Special: Chris Hülsbeck (Sonstiges)

von Michael Krosta



Chris Hülsbeck (Sonstiges) von
Chris Hülsbeck
Sonstiges
Entwickler: -
Publisher: -
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Spielinfo Bilder  
Wenn ihr mal einen Amiga oder C-64 euer Eigen genannt habt, haben eure Gehörgänge mit Sicherheit schon Sounds von Chris Hülsbeck aufgeschnappt. Doch auch auf Konsolen vom Mega Drive bis zum GameCube hat der bekannteste deutsche Spielekomponist mit seinen harmonischen Melodien begeistert - genau wie mit seinen bisher acht veröffentlichten Alben. Zur Games Convention hat Chris eine neue Scheibe mit frischen Elektro-Klängen im Gepäck. Wir haben exklusiv mit ihm über sein neues Album, die Vergangenheit und Zukunftspläne gesprochen...

4Players: Hallo Chris! Für die C-64- und Amiga-Generation bist du eine Kultfigur. Jüngeren Spielern ist dein Name vielleicht kein solcher Begriff mehr - stell dich doch bitte kurz vor...

Hülsbeck: Hallo, also ich bin der Chris, bin 39 Jahre alt und arbeite als professioneller Videospielkomponist und Musiker seit 1987. Meinen Einstieg in die Branche fand ich durch einen Wettbewerb für Computermusik, der von einem damals bekannten Deutschen Heimcomputer Magazin in 1986 ausgerichtet wurde. Zu meinem eigenen Erstaunen belegte ich da den ersten Platz. Ein paar Monate später habe ich dann ein Programm herausgebracht, mit dem fast jeder mit etwas Geduld
Chris Hülsbeck ist der bekannteste deutsche Komponist für Spielesoundtracks. Nach dem Gewinn eines Wettbewerbs machte er sein Hobby zum Beruf.
coole Musik machen konnte, den so genannten "Soundmonitor". Mit diesen Referenzen bekam ich ziemlich schnell eine Festanstellung bei Rainbow Arts, dem größten und wichtigsten Spielentwickler seiner Zeit in Deutschland. Dort habe ich dann für unzählige Meilensteine der Deutschen Spielgeschichte den Sound beigesteuert, damals nicht nur Musik, sondern auch Soundeffekte und Soundprogrammierung. Höhepunkte waren sicher "Giana Sisters", "To Be On Top", "Katakis" und "Turrican". Ein paar Jahre später habe ich mit 2 Freunden eine eigene Firma (Audios Entertainment) sowie ein Spielelabel namens Kaiko gegründet, wo wir neben Spielen wie "Gem`X" und "Apidya" auch die ersten Hülsbeck CD Alben im eigenen Studio produziert haben, die auch sehr erfolgreich liefen. Leider wuchsen uns aber die Kosten der Spielentwicklung nach ein paar wenigen Jahren über den Kopf und die Firma musste dicht machen. Eine Weile habe mich ich dann als Freiberufler durchgeschlagen und auch noch ein paar CDs nach gelegt. Aber Ende der 90er war dann in Deutschland nicht mehr viel zu machen in Sachen Spielesound und ich bekam die Chance in die USA aus zuwandern, wo ich seit 1998 bei Factor 5 als Music Director arbeite. Auch noch zu erwähnen wäre das CD-Label synSONIQ Records, welches ich 1997 mit einem Freund gegründet hatte um vorrangig meine eigenen CDs zu vertreiben, was aber inzwischen auch einen großen Katalog vieler Spielesoundtracks aus aller Welt anbietet.

4Players: Bei deinem neuen Album hast du dich dazu entschlossen, völlig neue Stücke abseits deiner bekannten Spiele-Soundtracks aufzunehmen. Heißt das, dass wir in Zukunft keine aufgepeppten Studio-Arrangements deiner bekannten Melodien zu hören bekommen?

Hülsbeck: Das Problem war, dass ich die meisten guten Stücke von damals schon für die anderen CDs aufgenommen habe und ich möchte auch nicht bis an mein Lebensende immer wieder an den gleichen Melodien sitzen. Ich denke ich habe noch eine Menge guter Ideen, für die es entweder keine Spiele gab oder gibt, die aber musikalisch in eine sehr ähnliche Richtung gehen. Auf der
So sieht es aus, das Cover der neuen CD, die den passenden Namen "Number Nine" trägt.
neuen CD gibt es aber neben den ganzen neuen Stücken als Überraschung auch einen Bonustrack, der ein paar der guten alten Melodien ganz neu darbietet.

4Players: Dieses Album besteht ausschließlich aus Elektroklängen. Wie wir wissen, bist du aber auch der orchestralen Musik nicht abgeneigt. Könntest du dir vorstellen, eine reine "Klassik-CD" zu produzieren, die mit einem Live-Orchester aufgenommen wird?

Hülsbeck: Mit einem Live Orchester aufzunehmen ist nach wie vor eine sehr teure Angelegenheit, aber wenn sich eine solche Gelegenheit ergeben würde, wäre ich natürlich begeistert! Ich möchte aber nochmal auf die neue CD zurückkommen: Auch wenn der Schwerpunkt der Klänge elektronischer Natur ist, haben die Arrangements sehr viel mit Film- oder Spielsoundtracks gemein, nicht so sehr Industriell oder Techno. Das ganze ist sehr melodisch und harmonisch geworden und es gibt auch ein paar Orchester Sounds hier und da.

4Players: Im Jahr 1998 hast du dich dazu entschieden, Deutschland zu verlassen und zusammen mit Factor 5 nach Amerika zu gehen, um dort als Fulltime-Komponist zu arbeiten. Was war der ausschlaggebende Grund für diesen Schritt?

Hülsbeck: Spielentwicklung in Deutschland war zu der Zeit auf einem Tiefpunkt und es gab kaum noch interessante Projekte. Dann hat mir Factor 5, die ja schon 1996 in die USA umgezogen waren, ein verlockendes Angebot gemacht: die Musikproduktion für "Star Wars Rogue Squadron" auf dem Nintendo 64. Da konnte ich kaum widerstehen, da ich schon lange ein Riesenfan von John Williams war, der die Soundtracks zu den "Star Wars" Filmen gemacht hat. Bei einem solchen Projekt hätte man allerdings schwer über die Distanz weg zusammen arbeiten können, also nahm ich die Gelegenheit wahr, für eine Weile in die USA umzusiedeln, wo es mir dann so gut gefallen hat, dass ich auch nach Abschluss des Projektes geblieben bin.

 

            

Kommentare

johndoe531805 schrieb am
Kann ich nur zustimmen und füge hinzu samt persönliches Gespräch oder sagen wir "Smalltalk" für unser Radioprojekt.;)
unknown_18 schrieb am
Jo, nettes Interview, werde dieses Jahr wieder auf dem Eröffnungskonzert sein und Chris neue CD ist schon fest eingeplant (samt Autogramm ;) ).
schrieb am