Ein Strich, ein Befehl
Mit ein wenig Fantasie kommt man drauf: Rymdkapsel heißt nichts anderes als Raumkapsel. In Schweden, natürlich, denn da kommt Martin Jonasson her. Mit seinen
Video:
Bauen nach Tetris: Rymdkapsel ist einfallsreiche Echtzeitstrategie in einem stilvollen Weltall.
Spielen verfolgt der Independent-Künstler ein interessantes Konzept, denn er erschafft Systeme, die zunächst eigenständig funktionieren. Dann erst
überlegt er, wie der Spieler eingreifen könnte. In Rymdkapsel bauen und kämpfen meine Arbeiter deshalb ganz von alleine, nachdem ich die Baufläche markiert und beliebig viele von ihnen eingeteilt habe.
Die Grundlagen sind denkbar einfach, wenn ich mit dem Finger tetrisähnliche Umrisse vom Menü auf eine ebene Fläche ziehe – jeder Umriss ein neuer Raum. Das können Flure, Quartiere oder Verteidigungsgeschütze sein. Und ich sollte möglichst viele Quartiere errichten, damit zusätzliche Arbeiter die Geschütze bemannen können. Anschließend teile ich beliebig viele Arbeiter zum Bau oder zum Verteidigen ein – wieder ziehe ich die gewünschte Anzahl Striche einfach auf die gewünschte Tätigkeit.
Danach bleibt mir nur das Daumendrücken, ob die Verteidigung der nächsten Angriffswelle standhält. Mehr als eine Stunde dauert meist ein Spiel, bevor die immer schneller und immer zahlreicher zustoßenden Angreifer unweigerlich die Oberhand gewinnen. Dann heißt es "Game Over" und ich beginne von vorn. Schade, dass es nur drei Ziele wie das schnelle Ausbreiten oder das Durchhalten eine gewisse Zeit lang gibt. Die
Verfügbarkeit
Rymdkapsel ist gegenwärtig für Vita und PlayStation-fähige Smartphones über PlayStation Mobile (erreichbar über das PlayStation Network) erhältlich.
Im Juli sollen Umsetzungen für iOS und Android folgen.
darf ich in beliebiger Reihenfolge in unterschiedlichen Durchgängen erreichen – nach einigen Stunden heißt es dann schon "The End".
Schnell oder sicher?
Natürlich geht Rymdkapsel im Detail noch weiter. Immerhin sollte ich mich so ausbreiten, dass ich neben Rohstoffquellen auch Material abbauen kann. Ich sollte Generatoren errichten, um Energie zu gewinnen. Und ich muss Gärten bauen, deren Ertrag in der Küche zu Nahrung verarbeitet wird. Zwei oder drei dieser Ressourcen benötige ich für den Bau aller Räume.
Nicht zuletzt stehen an vier Stellen des Spielfelds Monolithen, nach deren Erforschung meine Arbeiter schneller laufen oder Rohstoffquellen ertragreicher sind. Für die Forschung muss ich dabei ebenso Arbeiter abstellen wie für den Küchendienst oder das Produzieren zusätzlicher Energie. Denn darin liegt die Kunst des Raumkapselbaus: Das sinnvolle Verwalten aller Aufgaben, so dass die Basis ebenso schnell wächst wie sie vor
Umrisse stellen geplante Erweiterungen dar. Man darf beliebig planen und dem wichtigsten aktuellen Projekt eine höhere Priorität zuweisen.
Angriffen sicher ist. Gar nicht so einfach, wenn meine Arbeiter auf langen Wegen dem Beschuss hilflos ausgeliefert sind...
Knackpunkte
Setze ich auf eine Vielzahl an Arbeitern oder breite ich mich schnell in Richtung der Monolithe aus? Weil irgendwann die Zeit drängen wird, muss ich von Beginn an den richtigen Plan umsetzen. Den auszutüfteln ist der spielerische Knackpunkt, um das unausweichliche Ende möglichst weit hinauszuzögern. Und die in zufälliger Reihenfolge angebotenen "Tetrisräume" verlangen sogar ein wenig architektonisches Knobeln.
Weil Monolithen und Ressourcen im Wesentlichen stets gleich verteilt sind, flaute meine anfängliche Begeisterung über das frische Spielgefühl allerdings bald ab. Den Umfang von
Don't Starve oder
Faster Than Light erreicht das ebenfalls auf Wiederholung setzende Rymdkapsel einfach nicht. Unglücklich auch, dass die ersten Minuten zwar unheimlich wichtig sind, aufgrund der noch wenigen Arbeiter aber recht zäh verlaufen. Mitunter legen diese zudem unnötig weite Strecken zurück, obwohl sie direkt neben einem Geschütz stehen. Je größer der Zeitdruck, desto ärgerlicher werden solche Ungereimtheiten.