Special:
Günstiger Einstieg in die Android-Welt
Das Herzstück ist Nvidias aktueller Tegra 3-Chip, allerdings in der schwächsten Variante: Die vier Prozessorkerne des ARM Cortex-A9 sind lediglich mit 1,3 Ghz getaktet. Dazu kommt ein fünfter Companion Core mit 500 Mhz zum Stromsparen (z.B. für den Standby-Modus). Auch die 416 MHz schnelle GeForce ULP (Ultra Low Power) erweist sich im Vergleich mit GLBenchmark 2.5.1 als nicht gerade flott. Im Testdurchlauf schnitt das Gerät mit durchschnittlich nur 9,3 Bildern pro Sekunde ab (Egypt HD C24Z16 - Offscreen 1080p). Apples iPad Mini erreicht immerhin 14,4 Bilder, Googles 10-Zoll-Tablet „Nexus 10“ 33,8 und Apples viertes iPad 49,5. Der Benchmark fordert die Hardware natürlich sehr intensiv; daher laufen viele, naturgemäß weniger anspruchsvolle Titel trotzdem auch auf dem Nexus 7 flüssig. Eine ähnliche Leistung erreichen das Asus‘ Transformer Pad TF300T, Sonys Xperia Tablet S und Lenovos IdeaTab A2109 – in ihnen steckt schließlich der gleiche Tegra 3-Chip.
Technische Probleme
Ein Vorteil des Nexus 7 ist die Unterstützung von Google: Da Nexus-Geräte als Referenz-Plattform dienen, werden sie zuerst mit Android-Updates versorgt. Außerdem nutzen sie eine unangetastete Version des Betriebssystems. Einige andere Hersteller modifizieren die Benutzeroberfläche, was Kompatiblitätsprobleme und Performance-Einbußen mit sich bringen kann. Für ein Referenz-Gerät läuft auf dem Nexus 7 aber erstaunlich viel schief: Auf zwei Tablets sind uns bereits zahlreiche Spiele abgestürzt oder litten unter Soundaussetzern.
- Vierkern-CPU ARM Cortex-A9 (1,3 Ghz)
- Grafikeinheit: GeForce ULP (416 Mhz)
- Bildschirm: 7" (17 cm), kratzfestes Corning-Glass
- IPS-Screen mit LED-Beleuchtung, 1280 x 800 Pixel
- Arbeitsspeicher: 1 GB DDR3-SDRAM
- Speicherplatz: 16 bzw. 32 GB (nicht erweiterbar)
- Datenübertragung per NFC (Android Beam)
- Anschlüsse: Micro-B USB (Host), 3,5 mm Klinke
- Maße: 198,5 mm x 120 mm x 10,45 mm
- Gewicht: 340 Gramm
- Preis: 199 - 299 Euro Manche Gameloft-Titel wie The Dark Knight Rises oder Aphalt 7: Heat ließen sich sogar überhaupt nicht starten. Das ist vor allem im Vergleich zum Nexus 4 erstaunlich. Auf dem aktuellen Google-Handy von LG haben wir kaum technische Probleme erlebt – dort laufen Spiele und Apps bisher beinahe so stabil wie auf iOS.
Ein klarer Pluspunkt des Nexus 7 ist das gut verarbeitete Gehäuse: Mit seiner abgerundeten, leicht angerauten Kunststoff-Rückseite und dem moderaten Gewicht von 340 Gramm liegt es bequem in der Hand. Das Design ist schlicht aber elegant. Außerdem fällt der Rand um den Bildschirm (Auflösung: 1280 x 800) nicht so breit aus wie beim Kindle Fire HD (hier geht es zum Special). Die Bildqualität ist etwas schwächer als bei Amazons Tablet oder dem aktuellen iPad aber deutlich besser als beim gelbstichigen Wii U-Gamepad. Im direkten Vergleich mit dem Kindle Fire HD wirkt der Bildschirm zwar ein wenig heller, aber auch kontrastärmer. Bei beiden Geräten muss man bei hellen Lichtverhältnissen mit leichten Reflektionen leben.
Spiele-Konkurrenz für iOS?
Der Tegra3-Chip im Nexus 7 schneidet zwar schwach ab, für den günstigen Preis bekommt man aber eine angemessene Leistung. Außerdem profitiert die Performance von Googles Unterstützung und Nvidias bekanntem Namen: Viele Spiele wie Dead Trigger sind direkt auf die Tegra 3-Hardware des Tablets zugeschnitten und bieten zusätzliche Grafikeffekte. Einige dieser Spiele aus Nvidias TegraZone testen wir auf der nächsten Seite. Auch gewöhnliche Titel aus Googles Play-Store wie Zen Pinball laufen flüssig. 2D-Highlights wie der Plattformer Rayman Jungle Run oder der Strategietitel Neuroshima Hex machen ebenfalls keine Probleme.
Filigrane Fingerstriche
- World of Goo: 88% (Geschicklichkeit)
- Greedy Spiders: 83% (Geschicklichkeit)
- Whale Trail: 81% (Geschicklichkeit) Der kapazative Touchscreen des Nexus 7 wird direkt mit der Fingerspitze bedient. In Zeichen-Apps oder Fruit Ninja THD sind präzise Striche möglich. Es gibt aber auch Apps, welche nicht vernünftig an den Screen angepasst wurden: Superbrothers: Sword & Sworcery steuert sich z.B. deutlich träger und hakeliger als im iOS-Vorbild. Spiel-Entwickler können übrigens auch auf diverse alternative Kontrollmöglichkeiten zurückgreifen: Eingebaut sind eine 1,2 Megapixel-Frontkamera, ein Mikrofon, GPS, Beschleunigungs- und Lage-Sensoren sowie ein Magnetometer.
Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit maximal zehn Stunden angegeben. Wir kamen bei mittlerer Beanspruchung auf sechs Stunden: Ab und zu spielten wir ein wenig, durchforsteten den Google Play-Store und ließen das Gerät beim Tippen angeschaltet auf dem Schreibtisch liegen. Das Surfen und Anschauen von HD-Videos auf Youtube klappt prima: Internet-Seiten bauen sich in Chrome nicht ganz so flott auf wie auf dem potenten LG Nexus 4, lassen sich aber deutlich flüssiger scrollen als auf dem Kindle Fire HD. Natürlich können auch andere Browser installiert werden. Die Apps und Widgets von Android 4.2 (Jelly Bean) lassen sich komfortabel bedienen und bleiben auch nicht hängen wie die manchmal überforderte Nutzeroberfläche des Kindle Fire HD.
Nvidias Tegra Zone
Da im Nexus 7 der Tegra 3-Chip verbaut ist, hat man neben Google Play (und anderen Appstores wie 1mobile ) auch Zugriff auf Nvidias Download-Kanal Tegrazone . Dort finden sich speziell für die Hardware optimierte Spiele. Die Auswahl ist bislang überschaubar: Statt exklusiver Highlights gibt es hauptsächlich Umsetzungen beliebter Titel wie Grand Theft Auto: Vice City oder The Bard’s Tale . Wer möchte, kann die optimierten Spiele übrigens auch direkt per Google Play herunterladen, oft sind sie mit den Namens-Zusatz „THD“ gekennzeichnet. In den kommenden Absätzen nehmen wir einige Exemplare genauer unter die Lupe:
Hamilton’s Adventure THD
Wertung: befriedigend
Puddle THD
Wertung: gut
Galaxy on Fire 2 THD
Wertung: befriedigend
Shadowgun THD
Wertung: mangelhaft
The Bard’s Tale
Wertung: gut
Fruit Ninja THD
Wertung: befriedigend
Fazit:
Als Allround-Tablet ist das günstige Nexus 7 ein praktischer Begleiter: Zum Surfen und für Filme eignet sich das das gut verarbeitete Gerät bestens – der Formfaktor macht es erstaunlich mobil und auch der Akku hält lang genug durch. Als Spieleplattform kann es aber bisher kaum überzeugen. Sicher, mittlerweile gibt es auch im Android-Programm einige Highlights, aber deutlich weniger kreative Perlen als fürs iPad. Auch technisch läuft das Nexus 7 weniger rund als Apple-Tablets oder die Vita. Die geringe Hardware-Power ist das kleinste Problem: Da das von Google lizenzierte Nexus 7 als Referenz-Tablet dient, laufen optimierte Spiele trotzdem flüssig und bieten oft sogar exklusive Effekte. Der größte Knackpunt ist der Mangel an Stabilität: Von der Grafik abgesehen laufen viele Apps erstaunlich unsauber. Während unserer Spiele-Tests mit zwei Geräten traten unzählige Abstürze, Soundbugs und Steuerungsmacken auf. Manche Gameloft-Titel wie The Dark Knight Rises und Asphalt 7: Heat ließen sich sogar überhaupt nicht starten. Besonders enttäuschend ist, dass auch speziell angepasste Titel aus Nvidias Download-Kanal TegraZone unter Stabilitätsproblemen litten. Auf Zugfahrten packe ich nach wie vor lieber meine Vita ein. Wer nur gelegentlich unterwegs zockt und über Bugs hinwegsieht, kann trotzdem mit dem Nexus 7 glücklich werden, im Vergleich zu Apples Tablets zieht es als Spielgerät aber den Kürzeren.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.