Test: Galaxy on Fire 2 (Arcade-Action)

von Benjamin Schmädig



Galaxy on Fire 2 (Arcade-Action) von Apple
Galaxy on Fire 2
Entwickler:
Publisher: Apple
Release:
kein Termin
kein Termin
27.10.2010
21.08.2012
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Den Verlust der Flugsimulationen kann ich verschmerzen. Selbst den Wegfall von Rail-Shootern wie Rebel Assault oder Cyberia konnte ich wegstecken. Ganz ehrlich: Sogar den Beinahe-Tod der Point&Click-Adventures hatte ich verkraftet. Ich muss allerdings immer dann eine Träne runterschlucken, wenn ich das Schattendasein sehe, mit dem das Leben im Cockpit eines Raumschiffs vor sich hin siecht...

Die raumfahrende Elite

Natürlich gibt es X3 , die Wiederbelebung von Darkstar One sowie eine Handvoll Modifikationen älterer Spiele. Ein echtes X-Wing fehlt aber ebenso wie Freespace oder Independence War. Kein Wunder, dass mein Joystick meist müde im Regal döst. Aber vielleicht hat der alte Knüppel einfach nur ausgedient. Vielleicht ist es an der Zeit, das Universum zu wechseln und die Weiten des tragbaren Weltraums zu erforschen. Ich könnte mich ja Keith Maxwell anschließen. Den verschlägt es schließlich nicht nur ans andere Ende der Galaxie, sondern auch 35 Jahre in die Zukunft. Was er dort findet? Sein Raumschiff, Piraten - und eine ganze Welt voller Planetensysteme!

Galaxy on Fire 2 ist dabei kein Wing Commander, in dem Keith ein packendes martialisches Epos erlebt. Es gibt zwar eine Handlung, in der sich vier raumfahrende Völker einer Bedrohung durch die übermächtig scheinenden Void erwehren müssen.

Gerade auf iPad kommt die stimmungsvolle Weite hervorragend zur Geltung.
Und die wird in profillosen Dialogboxen zwar nicht spannend, aber unterhaltsam erzählt. Im Grunde kann man die Geschichte aber vernachlässigen, denn hier dreht sich alles um die Handlungsfreiheit: Ich kann auf Asteroiden Mineralien abbauen, gegen Bezahlung Kopfgelder jagen oder Personen transportieren Ich beschaffe Drogen oder kaufe Weltraumschrott, um ihn teuer zu verhökern. Galaxy on Fire 2 ist nicht Wing Commander, es tritt in den Fußspuren von Elite.

Der freie Weltraum?

Der Umfang ist enorm! Es gibt mehr als 100 Raumstationen und auf jeder warten mehrere Aufträge. Jedes Planetensystem gehört zudem einer der vier Fraktionen an und falls Keith mit einer auf Kriegsfuß steht, darf er nur gegen Gebühr auf deren Basen landen - sollte er die Überfälle der davor »geparkten« Raumschiffe überleben. Von Auftraggebern einer befreundeten Fraktion gibt es außerdem einen finanziellen Bonus. Ich sollte also aufpassen, auf welche Schiffe ich das Feuer eröffne und welche Missionen ich überhaupt annehme. »Diplomatie? Weltklasse!« Könnte man denken. Denn so gut das Wechselspiel gedacht ist, so unbedeutend ist es in der spielerischen Realität. Hat es sich Keith mit einem Volk verscherzt, muss er ihr lediglich ein, zwei Gefallen erledigen und die Sache ist Schnee von gestern. An feindlichen Fliegern kommt er zu schnell vorbei und die erhobenen Andock-Gebühren sind zu niedrig, als dass ihm eine solche Feindseligkeit ernsthaft schaden könnte.

Die Illusion des freien Weltraums ist ohnehin nicht vorhanden. Schließlich besteht die gesamte Galaxie aus Stationen, die durch Ladebildschirme voneinander getrennt sind. Wegpunkte, dazu zählen auch geheime Piratenverstecke, befinden sich höchstens ein paar Sekunden von der Basis entfernt. Vor fast jeder Station liegt noch dazu ein Asteroidenfeld; besser kann man die große Freiheit nicht einkerkern! Dabei sieht das All fantastisch aus:

Leider findet das gesamte Geschehen in Sichtweite der Stationen statt - spielerisch ist die unendliche Weite sehr begrenzt.
Nebelschwaden ziehen durch den luftleeren Raum, die Kamera schwenkt an gleißenden Sternen vorbei und ich darf das Spiel jederzeit anhalten, um ein Foto zu knipsen. Geschenkt, dass die Designs sämtlicher Raumschiffe und Stationen wie ein uninspiriertes »Best Of Space Opera« wirken.

Drehen im All

Nur spielerisch wirkt diese unendliche Weite irgendwie leer. Wozu soll ich mir ein neues Schiff kaufen und mit stärkeren Waffen, Schilden oder gar einem Geschützturm bestücken? Um stärkere Gegner zu besiegen, mit gefährlicheren Aufträgen noch mehr Zaster zu scheffeln - natürlich. Und immer dann, wenn ich mir endlich die lang ersehnte Ausrüstung leisten kann, schwingt die Motivationskurve steil nach oben. Der reine Selbstzweck ist mir aber zu wenig. Ich würde gerne selbst Basen ins All setzen, Flotten einkaufen und ein Imperium aufbauen. Hier darf ich zwar Mineralien abbauen und Handel treiben. Ich kann aber keine Lagerfläche mieten, um Habseligkeiten zu verstauen oder ein zweites Vehikel abzustellen. Stattdessen trage ich stets sämtlichen Besitz in meinem einzigen Schiff bei mir.

Wenn es schon keine offene wirtschaftliche Entwicklung gibt, müssten mich wenigstens die Missionen innerhalb der Geschichte dazu auffordern, mein Raumschiff mächtig aufzurüsten - aber selbst das geschieht kaum, weil sich das Spiel offenbar einfach meiner Erfahrungsstufe anpasst.

Preis: 5,49 Euro (Stand 14.12.10)
getestete Version: 1.03

Inzwischen ist übrigens Version 1.04 erhältlich, die einige Fehler, u.a. Probleme mit der Kollisionsabfrage, behebt. Ab 18.12.10 wird das Spiel außerdem statt 5,49 Euro 7,99 Euro kosten.
Ohnehin gibt sich ausgerechnet der Kern, das Fliegen und Kämpfen, leidlich spannend. Die Steuerung mit virtuellem Stick oder kippendem iNgabegerät ist für schnelle Gefechte viel zu ungenau und taktische Finessen hören dort auf, wo die Geschwindigkeit automatisch eingestellt wird. In vielen Fällen fehlt sogar eine Kollisionsabfrage, so dass Schiffe immer wieder durch ihre Gegner oder Asteroiden hindurch rauschen. Warum hat man keine taktischen Kämpfe inszeniert wie man sie aus verschiedenen Star Trek-Spielen oder Eve Online kennt. Gerade auf iPad könnte es verdammt cool sein, den totschicken Weltraum zu drehen und wie auf der Enterprise per Fingerzeig Anweisungen zu erteilen!

Kommentare

Nightred schrieb am
Baralin hat geschrieben:Nö. Die Wertung ist zu niedrig. Da kann noch 10 Prozent drauf. Ihr könnt ja ruhig kritisch sein, aber viele Dinge könnte man dann auch Privateer, Freelancer etc. ankreiden.
Finde ich jetzt mittlerweile auch. (Siehe mein Beitrag oben)
Durch das Add-On Valkyrie habe ich jetzt 43 Stunden (!!!) Spielzeit mit nur einem Spielstand! Alle Medaillen auf Gold! 12 Millionen Credits, das beste Schiff mit der ultimativen Ausrüstung!
5,99 habe ich für das Game bezahlt, 3,99 für das Add-On.
5,99 + 3,99 = 9,98 EUR / 43 = 0,23 EUR pro Spielspaßstunde.
Homefront 49,99 / 5 = 10 EUR....... Keine weiteren Fragen euer Ehren! ;-)
Baralin schrieb am
Nö. Die Wertung ist zu niedrig. Da kann noch 10 Prozent drauf. Ihr könnt ja ruhig kritisch sein, aber viele Dinge könnte man dann auch Privateer, Freelancer etc. ankreiden.
johndoe813434 schrieb am
also das spiuel macht mehr spaß als der teyst vermuten lässt und freelancer war ganz nett aber irgendwann auch langweilig das wird bei dem teil hier auch passieren aber um es mal zu zitieren? gof2 tritt in die fussstapfen von elite????? also hier lirgt noch die leider einstaubende packung für den atari st rum elite II frontier.....also sorrry ich kenne bis dato kein vergleichbares game schon alleine das universum was soviele planeten zum bergbau beinhaltet das ich die zahl nicht mal ausprechen kann soviel nullen sehe ich auf der packung.
wenn das game mit heutigen mittel und neuen features neuaufgelegt werde würde.
man das wäre ein traum, nicht so dämliche sprungtore...nein hyperantrieb und wenn du nicht für genug treibstoff sorgst dann viel spaß in den unbewohnten tiefen des all´s :) das ging mir in allen spuielen aufn sack sprungtor, pfff wie strassen von einem system zum anderen bullshit.
elite war der hamme und ich hoffe braben klingt sich nochmal ein....lebt der noch?
ich spiele üübrigens seit über 10h gof2 XD will den hyperdrive und das grösste schiff habe, das reizt mich noch :)
das beste equip habe ich schon , bei elite zum bsp wärte das nicht gegangen weil die besten waffen mehr gewogen haben als die mittelmässigen schiffe und somit konnte man sie nciht verbauen mal so als bsp :)
aber gof2 ist im vergleich zum vorgänger ziemlich gewachsen ich hoffe das es im dritten teil nochmal so ein sprung gibt lass das game 1 gb gross sein dann, danke ich lades definitiev
technotica schrieb am
Das grafisch aufgemöbelte Freespace 2 mit den zwei neuen Kampagnen ist immer noch der König der Weltraum Action-Simulationen!
Nightred schrieb am
Also ich mag solche Spiele überhaupt nicht, habe aber GoF 2 jetzt fast 12 Stunden gespielt. Das ist für ein iPhone Game und für 6 Euro schon sehr viel wert.
Mein Schiff und meine Ausrüstung ist ganz okay, aber um das beste Schiff zu haben müsste ich noch viel Erze abbauen und da die Hauptstory jetzt durch ist, habe ich da eher wenig Motivation zu und spiele jetzt Dungeon Hunter II. ^^
schrieb am