WWF Royal Rumble05.10.2000,
WWF Royal Rumble

Im Test:

Nach dem Playstation-Gerangel "Smackdown!" - ebenfalls aus dem Hause THQ - war die Erwartungshaltung an "Royal Rumble" recht groß, handelt es sich bei dem Titel doch um eine Umsetzung des gleichnamigen Naomi-Automaten...

Wrestling ist eine der Sportarten, bei denen man sich fragt, wie es die agilen Akteure eigentlich schaffen, auf scharfkantigen Tischplatten zu landen, ohne sich in einer Blutlache in der nächst gelegenen Notfallambulanz wiederzufinden. Dennoch wird das brachiale Geschehen um Haudegen wie "Stone Cold" oder "The Rock" besonders in den USA immer beliebter. Auch die Fangemeinde in Deutschland wächst, dank regelmäßiger TV-Übertragungen, stetig an. Kenner der Szene wissen also bereits, dass sich hinter der Abkürzung WWF die Word Wrestling Federation und keine Tierschutzorganisation verbirgt. Da es kaum mehr eine Sportart gibt, die nicht unzählige lizenzträchtige Spielumsetzungen vorweisen kann, erklimmt nun auch THQs 128Bit-Wrestling-Abhandlung Royal Rumble den Ring und bleibt fast an den Seilen hängen.

Hau auf den Lukas

Nach dem Playstation-Gerangel "Smackdown!" - ebenfalls aus dem Hause THQ - war die Erwartungshaltung an "Royal Rumble" recht groß, handelt es sich bei dem Titel doch um eine Umsetzung des gleichnamigen Naomi-Automaten.

Die Vorfreude wird aber bereits im Optionsmenü arg gedämpft: Statt mit den gewohnt opulenten Auswahlmöglichkeiten sieht man sich mit nur drei Spielvarianten und einundzwanzig Kämpfern konfrontiert. Neben dem Versus-Mode mit bis zu drei menschlichen Mitspielern, bietet sich für Solisten nur die Wahlmöglichkeit zwischen dem Exhibtion- und dem Royal Rumble-Modus.

Entscheidet man sich für das exhibitionistische Treiben, wirft man sich mit seinem Lieblingskämpfer und einem Tag-Team-Mitstreiter in die Kampfarena. Hier zählt nur Sieg oder Niederlage in einem Knockout-Turnier gegen zehn zufällig ausgewählte Gegner. Der Teamgenosse wartet außerhalb des Ringes auf seinen, über eine Button-Kombination ausgelösten Einsatz und nimmt nach diesem kurzen Zuruf aktiv am Geschehen teil. In der Regel sind seine Handlungsmöglichkeiten auf das simple Vermöbeln der Kontrahenten und nett anzusehende Showeinlagen beschränkt. Wählt man das "königliche Rumpeln", treten sich neun Wrestler gleichzeitig auf die Füße und beharken sich innerhalb eines Zeitlimits ohne Rücksicht auf Verluste. Wer in der Lage ist, den Ring stehend zu verlassen, darf die Siegertrophäe für sich beanspruchen.

Der Weg zum Wrestler-Glück ist allerdings nicht besonders einfach. Zum einen sind drei Minuten für ein Royal-Rumble-Match einfach zu kurz bemessen, zum anderen lässt sich die Steuerung am ehesten mit dem Wort "schwammig" umschreiben. Während einfache Schläge und Tritte ihr Ziel fast nie verfehlen, greift selbst "The Undertaker" bei Würfen und zärtlichen Umarmungen häufig ins Leere. Dieses Manko ist nicht auf spielerisches Unvermögen zurückzuführen, sondern auf die fehlende Autofocus-Funktion, deren Abwesenheit sich schmerzlich bemerkbar macht. Zudem ist auch das Special-Repertoire auf die geläufigsten Griffe beschränkt worden und wirkt dadurch auffällig unvollständig.

Grafik

Auch grafisch reißt sich Royal Rumble widererwartend nur ein Bein aus. Zwar sind die Wrestling-Stars hübsch anzusehen, doch sobald Bewegung ins Spiel kommt, verblasst der schöne Schein: Ungelenk wie Marionetten tänzeln die Akteure über den Bildschirm und können nicht einmal ansatzweise mit den Kollegen der klassischen Beat´em Up-Liga konkurrieren. Flotte Kameraschwenks, gelungene Perspektivwechsel und eine konstante Framerate lassen jedoch TV-Feeling aufkommen und stimmen wieder etwas versöhnlicher.

Pro:

The Rock Is Cooking: Einfache Steuerung, leichte Zugänglichkeit und das actionlastige Treiben im Ring machen schnell Laune

Contra:

The Rock Is Freezing: Viel zu rasch entweicht die Spielspaßluft und macht Eintönigkeit Platz.

Fazit

Gegen ein actionlastiges Wrestling-Game ist beileibe nichts einzuwenden. Kritisch wird es jedoch, wenn den Simplifizierungen auch all die Eigenschaften zum Opfer fallen, welche die hauseigenen (!) Titel auf anderen Plattformen überzeugen ließen. Vom spaßigen Mehrspielermodus abgesehen, bietet das Spiel einfach nicht genug Tiefgang, um Wrestling-Fans langfristig zu unterhalten. Nicht das erhoffte Dreamcast-Wrestling-Sepektakel, sondern nur eine passable Arcade-Rangelei mit ausgeprägten Defiziten im Einzelspielerbereich.

Wertung

Dreamcast

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