Pazifik, da die meisten Frachter im Regelfall von einer Eskorte begleitet werden. Hier ist dann eurer Köpfchen gefragt: Greife ich erst den Frachter mit einer Torpedo-Breitseite an oder tauche ich unter dem Konvoi durch und schieße den Gegner in den Rücken oder schalte ich zuerst die verteidigenden Zerstörer aus? Fragen über Fragen, die allesamt zum Sieg führen könnten, aber es ist letztendlich eure Entscheidung und da alle Bewegungen aufgrund des Wassers eher träge ausgeführt werden, ist der Sieger meist der Kapitän mit der besseren Kampftaktik und dem stärkeren Durchhaltevermögen. Trotz aller Arcade-Möglichkeiten und durchdachten Steuerungs- bzw. Navigationsoptionen ist Silent Hunter IV weit davon entfernt ein Actionspiel zu sein, dafür gibt es zu viel Leerlauf (oder Trägheit) in den Missionen bis ihr ein Ziel vor die Mündungsklappen bekommt. Doch wenn euch ein Zerstörer aufspürt und mit Sonar sowie Wasserbomben jagt, ist ein Teil der Wartezeit vergessen...