Vorschau: Dark Age of Camelot: Labyrinth of the Minotaur (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Dark Age of Camelot: Labyrinth of the Minotaur
Publisher: GOA
Release:
14.02.2007
Spielinfo Bilder  
World of WarCraft hat nicht nur hierzulande das ehemals als freakig verschrieene Online-Rollenspiel salonfähig gemacht. Doch schon einige Jahre zuvor hat ein Spiel namens Dark Age of Camelot (DAoC) den Weg vorbereitet und ist bis heute hinsichtlich Kämpfe zwischen Spielern (PvP) unerreicht. Mit der Erweiterung "Labyrinth of the Minotaur" wird ein neues Kapitel der Fantasy-Saga aufgeschlagen. Wir sind für euch schon vorab durch die düsteren Dungeons gezogen.

Neue Mythen und alte Erinnerungen

Mein Gott, ist das erst fünf Jahre her, dass ich meine ersten Schritte durch die mittelalterlichen Welten Camelots, Midgards und Hibernias gemacht habe? Oder sollte die Frage eher lauten: "Ist es schon fünf Jahre her?"
Egal: Als ich durch die Labyrinthe gezogen bin, die im neuesten Add-On für Dark Age of Camelot Schauplatz spannender Kämpfe sein werden, sind viele schöne Erinnerungen zurückgekehrt.
Die Minotauren sind das neue Volk im frischen Mega-Dungeon der DAoC-Welt.
Gleichzeitig musste ich aber auch leidvoll feststellen, dass die Zeit weder mit mir noch mit den drei Reichen gut umgegangen ist. Im Vergleich zu aktuellen Vertretern der Online-RPG-Zunft sieht DAoC mittlerweile veraltet aus.

Das kann allerdings nichts daran ändern, dass DAoC bis heute der Maßstab für spannende Kämpfe von Spielern-gegen-Spielern ist. Die Kämpfe um die Relikte der jeweiligen Reiche garentiert im PvP-Bereich (Spieler-gegen-Spieler) eine Langzeitmotivation, die bisher kein anderes Online-Rollenspiel bietet. Dementsprechend wird man beim neuesten Add-On auf diese Stärken bauen und hat die Inhalte in erster Linie hinsichtlich der Reichsduelle konzipiert.

Unterirdische Reichsscharmützel

Erinnert ihr euch noch an den Dungeon "Darkness Falls (DF)"? Dies war eine immens große Höhle, die prinzipiell von allen drei Reichen aus zugänglich war und in der es immer wieder zu Scharmützeln zwischen den Kämpfern von Hibernia, Midgard und Albion gekommen ist.

Das Namen gebende Labyrinth ist im Wesentlichen eine Fortführung eben dieses Prinzips: Ein gigantischer Dungeon (insgesamt etwas zehn Mal so groß wie DF), gefüllt mit wertvollen Relikten, um die die drei Reiche streiten. Da diese Relikte natürlich von immer stärkeren NPC-Gegnern bewacht werden, kann es unter Umständen sogar möglich sein, dass man gemeinsam mit Mitgliedern eines Reiches den Bossgegner bekämpft, nur um sich dann um das Relikt an sich zu streiten. Könnte sich in der Live-Version als durchaus spannend herausstellen. Zumal es Relikte in verschiedenen Stärken geben
Na, traut ihr euch? Das RvR-Labyrinth ist in etwa zehn Mal so groß wie Darkness Falls!
wird, die natürlich auch allesamt unterschiedliche Boni für die einzelnen Spieler in den unteren Reliktstufen bis hin zum gesamten Gebiet bei hochklassigen Relikten zur Folge haben.

Rassen, Klassen, Rambazamba

Wie es sich für ein Add-On gehört, gibt es nicht nur neue Gebiete, sondern auch z.B. frische Inhalte. Mit den Minotauren gibt es ein neues Volk und mit dem Malmer eine neue Klasse. Das Besondere: Der leicht an den Savage aus Shrouded Isles erinnernde Kampfmagier muss in jedem Reich erst durch bestimmte Ereignisse freigeschaltet werden und ist die erste Klasse überhaupt, die in allen Reichen spielbar ist.
Ein neuer Inventar-Platz für ganz spezielle mythische Gegenstände, die nur im Minotauren-Labyrinth zu bekommen sind, gehört ebenfalls zu den Neuerungen im Detail. Ebenfalls erweitert werden die Champions-Level, die mit Darkness Rising eingeführt wurden: Ihre Zahl wird von fünf auf zehn aufgestockt. Auch die Handwerksberufe erfahren leichte Änderungen, von denen die Wesentlichste das Aufheben der Klassen-Beschränkungen sein dürfte. Mit dem Minotauren-Labyrinth können alle alles lernen.

   
 

AUSBLICK



Für alle Spieler, die bislang der WoW-Euphorie getrotzt haben und weiterhin eifrig durch Midgard, Hibernia und Albion gezogen sind, offeriert EA Mythic mit dem vermutlich letzten DAoC-Add-On interessante Zusätze. Eine neue Rasse, eine neue Klasse, diverse Verfeinerungen und vor allem die Konzentration auf RvR-Inhalte haben es geschafft, bei einem DAoC-Spieler der ersten Stunde wie mir die Faszination wieder aufleben lassen. Angesichts pompöser Konkurrenz kann Camelot aber nicht verhehlen, dass der Zahn der Zeit an den drei Reichen genagt hat - auch wenn es in den letzten Jahren immer wieder kosmetische Ver- und Nachbesserungen gegeben hat. Ob es reichen wird, um Spieler zu gewinnen, die mit Spielen wie EQ2 oder WoW ihren Weg in die Zeit raubende Welt der Online-Spiele gefunden haben, wage ich allerdings zu bezweifeln. Veteranen hingegen dürften richtig gute Unterhaltung bekommen.Ersteindruck: gut

Kommentare

Cardinals schrieb am
Dieses Addon war wohl auch das letzte für DAoC, mir hat DAoC sehr gefallen, wobei mir die Welt zu steril war, aber das ist halt Geschmackssache.
Am Anfang war ich von Warhammer Online überzeugt, doch mittlerweile glaube ich, dass Mythic zu viel WoW ins WAR reinpackt. Und ein zweites WoW, auch wenns ein paar nette Neuerungen hat (wachsende Charakteren etc.) spiele ich nicht. Ich sag immer: Auch in WAR ist ein Charakter irgendwann ausgewachsen und ein MMORPG muss sich eigentlich auch dann beweisen. Auch bezüglich Support ist Blizzard Mythic meilenweit voraus, und ich denke mit EA kann es eigentlich nur noch schlimmer werden.
johndoe-freename-53581 schrieb am
Kann Dir da nur zustimmen.
Wobei ich persönlich auch das PvM in DAOC wesentlich besser fand, als in WoW. Das Feeling einer guten, netten 8er Gruppe wie in alten Zeiten, sei es bei den Legionären oder später in Lyonesse, habe ich in WoW nie erlebt.
Auch die PvP Kämpfe sind einzigartig und haben nach wie vor keine Konkurrenz von anderen Games. Sie haben eine Tiefe und bieten Möglichkeiten, die andere Games nicht bieten.
Technisch ist DAOC mittlerweile veraltet und leider nicht flexibel genug programmiert um es an die heutige Zeit anzupassen.
Bei WAR bin ich noch ein wenig skeptisch, da ich befürchte, man nimmt zuviel Instant aus der WoW Welt mit ins Spiel.
Abwarten
Alles Gute
Anner
Ahragon schrieb am
Denke der Inhalt ist auch nur noch darauf ausgelegt alten Spielern neuen Stoff zu geben. Das Interface und ganze drumherum ist leider nicht mehr wirklich zeitgemäß und Einsteigerfreundlich genug, wenn man es mal mit neuen Titeln wie Vanguard vergleicht, dass muss man leider sagen. Ich habe DAoC wirklich mehr als 3 Jahre extrem gerne gespielt, doch mit dem Abgang von sehr vielen Freunden endete für mich halt auch meine DAoC-Geschichte ;)
Viel Hoffnung liegt in Warhammer, einfach weil es wieder viel auf PvP setzt, auch wenn mir ehrlich gesagt ein DAoC 2 lieber gewesen wäre ;) Comicstil habe ich mit WoW genug gehabt, aber da kann man nix machen. PvP mäßig ist wie richtig hervorgehoben wird DAoC immernoch ewig weit vor WoW. Auch wenn das PvP-System dort zwar verbessert wurde und nicht mehr ganz so nervig ist sind die Kämpfe in der Regel viel zu schnell rum und entscheiden sich ausschließlich am Equip. Vorausgesetzt der Spieler gegenüber ist nicht völlig schlecht. Den Spaß den ich beim Festungen erobern, diversen Nachtaktionen und Reliktraids, mit Relikten durch RvR-Dungeons etc. hatte wird mir wohl so schnell kein anderes Spiel wieder bringen. Ebenso die genialen 8vs8 (Gruppenkämpfe) über 10+ Minuten, da kann für mich WoW nicht im geringsten mithalten, dort liegt aber halt der Schwerpunkt auch trotz allem immernoch deutlich auf dem PvM.
schrieb am