Superbrothers: Sword & Sworcery16.01.2013, Jan Wöbbeking
Superbrothers: Sword & Sworcery

Im Test:

Vor zwei Jahren gelang den Superbrothers eine echte Überraschung: Swords & Sworcery war nicht nur ein fesselndes Action-Adventure im Pixel-Stil, sondern auch ein wichtiger Impuls für das Tablet als Spielplattform. Das Entdecken der Welt fühlte sich fast so rätselhaft und spannend an wie in alten Homecomputer-Tagen, als neue Genres noch wie Pilze aus dem Boden schossen. Jetzt können endlich auch Android-Nutzer loslegen.

Motivierende Unbekannte

In der Hütte vom Logfella brennt ein Feuer: Wer sich dort nieder lässt, kann in die Traumwelt wechseln.
In der Hütte vom Logfella brennt ein Feuer: Wer sich dort nieder lässt, kann in die Traumwelt wechseln.
Die größte Motivation liegt auch in der Android-Version darin, dass man nicht weiß, was vor einem liegt. Statt dem Spieler von Beginn an bestimmte Genre-Klischees zu servieren, setzt das Spiel auf Erkundungsreize. Zugegeben, auch hier kämpft man mit rhythmisch platzierten Schwerthieben gegen pechschwarze Dämonen, sammelt Kultgegenstände, beschwört magische Wesen und löst Umgebungsrätsel. Doch all das ist richtig charmant in die Erzählung eingebunden – unterstützt von einer Design-Mischung aus finsterem Märchenwald, dicken Pixeln, selbstironischen Textzeilen und Jim Guthries Musikstücken.Wer mehr über das Abenteuer der skythischen Kriegerin, ihrem Hund und Weggefährten wie Logfella lesen möchte, sollte einen Blick auf den Test des iOS-Originals werfen – in diesem Test gehen wie auf die Umsetzung ein.

Inhaltlich und grafisch hat sich nichts geändert, ganz rund wirkte die Umsetzung auf unserem Nexus 7 aber nicht. Beim Probespiel hing sich das Spiel zwei mal auf und auch die Steuerung flutschte nicht ganz so problemlos wie auf dem iPad. Das Umschalten in den Kampfmodus und zurück klappte z.B. nicht so prompt wie im Original. Nachdem ich das Gerät hochkant (oder wieder zurück) gekippt hatte, musste ich meist noch ein paar mal hin- und herruckeln, bis das Spiel reagierte. Auch der Übergang zu einem neuen Bildschirm und einige anderen Touch-Funktionen erwiesen sich manchmal als etwas zickiger als auf der Apple-Hardware. Nach ein wenig Herumprobieren klappte auch hier alles, doch gerade Neulinge können die kleinen Steuerungs-Macken verwirren.  

Fazit

Schön, dass die Superbrothers sich noch für die späte Portierung entschieden haben: Sword & Sworcery ist auch auf Android ein digitales Märchen für Genießer. Es entführt in eine geheimnisvolle, unheimlich liebevoll designte Welt, die man nicht auf Anhieb durchschaut. Obwohl es hier und da an Rätselanspruch mangelt, bauen die Kanadier eine Stimmung auf, welche den Spieler voll und ganz in seinen Bann zieht. Schade, dass in die Umsetzung nicht genau so viel Liebe geflossen ist. Die Steuerung leidet auf Android zwar nur unter kleinen Macken – doch auch sie haben mich manchmal aus der Welt gerissen. Die gelegentlichen Abstürze haben mich ebenfalls daran erinnert, dass ich keinen zauberhaften Wald erkunde, sondern auf einer Box voller Technik herumtippe. Trotzdem sollten sich Android-Spieler nicht davon abschrecken lassen – sonst verpassen sie eines der mitreißendsten Tablet-Abenteuer der letzten Jahre.

Pro

zauberhafte Kulisse
interessanter Erzählstil
angenehm mysteriöse Atmosphäre
epische Story mit Augenzwinkern
geniales Artdesign
hervorragende Soundkulisse
gute Multitouch-Einbindung
einige kreative Umgebungs- & Akustik-Rätsel
fordernde Bosskämpfe
timingbasiertes Kampfsystem
Twitter-Einbindung
hilfreiche Tagebuchfunktion

Kontra

Touch
Und Kipp-Steuerung manchmal hakelig
gelegentliche Abstürze
Abschnitte mehrmals besuchen
zu wenig anspruchsvolle Rätsel
nur auf Englisch
nur wenige Figuren & Feinde

Wertung

Android

Trotz kleiner technischer Macken ist Sword & Sworcery auch auf Android ein wunderbar mysteriöses Abenteuer.

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