Test: Slingshot Racing (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



Slingshot Racing: Schwungvolles Arcade-Schliddern
Slingshot Racing
Entwickler:
Publisher: -
Release:
26.03.2013
Q2 2012
Q2 2012
Spielinfo Bilder Videos

Die einfachen Ideen sind oft die besten: Die klapprigen Blechschlitten in Slingshot Racing besitzen nicht einmal ein Lenkrad. Stattdessen schliddert man auf der Eispiste mit einem Seil um die Kurve. Wir haben uns den neuerdings auch für Android erhältlichen Arcade-Raser näher angeschaut.



Mit Schwung um die Ecke!

Video
Die überschaubare Auswahl an Blechschlitten wird nach und nach freigeschaltet und lässt sich in vier Farben lackieren.
Das Prinzip ist so simpel wie fesselnd: Kurz vorm Scheitelpunkt einer Kurve feuert der Fahrer seine Harpune auf einen Pfeiler ab. Dann umkreist er den Pfosten wie ein Zirkel und trennt das Seil wieder, um auf der Geraden weiter zu schliddern. Das Befestigen und Kappen des Seils ist kinderleicht: Einfach eine Ecke des Screens berühren und wieder loslassen, das war‘s. Je geschickter man sich um die Schikanen schwingt, desto mehr Fahrt nimmt man auf. Auch der Austrittswinkel bestimmt, wie viel Zeit man auf der Gerade gut macht – oder ob man vor der nächsten Biegung noch die Bande touchiert. Besonders viel Geschwindigkeit verliert man zwar nicht, trotzdem ist natürlich jede Kollision ärgerlich.

Ein paar verflixte Tausendstel am Kurvenein- und Ausgang entscheiden über Sieg oder Niederlage. Genau das macht das Spiel trotz der einfachen Steuerung so knifflig und spannend. Außerdem ist das Schema wie für den Touchscreen gemacht; man kann schließlich kaum etwas falsch machen. Auch die leicht rostigen Blechbüchsen und Zahnräder passen ins Konzept. Ich fühlte mich fast wie im Musée Mechanique: Dort stehen ganz reale mechanische Automaten herum, welche nach einem ähnlich simplen Prinzip funktionieren.

Schleudertrauma

Die überschaubare Auswahl an Blechschlitten wird nach und nach freigeschaltet und lässt sich in vier Farben lackieren.
Einfach auf eine Bildecke drücken und schon feuert der Fahrer ein Seil zum nächsten Pfeiler, an dem man sich um die Kurve wuchtet.
Zurück auf die virtuelle Eispiste: Besonders spannend wird es, wenn einem der bedrohlich klappernde Schneepflug auf die Pelle rückt. Im Prinzip handelt es sich um ein gewöhnliches Ausscheidungsrennen, doch dank der Seiltechnik kann man sich manchmal in letzter Sekunde aus der Gefahrenzone schleudern, wenn der ratternde Pflug den letzten beiden Wagen direkt auf den Fersen hängt.

Ab und zu müssen ein paar leuchtende Boost-Felder erwischt werden. Auch die Zeitrennen sowie das Aufsammeln verstreuter Zahnräder macht Spaß, trotzdem gibt es insgesamt viel zu wenige Modi. In der zweiten Hälfte des ohnehin kurzen Spiels werden die bekannten Veranstaltungen daher etwas eintönig. Mit Community-Funktionen wie in Motorstorm RC oder Online-Matches hätten die Entwickler mehr Abwechslung ins Spiel bringen können. Stattdessen tritt man nur lokal gegeneinander an, die Rennen haben es aber in sich: Dank der einfachen Steuerung können bis zu vier Konkurrenten auf nur einem Tablet gegeneinander antreten, was für ein herrlich hektisches Chaos sorgt. Jeder tippt auf eine Ecke des Touchscreens, um seinen Wagen als Erster über die Ziellinie zu wuchten oder zumindest einem verhassten Gegner in die Quere zu kommen. Auf Apple-Geräten gibt es außerdem weltweite Bestenlisten per Gamecenter. In der Android-Version kann man seine Zeiten dagegen nur als Screenshot auf Facebook oder Twitter posten, was die Motivation an der Highscorejagd deutlich dämpft.

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