Looney Tunes: Space Race10.01.2001, Jörg Luibl
Looney Tunes: Space Race

Im Test:

Ganz im Zeichen altbekannter Cartoon-Helden präsentiert sich der neue Fun-Racer von Infogrames: Egal ob Bugs Bunny, Yosemite Sam oder Willy E. Coyote - für jeden Geschmack gibts den passenden Racer. Verantwortlich für das Game ist Melbourne House, die immerhin schon mit Test Drive Le Mans begeistern konnten. Ob Looney Tunes Space Race dem recht armseligen Kart-Racer-Angebot auf Dreamcast ein Ende bereitet, erfahrt Ihr in unserem Test.

Ganz im Zeichen altbekannter Cartoon-Helden präsentiert sich der neue Fun-Racer von Infogrames: Egal ob Bugs Bunny, Yosemite Sam oder Willy E. Coyote - für jeden Geschmack gibts den passenden Racer. Verantwortlich für das Game ist Melbourne House, die immerhin schon mit Test Drive Le Mans begeistern konnten. Ob Looney Tunes Space Race dem recht armseligen Kart-Racer-Angebot auf Dreamcast ein Ende bereitet, erfahrt Ihr in unserem Test.

Story

Natürlich gibt es eine außerordentlich wichtige Hintergrundgeschichte, die sich allerdings auf folgende Schwerpunkte verkürzen lässt: Alle Looney Tunes treffen sich zu einem wilden Wettrennen auf verschiedenen Planeten und bringen ihre ganz speziellen Rennschlitten mit, um die heiß begehrten ACME-Produkte einzuheimsen - doch einen Haken hat das Ganze: Nur der Erste eines Rennens wird belohnt!

Gameplay

Looney Tunes bietet drei verschiedene Einzelspieler-Modi: Das Rennen gegen fünf Kontrahenten, ein Zeitrennen auf einer bestimmten Strecke und das Duell gegen einen bestimmten Fahrer. Zu Beginn des Renn-Modus könnt Ihr Euch einen von acht Fahrern aussuchen (u.a. Bugs Bunny, Daffy Duck, Yosemite Sam, Willy E. Coyotee etc.), wobei zwei vorerst geheim bleiben. Jeder setzt dabei auf einen spezifischen Space Racer - Bugs Bunny brettert z.B. mit einer umgebauten Karotte über die Rennstrecken. Jeder Charakter kann laut Handbuch mit anderen Fähigkeiten (Höchstgeschwindigkeit, Fahrverhalten) aufwarten, die aber nicht sofort deutlich werden. Erst nach mehrmaligem Spielen zeigen sich leichte Unterschiede. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Planeten und zwölf Rennstrecken: Zu Beginn stehen Euch z.B. der ACME-Planet und der Mars zur Verfügung.

Die Steuerung ist zwar ziemlich simpel und schnell verinnerlicht, aber die rasante Geschwindigkeit verlangt die komplette Aufmerksamkeit von Euch. Wenn Ihr auch noch den Turbo-Mode aktiviert (bei fünf eingesammelten Tanks), solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall in eine Kurve begeben: Yosemite Sam schaut nur noch verdutzt und Ihr dürft den Cartoon-mäßigen Absturz mitansehen.

Überhaupt solltet Ihr Euch von der witzigen Cartoon-Atmosphäre nicht täuschen lassen: Looney Tunes ist kein kinderleichtes Spiel für zwischendurch. Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf den ersten Planeten enorm und ich habe selten einen Racer gespielt, indem die KI (Künstliche Intelligenz) der Gegner so beängstigend gut ist - und immerhin habt Ihr fünf Kontrahenten. Selbst wenn man die Kurven alle optimal nimmt und einen Racer nach dem anderen überholt: Irgendwann hört man ein verräterisches Summen, dann sieht man einen riesigen Schatten und schließlich wird man von einem Klavier begraben - und alle rasen mit hämischen Kommentaren an Euch vorbei! Das Streckendesign ist sehr abwechslungsreich und bietet mit dramatischen Kurven, Sprungschanzen und plötzlich auftauchenden Baustellen genug Herausforderungen.

Ihr könnt während des Rennens auf eine Vielzahl an witzigen Waffen zurückgreifen, um Eure Kontrahenten hinter Euch zu lassen: Fahrt Ihr über eine der zahlreichen Kisten, habt Ihr die Möglichkeit die betreffende Waffe mit einem Druck auf Button A auszulösen. Hier spielt Looney Tunes seine Stärken aus, denn alles ist erlaubt: Ihr könnt Eurem Gegner zwar auch mit konventionellen Raketen und Elektro-Schocks auf den Pelz rücken, aber viel witziger ist die Boxhandschuh-Attacke beim Überholen oder einer der herrlich-effektiven und vor allem schweren Bomben: Per Fernsteuerung dürft Ihr Ambosse, Klaviere und rosa Elefanten auf die Reise zum Kopf führender Racer schicken. Hinzu kommt das nützliche Kleeblatt, das Euch einen Vorteil bei Kollisionen gibt und vor den gefürchteten Bomben schützt, oder das Schwarze Loch, das Ihr einfach auf die Strecke werft um Nachzügler hineinfallen zu lassen.

Solltet Ihr endlich mal eine Strecke als Sieger beenden, dann bekommt Ihr zur Belohnung Münzen, die wiederum den Zugang zu Spezial-Strecken ermöglichen: Hier herrschen dann andere Regeln, denn Ihr könnt z.B. auf der Amboss-Strecke weder die begehrten Waffenkisten noch die Kanister einsammeln, um Euch einen Vorteil gegenüber den Gegnern zu verschaffen. Und was bedeutet Amboss-Strecke? Richtig: Es schneit keine weißen Flöckchen vom Cartoon-Himmel, sondern eiserne Ambosse - viel Spaß auf dieser Strecke!

Multiplayer

Bis zu vier Spieler können per Split-Screen im Mutliplayer-Modus gegeneinander antreten. Auch wenn der kleine Bildschirmausschnitt Euch bei vier Spielern mit der Nase direkt vor die Mattscheibe zwingt, solltet Ihr Euch diesen Modus auf keinen Fall entgehen lassen: Denn gerade gegen Freunde und Bekannte kommt der Fun-Racer auf Hochtouren und sorgt für ungebremsten Spielspaß. Was gibt es Schöneres, als dem besten Freund kurz vor dem Ziel mit einem rosa Elefanten im wahrsten Sinne des Wortes "platt" zu machen? Wem das schwergewichtige Rüsseltier zu poppig ist, der kann natürlich auch auf den guten alten Amboss oder das massige Klavier zurückgreifen - sieht einfach herrlich aus, wenn die Teile vom Himmel sausen!

Grafik/Sound

"Wow! Bin ich in einem Comic, oder was?", fragt sich der begeisterte Tester angesichts der 3D-Cartoon-Welt, die Melbourne House auf den Bildschirm zaubert. Der erste Eindruck ist jedenfalls großartig, denn sowohl die Rennstrecken als auch die Figuren stehen den Zeichentrick-Serien in nichts nach. Vor allem die flüssigen Animationen der Fahrer können überzeugen: Die Space Racer rasen ohne Ruckeln und butterweich über die einzelnen Strecken. Leider muss man bemängeln, dass sich das Auge (gerade wegen des Cartoon-Styles?) schnell an die verschiedenen Strecken gewöhnt und die optische Abwechslung etwas zu kurz kommt - trotz der Tatsache, dass jeder Planet mit verschiedenen Hintergrund-Designs aufwarten kann und das Streckendesign wirklich gelungen ist.

Jede Figur gibt charakteristische Kommentare während der Fahrt zum Besten: Von den derben Sprüchen des rotbärtigen Yosemite Sam bis hin zu den süffisanten Bemerkungen des Bugs Bunny. Zu Beginn lassen die Sprüche zwar noch das Zwerchfell zittern, aber leider haben die Entwickler an der Variation des Ganzen gespart und so kommt relativ schnell akustische Langeweile auf. Im Großen und Ganzen sind die Sound-Effekte gelungen, aber die Hintergrundmusik dümpelt für meinen Geschmack etwas unmotiviert und wenig Cartoon-like vor sich hin.

Fazit

Loones Tunes ist Cartoon-Atmosphäre pur! Der Fun-Racer macht einen sehr guten Eindruck, schlägt die bisherige Racer-Komkurrenz auf Dreamcast (z.B. Wacky Racers) um Längen und kann vor allem durch das witzige und abwechslungsreiche Gameplay überzeugen. Ein Highlight ist die Gegner-KI, die selbst Fortgeschrittenen zu schaffen machen wird und für langen Spielspaß sorgt. Hätten die Entwickler etwas mehr an der Optik gefeilt, die einzelnen Fahrer deutlicher voneinander abgesetzt und vor allem mehr Variation in den Sound gebracht, wäre der Award in greifbare Nähe gerückt. Trotzdem: Looney Tunes ist die neue Racer-Referenz für Segas Konsole und Ihr könnt bedenkenlos zugreifen!

Wertung

Dreamcast

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