Worms World Party21.05.2001, Jens Bischoff
Worms World Party

Im Test:

It`s party-time! Die berühmtesten Kampf-Würmer der Welt sind zurück und dieses Mal ist selbst das Internet vor den Machenschaften der militanten Weichtiere nicht sicher. Die Rede ist von Worms World Party (ab 13,30€ bei kaufen) aus dem Hause Team 17. Sorgten die Vorgänger, wie zuletzt Worms Armageddon bereits für explosiven Partyspaß am heimischen Bildschirm, kann man nun sogar der ganzen Welt den virtuellen Krieg erklären - auf zum Test!

It`s party-time! Die berühmtesten Kampf-Würmer der Welt sind zurück und dieses Mal ist selbst das Internet vor den Machenschaften der militanten Weichtiere nicht sicher. Die Rede ist vom neusten Worms-Abenteuer aus dem Hause Team 17. Sorgten die Vorgänger, wie zuletzt Worms Armageddon bereits für explosiven Partyspaß am heimischen Bildschirm, kann man nun sogar der ganzen Welt den virtuellen Krieg erklären - das Internet macht`s möglich.

Gameplay:

Am eigentlichen Spielprinzip hat sich dabei nicht viel geändert. Nach wie vor dirigieren bis zu vier Spieler abwechselnd ihre Wurm-Soldaten über skurrile 2D-Schlachtfelder bis nur noch ein Team übrig ist. Auf den Acht-Spieler-Turniermodus der PC-Version müssen Dreamcast-Besitzer zwar verzichten, selbsterstellbare Szenarien und zufallsgenerierte Landschaften halten jedoch ebenso bei Laune wie der erstmals verfügbare Online-Modus und das gewohnt umfangreiche und abgefahrene Waffenarsenal der Rambo-Würmer. Insgesamt sorgen dieses Mal sage und schreibe 55 digitale Todbringer für extrem geringe Lebenserwartungen unter den Kombattanten.

Mit 19 Ausbildungsmanövern, 45 Kampagneneinsätzen, 16 Zeitangriffsmissionen und zahlreichen Deathmatch-Arenen gegen immer stärker werdende CPU-Würmer hat Team 17 auch für notorische Alleinspieler eine Menge Spielspaß in petto - der Schwierigkeitsgrad mancher Solo-Missionen ist allerdings ziemlich gesalzen. Bei akutem Mitspielermangel braucht man sich damit allerdings nicht zufrieden zu geben, denn dank des neu implementierten Online-Modus kann man sich nun weltweit auf Gegnersuche machen - einen Zugang zu Segas Dreamarena vorausgesetzt.

Auf den Servern tummelt man sich dann in diversen Game-Channels mit verschiedenen Spielschwerpunkten und Schwierigkeitsgraden oder einer der waffenfreien Chat-Zonen. Mit einem selbsterstellten oder vorgefertigten Team kann man sich entweder einer auf Gegner wartenden Wurmbande anschließen oder selbst ein Szenario entwerfen und dort auf "Kundschaft" warten. Haben sich mindestens zwei Teams zu einer Auseinandersetzung eingefunden und ihr o.k. zu den Spielbedingungen gegeben, kann`s auch schon losgehen und zwar in Echtzeit.

Mit dem bewährten Gameplay werden Worms-Veteranen sofort zurechtkommen, während sich Neulinge in knapp 20 Trainingseinsätzen mit der einfachen, aber facettenreichen Steuerung vertraut machen können. Mit den drei vordefinierten Joypad-Konfigurationen sollte man seine Würmer bereits nach kürzester Zeit im Griff haben, alternativ kann aber auch auf eine Steuerung via Keyboard zurückgegriffen werden. Vor allem bei Online-Chats ist die Dreamcast-Tastatur eine enorme Erleichterung - unentbehrlich ist sie dank Softkey-Option jedoch nicht.

Sowohl on- als auch offline lassen sich vor Spielbeginn Parameter wie Spielschema, Zug- und Rundenzeit, Startenergie, Siegzahl, Würmerwahl und -platzierung sowie Handicaps frei bestimmen. Auf den zahlreichen Schlachtfeldern geht es dann abwechselnd unter Zeitdruck ans Eingemachte. Je nach gewähltem Spielschema steht den Würmern dann mehr oder weniger orthodoxes Kriegsgerät zur Verfügung. Angefangen von handelsüblichen Uzis, Schrotflinten und Bazookas über fiese Bodenmienen, Granaten und Splitterbomben bis hin zu Spezialangriffen wie dem indischen Atombombentest, der zeitgezündeten Oma oder den explosiven BSE-Rindern.

Darüber hinaus erweisen sich die Würmer mit Sprungmanövern, Bungee-Seil oder Fallschirm auch als äußerst akrobatisch. Um Hindernisse aller Art zu überwinden, lassen sich aber auch Brückenbausätze, Jet-Packs oder Teleporter einsetzen. Hin und wieder fallen sogar vereinzelt Versorgungskisten vom Himmel, in denen man zusätzliche Waffen, heilende Arzneimittel oder andere nette Gimmicks wie doppelter Schaden, schnellere Bewegung oder ein Laservisier zur besseren Zielerfassung finden kann. Das konventionelle Anvisieren des Gegners erfordert hingegen viel Übung und Geschick - vor allem wenn man Waffen einsetzt, die auch noch von der eingeblendeten Windrichtung und -stärke beeinflusst werden. Wer hier ein glückliches Händchen beweist, erhöht die Lebenserwartung der eigenen Würmer um ein Vielfaches.

Grafik/Sound:

Grafisch ist die Worms-Reihe von Haus aus eher ein schlichtes Vergnügen. Die Dreamcast-Version glänzt zwar mit hoher Auflösung, witzigen Animationen, skurrilen Szenarien und animierten Hintergründen, die eigentlichen Schlachtfelder sind aber nach wie vor rein zweidimensional und optisch eher unspektakulär wie schon damals zu Lemmings-Zeiten. Dem Spielspaß tut dieser Umstand jedoch auch in Zeiten des ständig wachsenden Polygon-Counts keinen Abbruch. Gerade im Multiplayer-Bereich ist weniger oftmals mehr und hier ist Worms trotz umfangreicher Einzelspieler-Optionen nach wie vor zu Hause.

Akustisch hat der neuste Worms-Ableger gerade in Sachen Sprachausgabe und Sound-FX eine Menge zu bieten. Die zahlreichen Effekte passen meist wie die Faust aufs Auge und die Sprach-Samples lassen kaum ein Auge trocken. Besonders die schier unerschöpfliche Vielfalt der Ausdrucksarten verdient ein Extra-Lob. In der Sprachdatenbank finden sich nämlich nicht nur englische, deutsche, französische und andere Landessprachen wieder, sondern auch jede Menge Dialekte und Stilrichtungen wie "bayrisch", "wütendes Schottisch", "trottelig", "lausbübisch" oder "ultrakorrekt".

Die musikalische Untermalung ist bis auf den extravaganten Titelsong jedoch eher unauffällig. Zwar sorgen einige der Synthie-Kompositionen im Einzelspieler-Modus durchaus für Spannung, aber bei Multiplayer-Gelagen empfiehlt es sich zur musikalischen Beschallung eher auf die eigene Stereoanlage zurückzugreifen. Glücklicherweise lassen sich Musik und Sound-FX via Menü auch getrennt voneinander regulieren, wodurch man bei abgeschalteter Musik nicht auch auf die coolen Kommentare der Würmer verzichten muss.

Pro:

  • genialer Multiplayer-Spaß
  • gelungener Online-Modus
  • umfangreicher Einzelspieler-Modus
  • unverwüstliches Spielprinzip
  • zufallsgenerierte Levels
  • typisches Worms-Flair
  • amüsante Sprach-Samples
  • viele witzige Waffen und Animationen
  • Kontra:

  • lernintensive Zielerfassung
  • teils recht hoher Schwierigkeitsgrad
  • grafisch und musikalisch unspektakulär
  • für Solospieler nur bedingt interessant
  • keine nennenswerten Gameplay-Innovationen
  • Vergleichbar mit:

    Worms-Serie, Lemmings-Serie, Frontschweine

    Fazit

    Die Faszination von Worms geht nach wie vor vom vorbildlichen Multiplayer-Modus aus - das ist auch bei World Party nicht anders. Der größte Vorteil gegenüber den Vorgängern liegt jedoch darin, dass man sich seine Gegner nun nicht jedesmal nach Hause einladen muss, sondern via Internet Kriegserklärungen in aller Herren Länder verschicken kann. Zudem bietet der neuste Ableger der Serie auch für Solospieler jede Menge Herausforderungen, wenn auch teils mit gesalzenem Schwierigkeitsgrad. Die Party-Tauglichkeit von Worms ist aber nach wie vor über jeden Zweifel erhaben, auch wenn zielunsichere Anfänger von erfahrenen Profis eine Abfuhr nach der anderen erhalten. Doch was wäre Worms ohne fiese Hinterhalte oder hämische Schadenfreude, wenn ein ausgeklügeltes Manöver doch nicht so klappt wie geplant und man den falschen Wurm in einen tödlichen Abgrund katapultiert. Die zynischen Kommentare der Hosentaschen-Rambos setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf: Multiplayer-Fun in Reinkultur eben.

    Wertung

    Dreamcast

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    Kommentare

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