Zombieville USA09.08.2011, Paul Kautz
Zombieville USA

Im Test:

Zombies: Ein Problem. Stöhnend, wankend, untot wie Vampire, aber ohne deren Sexappeal, außerdem stets mit einem lästigen Heißhunger auf köstliche Hirnstämme verflucht. Es hilft nichts, das Problem muss gelöst werden. Womit? Klar: Minigun, Flammenwerfer, Laser, Kettensäge.

Mein Auto, mein Haus, meine Kettensäge

Auf dem iPhone ist Zombieville USA mittlerweile ein alter Hut, das Spiel erschien da bereits im Herbst 2009. Doch erst jetzt erbarmte sich Entwickler Mika Mobile, die Comic-Schnetzelei auch auf Android-Systeme umzusetzen. Das Spielprinzip ist einfach: 99 Levels lang spurtet man von links nach rechts, die von beiden Seiten heranzappelnden Untoten-Massen mit diversen Waffen abwehrend. Das Erledigen der Zombies gibt Geld, von dem man sich immer bessere Wummen leisten kann: Aus der normalen Bleipuste wird so eine Dirty Harry-kompatible Magnum, aus dem Knüppel ein Katana, aus der SMG eine männliche Minigun - und die Kettensäge verwandelt sich zuerst in einen Flammenwerfer, danach in einen mächtig bratzelnden Laser.

Die Kettensäge in der Hand, den grimmigen Clown als Unterstützung dabei - was kann da noch schief gehen?
Die Kettensäge in der Hand, den grimmigen Clown als Unterstützung dabei - was kann da noch schief gehen?
Das Aufleveln der Waffen geht recht schnell, allerdings sollte man sich aus mehreren Gründen auf einige wenige konzentrieren: Zum einen hat man ständig mit einem Mangel an Munition zu kämpfen, und diese ist gerade bei den besseren Waffen ziemlich teuer. Zum anderen muss man später des Öfteren schnell zwischen mehreren Knarren wechseln - ist das Inventar voll, dauert der Wechsel entsprechend lang. Neben abgeknallten Zombies dienen auch Häuser dem Füllen der Brieftasche: Jedes Domizil kann betreten werden, was Geld oder Munition einbringt. Außerdem ist man hinter der Tür vor den Zombies sicher, kann sich aber trotzdem nicht ewig dahinter verstecken - irgendwann stapeln sich die Untoten davor. Hin und wieder gesellt sich nach einem Hausbesuch auch ein KI-Kamerad auch an die eigene Seite, der so lange mitkämpft, bis sein Hirn den Zombies zum Opfer fällt.

Matsch-Watsch-Baaaaaaatsch!

Neben Otto-Normalzombie warten noch andere Varianten auf ihren Auftritt: Ein weißer, der schon von einem bösen Blick umfällt, dafür aber rasend schnell ist sowie ein Metall-Zombie, der langsam heran wankt, aber dafür mächtig viel einsteckt. Alle Stöhner werden mit fortschreitender Levelzahl immer stärker und zahlreicher, spätestens ab Level 30 ist die Wahl der Waffen und der schnelle Wechsel derselben essentiell. In manchen Levels wartet auch gleich zu Beginn ein Vehikel (Krankenwagen, Sportkarre oder Helikopter) auf seine Nutzung: Springt man rein, düst man durch den Level, ein paar Gegner in den Tod rasend - dadurch verdient man zwar etwas weniger, riskiert aber auch weder Leib noch Leben.  Normalerweise hat man nur ein Leben, muss aber nicht immer ganz von vorn anfangen. Wer sich das Leben noch leichter machen möchte, wählt mehr Continues oder einen niedrigeren Schwierigkeitsgrad. Auch die Wahl des Zombie-Vernichters hat direkten Einfluss auf den Anspruch: Der eine verdient mehr Geld, macht aber wenig Nahkampfschaden, der nächste sammelt mehr Munition ein, hat aber weniger Lebensenergie.

Die Präsentation von Zombieville USA ist unverkennbar Mika Mobile - wer OMG! Pirates oder Battleheart kennt, wird den unnachahmlichen Comicstil der Entwickler sofort erkennen: Die knödeligen Figuren sind witzig animiert, das Geschehen ist wunderbar albern und bemerkenswert blutig - die Schrotflinte lässt den Zombieschädel platzen, der Laser hinterlässt ein krümeliges Aschehäufchen, der Granatwerfer eine riesige Matscherei. Im Vergleich dazu ist die Musik allerdings bemerkenswert uninteressant.

Fazit

Es ist bekannt: Es gibt zu viele Zombies auf dieser Welt. Angesichts dieser wankenden Plage kann es nicht genug selbstlosen Einsatz geben, wie Zombieville USA eindrucksvoll beweist. Klar ist es auf Dauer reichlich hohl, macht dabei einen diebischen Spaß! Mal ernsthaft: Gibt es einen schöneren Anblick auf dieser Welt, als einen grimmigen Clown, der einen mächtigen Flammenwerfer schwingt? Wohl kaum. Zu schade nur, dass es keinen Mehrspielermodus gibt; allein verliert Zombieville USA bei längeren Spielsitzungen spürbar an Schwung. In kurzen Dosen dagegen ist es ein toller, wunderbar albern präsentierter Arcade-Schnetzelspaß.

Pro

herrlich alberne Balleraction
putzige Comic-Präsentation
abgefahrene Waffen
unterschiedliche Figuren

Kontra

kein Mehrspielermodus
auf Dauer zu simples Spielprinzip
belanglose Musik
fummelige Waffenwahl

Wertung

Android

Die putzige Präsentation sowie die abgefahrenen Waffen trösten über den Mangel an Abwechslung hinweg.

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