Vorschau: Genesis Rising (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Genesis Rising
Publisher: CDV
Release:
19.04.2007
Spielinfo Bilder Videos
Eigentlich gibt es schon genug brauchbare Weltraum-Simulationen wie Nexus, Star Wolves oder Homeworld beweisen. Was soll außer galaktischen 3D-Bildern, fetten Raumkreuzern und oberfiesen Aliens also noch kommen? Genesis Rising, das im März bei CDV erscheinen soll, wirft einen etwas anderen Blick auf die Eroberung des Alls, bei dem die einzige bekannte Spezies vorkommt, die den Sprung bislang geschafft - die Menschheit selbst. Die Gene dienen ihr als Bauplan für abgespacte Technik.

Genom beherrscht All

Die Biologie wurde bislang bei den Weltraumsimulationen fast immer ausgespart, da ihr regelmäßig mit Raumschiffen aus Kunststoff, Silizium und Leichtmetall ins All starteten. 
Die Raumschiffe sehen eher aus, als wären sie von Außerirdischen gezimmert. Das macht der organische Look.
Dabei ist es durchaus auch denkbar, dass die Menschheit irgendwann in ferner Zukunft mit organischen Raumkreuzern abhebt. So ist es auch in Genesis Rising gekommen, das grob im Jahr 3000 spielen wird. Allen aktuellen Untergangsszenarien zum Trotz haben die Menschen bis dahin einen gottgleichen Stand erreicht, der allein auf der Kenntnis des Genoms fußt. Damit konstruieren sie Organids, die nichts anderes als organische Apparaturen sind. Mit dieser Technologie sind sie allen Aliens überlegen.

Zum Mittelpunkt des Alls

Ihr werdet in die Rolle eines Kapitäns eines solchen Bioschiffs schlüpfen, mit dem ihr 30 filmmäßig aufgezogene Missionen fliegen könnt. Bei einigen sollt ihr sogar die Wahl haben, wie ihr weitermachen wollt. Die Story wird sich also verzeigen, je nachdem wie ihr handelt. Dennoch kommt die Story um den Kapitän bislang nur langsam in Schwung, dessen Aufgabe es ist, an den letzten unbekannten Ort in den Weiten des Alls vorzudringen - das Herz des Universums. Obwohl es einige nette Einfälle gibt, will die Geschichte noch nicht so recht fesseln. Vielleicht bietet der Multiplayer mehr Leben, der bis zu zwölf Kapitäne per LAN oder Internet gegeneinander antreten lässt.

Wir sind die Aliens

Mit am Außergewöhnlichsten wird sicher das Schiffsdesign der 20 Organid-Raumschiffe sein, das allein auf der Genetik beruht. Es gibt an die 50 Komponenten für Antrieb, Panzerung oder Bewaffnung, die ihr besiegten Raumschiffen entnehmt. Der Vorteil dabei wird sein: Ihr könnt sie einbauen und auch sofort verwenden. Ist euer Schiff beschädigt, könnt ihr den Kadavern der Feinde das Letzte aussaugen, was ihnen noch bleibt - ihr blutiger Lebenssaft. Was bisher zu sehen war, funktioniert die Steuerung eurer Raumschiffe butterweich und ist betont einfach gehalten, auch wenn ihr mal die Waffe umschalten müsst. Natürlich hapert es wieder mal an der Übersicht, was aber für solche Spiele fast symptomatisch ist.

Etwas zu schwer

Auch am Balancing sollte noch gefeilt werden, denn bislang sind die Missionen alles andere als leicht. Gleich zu Beginn sollt ihr mit eurem unerfahrenen Babykreuzer ein paar Kriegsschiffe aufhalten, die
Effekte wie immer. Optisch wird das Spiel wenig bieten, was nicht schon andere Simulationen geboten haben.
gleichsam als intergalaktische Müllmänner fungieren. Das ist trotz ordentlicher Nah- und Fernwaffen gar nicht einfach, da dabei sowohl euer Schiff als das eures Vaters überleben muss. Ihr müsst immer wieder die ungelenkten Strahlentorpedos abfangen, die auf euren Verbündeten abgefeuert werden. Da ein paar Wellen kommen, solltet ihr die Zwischenzeit für das Aufsaugen neue Lebensenergie nutzen. Genau das vergisst die KI hier, weshalb euer Verwandter öfters ins Gras beißt. Eine lästige Wiederholung wird fällig.

Alienmäßige Grafik

Die 3D-Darstellung ist solide mit guten Ansätzen. Das irdische Schiffsdesign im organischen Stil der Alien-Filme ist heutzutage zwar nichts Besonderes mehr, aber immerhin passt es. Manches sieht sogar recht andersartig aus, wie etwa das übergroße Raumschiff fast in Form eines Gekreuzigten. Gewöhnungsbedürftig aber konsequent sind die Blutfontänen, die beim Explodieren mancher Schiffe versprüht werden. Hier würde man zunächst eher eine normale Explosion erwarten. Die Zwischensequenzen könnten ruhig noch etwas spannender sein, da sie bislang nur eher belanglose Gespräche bieten. So wird das eigentlich interessante Szenario verschenkt, da es an Schwung fehlt.
          
 

AUSBLICK



Genesis Rising wird einige neue Ansätze bieten, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Dass ihr dieses Mal organische Raumschiffe in die Schlacht schickt, ist zumindest mal eine Abwechslung. Trotz der Tatsache, dass ihr eroberte Komponenten der Feinde noch im All schwebend einbauen könnt, spielt sich die 3D-Simulation nicht viel anders als vergleichbare Titel. Das liegt daran, dass die Hintergrundstory weitgehend verschenkt wurde. Derzeit ist sie leider wenig mehr als eine mehr oder minder langweilige Einrahmung der unnötig schweren Missionen. Eine gescheite Story ist allerdings elementar in einem solchen Spiel, wie etwa Homeworld oder Nexus zeigen.

Ersteindruck: befriedigend

Kommentare

Anguille schrieb am
Sins of Solar Empire wird bestimmt toll...ich freue mich auf August.
Brakiri schrieb am
Na super..noch eins der Hoffnungsträger für die kleine Space-Spielersippe vergeigt.
Mist...
schrieb am