Toy Racer18.01.2001, Mathias Oertel
Toy Racer

Im Test:

Ein Spiel für 20,- DM? Das kann ja nicht gut sein. Wir haben uns für Euch den Budget-Titel Toy Racer mal intensiv zu Gemüte geführt, um zu schauen, ob das Spiel genauso "billig" ist wie der Preis. Das Ergebnis findet Ihr in unserem Test.

Ein Spiel für 20 DM? Das kann ja nicht gut sein. Wir haben uns für Euch den Budget-Titel Toy Racer mal intensiv zu Gemüte geführt, um zu schauen, ob das Spiel genauso "billig" ist wie der Preis. Das Ergebnis findet Ihr in unserem Test.

Gameplay

Das Spielprinzip ist schnell erklärt und unkompliziert: Suche Dir einen Wagen aus und fahr so schnell wie möglich alle Kontrollpunkte ab. Falls Dir ein anderer Wagen in die Quere kommt, kannst Du versuchen, ihn mit einer der vielen Waffen, die herumliegen, am Vorwärtskommen zu hindern. Punkt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Rennspielen, die alle mit mehr oder weniger realen Fahrzeugen in realen Umgebungen protzen, hat man sich hier ganz einfach bei Codemasters´ Micro Machines-Serie bedient und das ganze Game in die Spielzeugwelt verlegt. Das heißt, Ihr fahrt mit einem von 12 Spielzeugautos (in je zwei Farbvarianten) durch eine von vier Welten (Küche, Bad, Dachboden und Kinderzimmer). Da aber z.B. Euer Formel 1-Schlitten, Taxi, Panzer oder auch Bulldozer natürlich um einiges kleiner als der Durchschnitts-PKW ist, können selbst Hindernisse wie ein Basketball oder Turnschuh zu ernsten Problemen führen, wenn man gerade auf der Suche nach dem nächsten Checkpoint ist.

Wahlweise alleine (dann mit 3 Computergegnern) oder mit bis zu vier menschlichen Mitspielern, die dank der implementierten Online-Möglichkeit auch aus prinzipiell aller Welt kommen können, rast Ihr nun über die Kurse.

Da jedes Fahrzeug jedoch andere Fahreigenschaften besitzt, und auch jede Strecke eine etwas andere Vorgehensweise erfordert, ist die richtige Fahrzeugwahl schon der halbe Sieg.

Die andere Hälfte, die Ihr für den Sieg braucht, liegt in Form von Waffen auf der Strecke rum.

Stilecht und den Größenverhältnissen angepasst, sind das z.B. Reißzwecken, die als Minen fungieren, oder Bleistifte, die als Raketen eingesetzt werden können. Als ob das nicht reichen würde, gibt es noch bestimmte Icons, die dauernd die Farbe von rot nach grün wechseln, und die beim Aufsammeln die Spielwelt beeinflussen, indem z.B. alles eingenebelt wird oder die Strecke für kurze Zeit vereist. Der Farbenwechsel der Icons jedoch ist besonders zu beachten. Denn ist das Symbol grün, gilt die Veränderung für alle anderen Spieler, bei rot ist der Spieler, der das Symbol aktiviert hat, der Benachteiligte. Also Augen auf und nur bei Grün fahren.

Die Fahrzeuge reagieren, abhängig von ihren Fahreigenschaften, gut auf die Lenkbewegungen und unterstützen dadurch den unkomplizierten Spielspaß.

Grafik

Die vier Level sind allesamt schön unterschiedlich gestaltet und mit weitestgehend abwechslungsreichen Texturen beklebt. Auch die verschiedenen Waffen- und Umgebungseffekte sind gut in Szene gesetzt.

Das Scrolling ist sauber und selbst im lokalen Mehrspieler-Duell auf einem vierfach geteilten Bildschirm gibt es keine Geschwindigkeitsverluste.

Auch die Fahrzeuge wissen mit ihren manchmal übertriebenen Proportionen und teilweise extremen Farbdesigns gut zu gefallen.

Insgesamt hätten zwar Verbesserungen im Bereich Grafik stattfinden können, doch der Gesamteindruck kann durchaus mit einigen Vollpreis-Spielen mithalten, obwohl natürlich nicht die Klasse von z.B. Sega GT erreicht wird.

Sound

Teilweise recht witzige Hintergrund-Musik und für Spielzeug-Boliden ziemlich knackige Motorengeräusche bilden die Soundkulisse, die nur von den gelungenen Waffeneffekten oder gelegentlichen Explosionen, wenn wieder mal einer über eine Reißzwecken-Mine gerauscht ist, unterbrochen wird.

Zwar geht einem die musikalische Untermalung nach einer gewissen Zeit ziemlich auf die Nerven, aber letzten Endes wird man Toy Racer nie stunden- oder nächtelang zocken, so dass darüber hinweg gesehen werden kann.

Fazit

Toy Racer ist ein grundsolider Fun-Racer mit akzeptabler Grafik und passendem Sound.
Wäre das Spiel auf Vollpreis-Niveau entwickelt und dementsprechend mehr Level, Features und Optionen eingebaut worden, wäre ein Sprung in absolut hitverdächtige Regionen durchaus möglich gewesen. So aber bekommt man für gerade mal 20,- DM (eine Tatsache, die natürlich nicht vergessen werden darf, zumal 3,- DM davon noch an die Kinder-Krebs-Hilfe gehen) ein durchaus unterhaltsames Rennspiel, das vor allem mit mehreren Spielern immer wieder für kurzweilige halbe Stunden sorgt.

Wertung

Dreamcast

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