Brüder im Geiste
Laut seinen Entwicklern wurde Elliot Quest vor allem vom NES-Oldie Zelda 2 inspiriert. Und so bereist man die Spielwelt wie einst Link vor mehr als 25 Jahren aus der Vogelperspektive, während man die so erreichbaren Schauplätze aus der Seitenansicht erkundet. Als Waffe dienen dem mit einem Fluch belegten Pixel-Protagonisten in erster Linie Pfeil und Bogen. Später lernt er aber auch mit einem Schild zu blocken, mit Bomben zu hantieren sowie eine Reihe elementbasierte Zauber zu wirken.
Neue Ausrüstung und Fertigkeiten helfen ihm aber nicht nur Gegner, sondern auch allerlei andere Hindernisse zu überwinden. Mit was man wo weiterkommt, muss man allerdings selbst herausfinden. Erklärungen, Wegweiser und dergleichen gibt es nicht. Man bereist auf sich gestellt ein Eiland auf der Suche nach einem Heilmittel, um eine dämonische Verwandlung zu verhindern. Über Unterhaltungen, alte Inschriften und Rückblicke erhält man kryptische Hinweise und Einblicke in Elliots Schicksal. Die Geschichte muss man sich dabei ähnlich zusammenpuzzeln wie den Weg durch die Orte seiner Heimatinsel.
Auf eigene Faust
Man sucht, experimentiert und dringt immer weiter in tiefe Wälder, dunkle Höhlen, alte Tempel und die Ursache des Fluchs vor. Wer gern auf mysteriöse Entdeckungsreisen geht, keine Winkel unerforscht lässt und herumtüftelt, bis ein Weg gefunden ist, kommt garantiert auf seine Kosten.
Keine Marker, keine Hinweise, kein Aufgabenbuch, keine Erklärungen: Die Erkundung der insularen Spielwelt und ihrer Geheimnisse bleibt allein dem Spieler überlassen.
Die Rätsel beschränken sich in der Regel zwar auf den richtigen Einsatz von Fertigkeiten sowie das Aufspüren von Schüsselgegenständen, halten damit aber ganz schön auf Trab. Nur sehr selten gibt es Stellen, die fast etwas unfair wirken oder einen in fatale Sackgassen laufen lassen. Dank großzügig verteilter Speicherpunkte und unbegrenzter Leben, halten sich Frustmomente jedoch in Grenzen.
Dass man bei jedem Bildschirmtod mit einem Verlust an Erfahrungspunkten bestraft wird, kann die eigene Experimentierfreudigkeit allerdings unschön hemmen, auch wenn man vor Stufenherabsetzungen verschont bleibt. Vor allem im Hinblick auf weniger erfahrene Spieler hätte man ruhig mehrere Schwierigkeitsgrade implementieren können. Doch die gibt's ebenso wenig wie eine deutsche Lokalisierung, obwohl der Aufwand wirklich gering gewesen wäre.