The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena05.02.2009, Michael Krosta
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena

Vorschau:

Neben RalliSport Challenge 2 wird vor allem ein Titel auf der Liste  abwärtskompatibler Spiele für die Xbox 360 vermisst: The Chronicles of Riddick: Escape of Butcher Bay, mit dem die Darkness-Macher von Starbreeze 2004 ein technisches Meisterwerk auf der Xbox (und dem PC) abgeliefert haben. Da eine Software-Emulation auf der 360 unmöglich erschien, entschied man sich für den Weg eines Remakes. Das Schöne daran: Damit kommen bald auch PlayStation 3-Besitzer in den Genuss des Titels, der zudem um einen Mehrspielermodus und eine Kampagne erweitert wird. Wir haben uns in die Dunkelheit begeben...

Gefangen an Bord der Dark Athena

Der Weltraum - unendliche Weiten. Das Scheppern gegen die Schiffshülle beim Flug durch ein Asteroidenfeld weckt mich in der Rolle des gesuchten Schwerverbrechers Richard B. Riddick aus dem gemütlichen Cryo-Schlaf. Doch schnell wird klar, dass die Gesteinsbrocken das geringste Problem sind... Da ist ein anderes Schiff, direkt vor mir und es begrüßt mich mit einem

Muskelpaket Riddick nimmt es wieder mit einer ganzen Armada an Gegnern auf.
Schuss wie aus einer Harpune, bei dem sich ein Widerhaken durch den Stahl bohrt und sich fest krallt. Langsam ziehen sie ihre Beute heran, um sie sich in ihrem eigenen Rumpf einzuverleiben. Es gibt kein Entkommen. Oder doch?

Der Gejagte wird zum Jäger

Kaum ist das Begrüßungskomitee verschwunden, geht die Suche nach Antworten und der Kampf ums Überleben wieder los. Keine ungewohnte Situation für Riddick, der sich nicht nur durch zwei gelungene Kinofilme, sondern auch ein Videospiel geschlagen, geschossen und gemeuchelt hat. Wer schon Erfahrungen in der Flucht von Butcher Bay gesammelt hat, wird sich auch an Bord der Dark Athena sofort heimisch fühlen: Die Spielmechanik wurde nahezu 1:1 übernommen und so hat man auch hier die grundlegende Wahl zwischen einem normalen und einem Stealth-Modus. Bei Letzterem wird die Dunkelheit zum besten Freund, wobei Riddick dank seiner operierten Augen auf Knopfdruck den vollen Durchblick bekommt. So schleicht man sich leise an die Wachen heran und schaltet sie mit einem tödlichen Stealth-Kill in Sekundenschnelle aus. Anschließend sollte man die Körper in einer dunklen Ecke verstecken, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei handelt es sich überwiegend um hirnlose Drohnen, die nur ihrem einprogrammierten Skript folgen. Wechseln die Leuchtdioden am Kopf allerdings von rot auf weiß, ist das ein Zeichen dafür, dass sie in diesem Moment nicht länger automatisiert, sondern von einem KI-Menschen gesteuert werden, was die Sache im Kampf deutlich schwieriger macht. Im späteren Verlauf darf man sogar selbst in die Haut der Drohnen schlüpfen, die ein wenig an die Borg aus Star Trek erinnern. Zunächst muss man sich allerdings meist auf den Nahkampf mit Messer, einem scharfen Klingen-Duo oder Baseball-Schläger verlassen, denn Schusswaffen sind vorerst Mangelware bzw. fest mit den Körpern der Drohnen verbunden. Und wer will schon die ganze Zeit eine Leiche mit sich rumschleppen, um schießen zu können? Deshalb stehen in der Anfangsphase zunächst vorsichtiges Schleichen und überraschende Attacken aus der Dunkelheit auf dem Programm. Mit Sturmgewehren, futuristischen Shotguns und MPs im Gepäck kommen später dagegen nicht nur das Stealth-, sondern auch Shooter-Freunde auf ihre Kosten. Allerdings leisten die KI-Gegner vor allem im Pulk ordentlich Gegenwehr und halten auch die

Die Shooter-Abschnitte sind zwar spannend, aber verglichen mit den vielen Konkurrenten nichts Besonderes.
Augen nach Deckungsmöglichkeiten offen. Ein leichter Spaziergang durch die Korridore der Dark Athena wird das für Riddick ganz sicher nicht...

Wo ist Riddick?

Neben der neuen Episode wird das Remake auch mit einem Online-Modus aufwarten. Zwar konnten wir diesen noch nicht testen, doch klingt zumindest das Konzept interessant, denn neben den Klassikern wie (Team-)Deathmatch und Capture the Flag haben sich die Entwickler auch einige Besonderheiten einfallen lassen. So eröffnen im Modus Pitch Black bis zu sechs Söldner die Jagd auf Riddick, der ebenfalls von einem Spieler gesteuert wird. Der Clou dabei: Es ist stockdunkel und lediglich ein paar mickrige Taschenlampen sorgen für etwas Licht, während Riddick dank seiner Augen den vollen Durchblick hat. Wird er erwischt, schlüpft der erfolgreiche Söldner in die Rolle des charismatischen Schwerverbrechers und die Jagd kann weiter gehen. Klingt spaßig... Auch Butcher Bay Riot könnte es in sich haben: Hier kämpfen drei Teams pro Runde sechs Minuten lang um eine Energie-Zelle. So lange diese sich in der eigenen Basis befindet, wächst das Bargeld-Konto, mit dessen Inhalt man sich bessere Ausrüstung zulegen kann. Ein Re-Spawn ist in der Runde allerdings nicht möglich - man hat nur eine Chance! Zumindest bleibt aber auch bei einem vorzeitigen Tod die bisher angeschaffte und teuer bezahlte Ausrüstung für die nächste Runde erhalten...

  

Ausblick

The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay zählte für mich damals zu den technisch herausragendsten Titeln für die Xbox und war gleichzeitig der Beweis dafür, dass Spielumsetzungen von Filmlizenzen hervorragend sein können. Auch im Remake hat die Mischung aus Stealth- und Shooter-Elementen nicht viel von der ursprünglichen Faszination eingebüßt. Es ist immer noch unglaublich packend, sich langsam von hinten durch den Schatten an einen Gegner heran zu schleichen und ihn bei steigendem Puls mit einem brachialen Nahkampfangriff auszuschalten. Ich empfinde genau das auch als wesentlich spannender als die Shooter-Abschnitte, die sich trotz des gelungenen interaktiven Soundtracks nicht von der Masse an Konkurrenten in diesem Genre abheben können. Die technische Offenbarung von damals ist beim Remake mittlerweile verflogen: Teilweise glaubt man, Starbreeze hat nur einen Konverter angeworfen, anstatt z.B. das volle Potenzial der an sich gelungenen Darkness-Engine zu nutzen. So wirken die Texturen oft matschig und grob, während man auch bei der dynamischen Beleuchtung Titeln wie Dead Space hinterher hinkt. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, mich endlich wieder mit Riddick auf die Pirsch zu begeben, denn spielerisch steckt in dem Muskelpaket immer noch viel Faszination...

Ersteindruck: gut

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