Geldverdienen leicht gemacht
Mindestens einmal müsst Ihr Euch aber auch mit ehrlicher Arbeit durchschlagen - da das Kistenstapeln im Hafenviertel aber nicht sonderlich lukrativ ist und auf Dauer ziemlich langweilt, dürft Ihr Euch auch als Hüter eines Pachinko-Stands versuchen. Wirklich reich werdet Ihr aber letztendlich doch nur beim Glücksspiel, was durch das neue Speichersystem übrigens nur
eine Frage der Geduld ist. Denn abspeichern darf man neuerdings jederzeit und überall. Und Geduld braucht man sowieso, denn die Ladezeiten sind erneut recht lang und zahlreich.
Bei der Nachtruhe kennt Shenmue II hingegen nach wie vor kein Pardon: um 23 Uhr ist für Ryo Schlafenszeit. Ist man bis dahin nicht in seine momentane Bleibe zurückgekehrt, geschieht dies automatisch. Am nächsten Morgen darf man seine Erkundungen dafür aber auf Wunsch an dem Ort fortsetzen, wo man am Abend zuvor plötzlich abbrechen musste. Da Ryo anfangs nur wenige Anhaltspunkte hat, beschäftigt sich ein Großteil seiner Recherche mit dem
Befragen von Personen, wobei wichtige Hinweise automatisch in einem Notizbuch verewigt werden. Auch bei Wahrsagern darf man sich gegen Bares erneut weiterhelfen lassen. Auf der Suche nach den richtigen Ansprechpartnern gerät Ryo aber auch immer wieder in brenzlige Situationen.
Recherche mit Hindernissen
Diese enden meist entweder in einer Schlägerei, wo Ryo seine Gegner mit einem ständig wachsenden Repertoire an Schlag-, Tritt- und Wurftechniken bezwingen muss, oder in einem so genannten
Quick Timer Event - kurz QTE. Diese Events gab es auch schon im Vorgänger, allerdings nicht so zahlreich. Während einer selbst laufenden Sequenz muss der Spieler hier rechtzeitig eine kurz eingeblendete Taste drücken, um Hindernissen auszuweichen oder Attacken abzuwehren.
Neu sind hingegen die so genannten Command-QTEs, wo das Geschehen kurzzeitig einfriert und eine vorgegebene Tastenfolge rechtzeitig nachgetippt werden muss, um besonders aufwändige Manöver wie das Überwältigen eines Gegners auszuführen. Neben diesen
interaktiven Filmchen in Spielgrafik, die wieder einmal perfekt in Szene gesetzt wurden, hat aber auch die Zahl der freien Kämpfe deutlich zugenommen, die Ryo nun teilweise sogar aus der Egoperspektive bestreiten muss.
Besonders erfreulich ist hierbei, dass neben der eigenen Lebensenergie jetzt auch die des Gegners angezeigt wird und man endlich genau sieht, wie weit der K.O. des oder der Kontrahenten noch entfernt ist. Bei manchen Kämpfen hat Ryo aber keine Chance, was man an einem langsamen Verdunkeln des Bildschirms erkennen kann - in diesem Fall geht es nur darum,
lange genug auf den Beinen zu bleiben. Sterben kann man in Shenmue II aber sowieso nicht, ein Scheitern führt entweder zu einer neuen Situation oder man wird an den Anfang der nicht bestandenen Aufgabe zurückgesetzt.