Test: Jurassic World Alive (Simulation)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Universal
Release:
01.06.2018
2018
01.06.2018
Spielinfo Bilder Videos
Nicht besonders stimmungsvoll

Auch an anderer Stelle versucht Ludia gar nicht erst den Anschein zu erwecken, dass man sich wirklich auf der Jagd nach Urzeitkreaturen befindet. Statt sich einzelne Exemplare zu schnappen, sammelt man lediglich ihre DNS-Proben. Hat man genügend zusammen, lassen sich neue Dinosaurier „erstellen“ und später auch neue Kreuzungen züchten. Das ergibt zwar im Kontext der Serie Sinn, trotzdem wird der Sammelinstinkt deutlich schlechter befriedigt als bei Nintendo & Co. Allgemein machen sich die Entwickler wenig Mühe, Stimmung aufzubauen: Das Spieldesign wird sehr stark von der Monetarisierung, seinen aufploppenden Sonderangeboten und Abo-Systemen dominiert. An allen Ecken und Enden wird deutlich wird, dass man hier eigentlich nur Zahlen und abstrakte Ressourcen verschiebt. Das beginnt bei der kargen Rahmenhandlung in Standbildern (immerhin mit Raptoren-Trainer Owen aus dem Film) und zieht sich bis hin zu den Brutkästen: In ihnen lassen sich nicht nur Tier-DNA, sondern auch Geld und Munition ausbrüten – sehr glaubwürdig!

Na endlich: Wenn ein Einiosaurus und ein Nundasuchus sich ganz doll lieb haben, wird daraus ein Einiasuchus.
Na endlich: Wenn ein Einiosaurus und ein Nundasuchus sich ganz doll lieb haben, wird daraus ein Einiasuchus.
Am meisten auf die Nerven ging mir aber die Streckung des Fortschritts. bislang war es mir nur möglich, einen einzigen stärkeren Hybriden zu kreuzen - obwohl ich rund eine Woche lang täglich immer mal wieder ein paar Stündchen zum Sammeln vor die Tür ging, den überwältigenden Großteil meiner Kämpfe gewann und sogar rund 13 Euro in Mikrotransaktionen investierte. Die Balken mit der nötigen DNA (und Währung) füllen sich einfach viel zu langsam!

Immerhin ein Lichtblick

Die Online-Kämpfe gestalten sich glücklicherweise etwas motivierender, selbst wenn man nur seine „gewöhnlichen“ Saurier auflevelt, um ihre Energie- und Schadens-Statistiken aufzupäppeln. Es ist zwar schade, dass nur Zufallsgegner vermittelt werden, aber die Rundengefechte unter Zeitdruck werden relativ stark von Taktik geprägt. Wenn man im passenden Moment seine Teammitglieder auswechselt und sein Gegenüber mit Tricks wie Betäubungsattacken oder Zeitschaden unter Druck setzt, lässt sich einiges erreichen – auch gegen einen stärkeren „Trainer“. Die Geschwindigkeit kleiner Räuber, die Panzerung von Triceratops & Co und die rohe Gewalt von Kraftpaketen wie dem T-Rex müssen stets in Betracht gezogen werden, um passende positive Effekte anzubringen oder die des Gegners aufzuheben. Mit Hilfe gesammelter Trophäen steigt man (ziemlich langsam) in höhere Ligen auf, um gleichwertige Gegner vermittelt zu bekommen.

Leider litten die Kämpfe bei uns schon ab der zweiten Arena unter argen technischen Fehlern und Verbindungsabbrüchen, was hier besonders ärgerlich ist: Schließt man das abgestürzte Spiel, wird das wie eine vernichtende Niederlage gewertet und der Trophäen-Rang sinkt. Plötzlich war unsere frisch freigeschaltete Arena wieder gesperrt – sehr motivierend! Auch auf dem Kartenbildschirm scheinen die Server seit gestern immer häufiger unter Bugs und gestiegenen Nutzerzahlen zu leiden. In den ersten Tagen flutschte fast alles problemlos, mittlerweile werden Erinnerung an schlechte Pokémon-GO-Tage wach. Besser präsentieren sich die Artenvielfalt und die grafische Umsetzung: Die detailreiche Gestaltung der zahlreichen Echsen und ihre flüssigen Animationen können sich durchaus sehen lassen, während die nur passablen Hintergründe mit einigen unscharfen Texturen deutlich abfallen. Die eher karge Sounduntermalung mit kurzen Schussgeräuschen und Orchesterfanfaren werden die meisten Spieler vermutlich ohnehin stummschalten.

Kommentare

Nightfire123456 schrieb am
Ich habe es seit dem release auch drauf und finde es ganz unterhaltsam. Bei mir läuft es ziemlich rund und sogar deutlich stabiler und mit Kürzeren Ladezeiten als Pokemon Go.
Das fangen macht wirklich nicht sonderlich viel Spaß, das drohnen fliegen ist unterwegs beim gehen oder laufen fast unmöglich. Dafür kann ich halt die Dinos in der Umgebung wirklich sehen und habe keinen dämlichen Tracker.
Aber die kämpfe sind nicht nur "passabel" sondern wirklich gut umgesetzt. Im prinzip laufen die kämpfe wie bei den klassischen Pokemon Games ab, am Anfang ist das ganze noch primitives drauf los drücken von 2 Attacken. Wenn man aber mal 3 oder 4 Attaken hat wird das ganze deutlich anspruchsvoller und Spassiger.
Später kann man dann auch die DNA von Dinos mischen, dann macht auch das Sammeln der Dinos deutlich mehr Spaß.
Mein Fazit: Das Spiel hat noch viel Luft nach oben. Bietet jetzt aber schon deutlich mehr als Pokemon Go zum release hatte.
An die Redaktion: Vielleicht solltet ihr das Game auch mal auf einem Anderen Gerät installieren. Bei meinem Huawei Mate 10 Pro hatte ich bis jetzt noch keine Bugs oder ähnliches.
casanoffi schrieb am
trotzdem ist das Minispiel ein wenig unterhaltsamer als der ungenaue Ballwurf in Pokémon GO
Ungenau? :Kratz:
Tz tz tz ...
Ryo Hazuki schrieb am
Ich hatte Das kurz bei mir installiert und konnte dann von meinem Balkon ne Drohne starten und bin einige Straßen weit zu nem Velociraptor geflogen, dann hab ich das Viech irgendwie verfolgen müssen - das war echt merkwürdig xD. So klar wurde mir das mit den Maps dann nicht. Dachte ich muss dahin laufen.. Hab es wieder gelöscht dann.
Jondoan schrieb am
:Spuckrechts: :Spuckrechts: :Spuckrechts: :Spucklinks: :Spucklinks: :Spucklinks:
Einfach nur traurig, eklig, abartig, widerwärtig, geschmacklos, moralisch verwerflich ...
aber die Jurassic Park Musik rettet es wieder :verliebt:
Marverino0 schrieb am
Traurig das es im Playstore 4,1/5 Sternen für so einen Müll gibt ^^
schrieb am