Crazy Taxi 212.07.2001, Jens Bischoff
Crazy Taxi 2

Im Test:

Während Segas verrücktes Taxi seit kurzem auch auf der PS 2 für Furore sorgt, freuen sich Dreamcast-Besitzer bereits über die Fortsetzung des Ausnahme-Funracers. Ob Teil zwei dem Vorgänger auf- und davonfährt oder ob es sich bei Crazy Taxi 2 nur um einen müden Trittbrettfahrer handelt, klärt unser Test...

Während Segas verrücktes Taxi seit kurzem auch auf der PS 2 für Furore sorgt, freuen sich Dreamcast-Besitzer bereits über die Fortsetzung des Ausnahme-Funracers. Ob Teil zwei dem Vorgänger auf- und davonfährt oder ob es sich bei Crazy Taxi 2 nur um einen müden Trittbrettfahrer handelt, klärt unser Test.

Story:

Wer den Vorgänger kennt, wird sich bei Crazy Taxi 2 schnell zurechtfinden. Die Spielmodi Around Apple und Small Apple stehen wie der Arcade- und Original-Modus des Vorgängers für zwei unterschiedlich designte Stadt-Szenarien. Dieses Mal ist man allerdings nicht in San Francisco, sondern in New York unterwegs. Während Small Apple etwa für Manhattan steht, geht es in Around Apple auch in weniger dicht besiedelte Vororte.

Der Crazy-Box-Modus des ersten Teils heißt nun Crazy Pyramid und bietet jede Menge neuer Herausforderungen, wie etwa Golf, Hürdenlauf oder Dreisprung - und das alles hinter dem Steuer eines Taxis. Insgesamt warten 16 teils hammerharte Aufgaben auf Cabbies, die mit allen Wassern gewaschen sind.

Völlig neu ist hingegen der sogenannte Replay-Modus. Hier gilt es in 80 Sekunden durch spektakuläre Manöver so viele "Crazy Points" wie möglich zu sammeln. Anschließend darf man sich seine Aktionen dann aus verschiedenen Kameraperspektiven nochmals anschauen und als Replay auf seiner VMU verewigen.

Ansonsten kann man sich über die spielinterne Internet-Option das Another-Day-Szenario down- und seine dort erzielten Rekorde uploaden. Multiplayer-Ausflüge sind jedoch leider keine möglich - weder on- noch offline.

Gameplay:

Neuerungen gibt es bei Crazy Taxi 2 also einige, das Spielprinzip haben die Entwickler aber glücklicherweise unangetastet gelassen. So gilt es nach wie vor, Fahrgäste aufzugabeln, um sie so schnell und spektakulär wie möglich zum gewünschten Zielort zu bringen. Verkehrsregeln gelten dabei keine, erlaubt ist, was geht - und das ist eine Menge.

Die größte Gameplay-Innovation ist zweifellos der sogenannte Crazy Hop, der es dem Spieler jederzeit erlaubt, das eigene Taxi in die Lüfte zu katapultieren. Dadurch ergibt sich ein teils völlig neues Spielgefühl. So kann man sich nun etwa lästige Überholmanöver sparen, indem man einfach über den Vordermann hinweg springt. Selbst waghalsige Sätze auf höher gelegene Fahrbahnen oder flache Gebäude sind kein Problem mehr.

Dennoch kommt es auch im zweiten Teil auf fahrerisches Können an. Neben bekannten Spezialmanövern wie dem beschleunigenden Crazy Dash oder dem schlitternden Crazy Drift, muss auch der Crazy Hop in allen Lagen erst beherrscht werden. Das richtige Timing spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Kombinationen mit anderen Manövern, um zum Beispiel Sprünge aus dem Stand oder einem Powerslide heraus zu bewerkstelligen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten sind hierbei zwar eher beschränkt, aber dafür schnell kapiert. So dass man sich voll auf die perfekte Ausführung konzentrieren kann, denn die ist oft alles andere als einfach. Hat man sich mit den Tricks und Kombinationen vertraut gemacht, kann man versuchen, im Crazy-Pyramid-Modus mit seinem neu erworbenen Können auf Extra-Jagd zu gehen. Hier werden erfolgreiche Manöver nämlich mit praktischen Stadtkarten, skurrilen Bonus-Fahrzeugen und altbekannten Charakteren belohnt.

Eine weitere auffällige Neuerung in Crazy Taxi 2 sind die Gruppenfahrten. Jetzt können nämlich bis zu vier Personen gleichzeitig befördert werden - an unterschiedliche Orte versteht sich. Zwar sind solche Fahrten meist mit einem größeren Zeitaufwand und Risiko verbunden, bei erfolgreicher Ablieferung des letzten Gruppen-Fahrgasts winkt aber eine besonders dicke Belohnung. Auch bei gelungenen Stunt-Einlagen lässt sich so ein bis zu viermal so hohes Trinkgeld erwirtschaften. Ein netter Gag der Gruppenfahrten sind dabei die Passagiere an sich, denn hier wollen entweder Cheerleader, Pantomimen, Afro-Träger oder Look-Alikes der Leningrad Cowboys von Euch chauffiert werden.

Grafik/Sound:

Optisch hat sich Crazy Taxi nicht sonderlich verändert. Zwar dient nun statt San Francisco New York als Szenario, doch im "Big Apple" fährt es sich auch nicht anders als im sonnigen Kalifornien. Natürlich sind die Straßen nun teils enger und die Wolkenkratzer höher, aber trotzdem gibt es auch hier verträumte Vororte und ausladende Grünflächen. Selbst Unterwasser-Abschnitte sind erneut mit von der Partie - schnorchelnde Fahrgäste inklusive.

Technisch macht sich vor allem die deutlich höhere Zeichentiefe positiv bemerkbar, was unschöne Pop-Ups auf ein Minimum reduziert und das obwohl auf den Straßen nun noch mehr los ist als im ersten Teil. Wer glaubt, dass dies mit gelegentlichen Slow-Downs erkauft wurde, irrt sich jedoch, denn der Spielablauf bleibt selbst bei höchstem Verkehrsaufkommen flüssig. Lediglich Clipping-Fehler machen sich auch in Teil 2 immer noch unangenehm bemerkbar.

Beim Soundtrack hat Hitmaker auf Altbewährtes gesetzt. Neben The Offspring haben es dieses Mal allerdings nur noch Methods of Mayhem auf die CD geschafft und insgesamt gerade einmal vier Songs sind alles andere als opulent. Zudem hätte es sich angesichts der New-York-Kulisse angeboten, eher auf typische East-Coast-Klänge zu setzen, um eine eigene und passende Atmosphäre zu schaffen. Die coolen Kommentare haben von ihrem Flair hingegen nichts verloren und die satten Sound-FX wissen ebenfalls erneut zu begeistern.

Pro:

  • geniales Level-Design
  • unverwüstliches Gameplay
  • verbesserte Grafik-Engine
  • neue Gameplay-Features
  • coole Kommentare & Extras
  • speicherbare Replays
  • Kontra:

  • keine Multiplayer- oder Online-Spielmodi
  • teils saftiger Schwierigkeitsgrad
  • verbesserungsfähiger Soundtrack
  • Vergleichbar mit: Crazy Taxi , Super Runabout

    Fazit

    Wer Crazy Taxi mochte, wird auch am zweiten Teil nicht vorbeikommen. Am bewährten Gameplay wurde bis auf das Sprung-Feature nichts wesentliches verändert. Die Spielmodi sind im Prinzip auch dieselben, nur dass jetzt in New York statt in San Francisco die Straßenverkehrsordnung mit Füßen getreten wird und neben neuen Charakteren und Fahrzeugen auch speicherbare Replays und neue Herausforderungen auf den Spieler warten - manche davon allerdings mit frustrierend hohem Schwierigkeitsgrad.
    Während grafisch gesehen eigentlich nur die Sichtweite spürbar hochgeschraubt wurde, blieb akustisch mehr oder weniger alles beim Alten. An einen Zwei-Spieler- oder Online-Modus hat Hitmaker auch dieses Mal nicht gedacht, lediglich ein Internet-Feature mit Szenario-Download und Highscore-Posting ist mit von der Partie. Dennoch gibt es kaum einen anderen Fun-Racer, der Crazy Taxi 2 spielspaßmäßig Paroli bieten könnte und daher ist Teil zwei selbst für Besitzer des ersten Teils absolut empfehlenswert.

    Wertung

    Dreamcast

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    Kommentare

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