First Facts: R.U.S.E. - Don't believe what you see (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



R.U.S.E. - Don't believe what you see
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
09.09.2010
09.09.2010
08.07.2011
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ab 44,39€
Spielinfo Bilder Videos
StarCraft hat die Balance perfektioniert, Total War hat Echtzeit und Runde vereint, Darwinia war eine künstlerische Bereicherung und EndWar hat die Stimmgewalt ins Zentrum gerückt. Aber wann gibt es einen kreativen Durchbruch im Strategiebereich? Wann sprengt man die Grenzen des ewig Gleichen und wagt etwas Neues, das nicht nur einen Bereich, sondern das komplette Spieldesign verändert? Mathieu Girard von Ubisoft ist überzeugt, diesen Durchbruch mit R.U.S.E. zu schaffen - dahinter verbirgt sich das französische Wort für "List".

Vom Wohnzimmer ins Kriegsgebiet

Zwei Männer, ein Tisch, eine Landkarte. Sie schauen sich an wie Pokerspieler, bevor sie mit ihren Zügen auf einem riesigen Brett die Schlacht eröffnen: Die Kamera zoomt vom edlen Wohnzimmer auf die modellierte Landkarte, die Mittelitalien mit all seinen Gebirgen, Städten und Flüssen zeigt, bevor sie den Himmel durchbricht, um weiter heran zu schweben, an brausenden Bombern in luftiger Höhe vorbei, dann runter auf Häuserdächer und Panzerkolonnen. Plötzlich blickt man auf ein in Sektoren unterteiltes 3D-Schlachtfeld à la World in Conflict mit allen topographischen Details und beobachtet die Ausführung seiner strategischen Befehle. Aber viel interessanter als diese technische Potenz der Engine, die riesige Landschaften fast im GoogleEarth-Stil abbildet, ist das, was hinter diesem Kampf um Monte Cassino passiert.

Alliierte und Deutsche bekriegen sich hier - übrigens ohne Story auf einer Art nüchternem Schachniveau - nicht nur im klassischen Stil der effizienten Truppenverschiebung, sondern auch mit strategischer List. Ziel ist es, das gegnerische Hauptquartier in einem Zeitlimit zu erobern. Und dafür baut man in Echtzeit nicht nur Kasernen, Fabriken & Co, sondern auch den Rohstoff Gold ab, den man über das geschickte Anlegen von Routen für seine LKWs gewinnt. Bis hierher nichts Neues? Stimmt, aber man hat ein Set aus Karten zur Verfügung, die nach dem Ausspielen auf einen Sektor der Landschaft wirken.

Mit strategischer List & Tücke

Mit ihnen kann man z.B. all seine bewegten Truppen tarnen, ganze Pseudo-Dörfer à la Potemkin entstehen lassen oder auch Scheinangriffe starten, hinter denen sich kein Soldat verbirgt - der Feind sieht aber auf der Karte eine marschierende Einheit (übrigens bis zur Entdeckung nur in Form von gestapelten Pokerchips!) und fällt vielleicht darauf rein. Solche Manöver kann man wiederum entlarven, wenn man eine Karte der Aufdeckung ausspielt. Es gibt auch Karten, die einem alle kommenden Züge des Gegners aufzeigen, so dass man gezielt Hinterhalte legen kann. Es geht also viel mehr als in gewöhnlicher Echtzeit-Strategie um Aufklärung, Täuschung und effiziente Reaktion.

Ist das Zeitlimit abgelaufen, gewinnt derjenige mit der höchsten Punktzahl - und die berücksichtigt auch clevere Siege: Wer mit offiziell unterlegenen Einheiten wie den Fußsoldaten schwere Panzer besiegt, indem er sie getarnt im Wald platziert, bekommt wesentlich mehr Punkte als derjenige, der nur die sicheren Siege einfährt. Auch das abgebaute Gold sowie die Infrastruktur geben wertvolle Punkte.

Ausblick

Als der französische Producer Mathieu Girard (hier im Interview) gleich zu Beginn der Präsentation von einem "real-time strategy breakthrough" sprach, läuteten zunächst meine Alarmglocken: Nicht schon wieder, Jungs! Denkt an EndWar und bleibt auf dem Teppich! Hey, einige von euch haben sogar das biedere Act of War zu verantworten...und jetzt schon wieder Zweiter Weltkrieg? Gähn. Skepsis. Abwinken. Aber am Ende der Präsentation war ich so neugierig wie schon lange nicht mehr: Ich hätte am liebsten eine spielbare Version mitgenommen, um in dieses militärische Diorama abzutauchen und herauszufinden, ob es wirklich eine faszinierende Symbiose aus Echtzeit- und Brettspiel-Strategie darstellt. Bisher sieht das Ganze jedenfalls nicht nur überaus vielversprechend aus, es wirkt auch wie der erste intelligentere Ansatz innerhalb des Genres seit Jahren! Wieso, weshalb, warum? Weil hier zum ersten Mal neue Elemente des Bluffens und Tarnens kreativ in alte Spielmechanismen integriert werden. Hinzu kommt der spannende kompetitive Charakter, denn es geht letztlich um Taktik, List und Cleverness. R.U.S.E. hat mich an eine Mischung aus militärischen Tabletop-Spielen, Texas Hold'em und World in Conflict erinnert. Hört sich wie ein wilder Mix an? Ist es auch. Und genau deshalb freu ich mich riesig darauf!
Besonderheiten

- Echtzeit-Strategie mit Brettspielflair
- von den Act of War-Machern
- inkl. Aufbau & Rohstoff-Management
- Risiko-, Bluff- & Pokerfaktor enthalten
- Spielziel: HQ zerstören, höchste Punktzahl
- Schauplatz: Zweiter Weltkrieg
- keine Story, keine Helden, reine Strategie
- sechs Fraktionen: Briten, Italiener, Deutsche, Franzosen, Russen, Amerikaner
- 200 Truppentypen: Heer, Luft, Marine
- Wald & Co als Tarnung nutzbar
- ca. zehn Täuschungs-Karten

Ein Beispiel für eine Aufklärungskarte: Wenn ihr diese spielt, könnt ihr euch die Feindbewegungen in einem Sektor anzeigen lassen.






























- neu entwickelte IRISZOOM-Engine
- spektakuläre Zoom-Möglichkeiten
- authentische Landschaft à la GoogleEarth
- bis zu acht Spieler online (4 vs. 4)
- kooperativ & kompetitiv spielbar
- kommt für PC, PS3 und Xbox 360

- weitere Bilder gibt es in der Galerie!
- zum ersten Trailer
- mehr zu R.U.S.E. im Interview! (engl. Version)
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Kommentare

JimboDuck schrieb am
Wenn ich hier lese, dass es jahrelang keine Innovationen im RTS gab, dann könnte man fast glauben, Company of Heroes wäre nie erschienen.
Außerdem gab es da so ein Online- Spielemagazin, dass das Game Supreme Comander in den Himmel gelobt hatte. Ich persönlich konnte das ja nie verstehen und viele andere fanden das auch sehr seltsam, aber dieses Spielemagazien war absolut von diesem "innovativen" Spielchen überzeugt.
m_Loco schrieb am
DukeMayBe hat geschrieben:Das mit den Japanern ist eine einfache Kiste. Die bewahren sich die Firmen immer für Fortsetzungen übrig. Also so in etwa: R.U.S.E. 2 - Decision in the Pacific. Gelle? :D
:roll: Da bringt es mal wieder jemand auf den Punkt. Aber ich finde, man sollte das Spiel nicht im Voraus verdammen. Selbst wenn die Grafik einen jetzt nicht umhaut, finde ich zumindestens diese Zoomdimensionen cool. Wenn man das noch mit den ganzen Taktiken und Täuschungsmanövern kombiniert, kann ich mir schon vorstellen, dass der Multiplayer mehr wird als so ein 0815 Ding.
Naja 8) das letzte Wort wird eh nach dem release gesprochen. Ich freue mich jednfalls drauf.
DukeMayBe schrieb am
Das mit den Japanern ist eine einfache Kiste. Die bewahren sich die Firmen immer für Fortsetzungen übrig. Also so in etwa: R.U.S.E. 2 - Decision in the Pacific. Gelle? :D
JoeWalker schrieb am
ich finde eines merkwürdig : Bei WW2 spielen ist eines meistens klar , nämlich das es deutschland entweder nur als gegner ,oder sogar deutschland als spielbare Fraktion gibt (abba das so gut wie nur in ego-shootern )
und immer gibt es america , fast imma ist dabei russland , , schon seltener sind die briten dabei . nach angaben sind all diese spielbar , und erstaunlicher weise kam man auch italien und frankreich sein . doch eine nation die im ww2 wohl mehr im mittelpunkt stand als england ,italien oder frankreich, fehlt . nämlcih japan
Funfab schrieb am
klingt toll und der trailer (Xbox live) ist auch geil
schrieb am