Test: Kingdom Hearts - Chain of Memories (Rollenspiel)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
05.05.2005
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ab 39,99€
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Aladdin! Du hier??

Die größte Faszination bezog Kingdom Hearts aus der Tatsache, dass die Final Fantasy-Serie mit dem Disney-Universum gekreuzt wurde. Chain of Memories verfolgt genau dieselbe Strategie: Ihr trefft auf Aerith, Squall Leonhart und Cloud aus FF – aber auch auf Aladdin, Dschinni, Hercules, Phil, Hades, Peter Pan, Winnie Puh und viele andere Disney-Figuren, die natürlich an ihren Original-Orten (die man schon aus dem Vorgänger kennt) wie Agrabah, die Arena des Olymp oder Halloween Town (aus Tim Burtons »Nightmare before Christmas«) zu 
Das Design der Figuren ist knuffig und detailverliebt wie in kaum einem anderen Spiel.
finden sind. Besonders optisch ist das Spiel umwerfend geraten: alle Figuren sind groß, klar erkennbar, fantastisch animiert und liebevoll integriert – man fühlt sich vom ersten Augenblick an in ein Best-of-Disney versetzt. Unter dieser tollen Oberfläche versteckt sich ein kampflastiges und erstaunlich lineares Rollenspiel: Die zu durchquerenden Räume müssen erst von allen Gegnern befreit werden, bevor ihr die alles entscheidende Karte bekommt, damit ihr fortfahren könnt. Lediglich die Wahl des allgemeinen Einsatzgebietes ist euch überlassen – ob ihr allerdings zuerst nach Agrabah oder in Alice’s Wunderland geht, hat spielerisch keine Auswirkungen.

Mit jedem Kampf gewinnt ihr naturgemäß an Erfahrung, die in regelmäßigem Levelaufstieg mündet. Erreicht ihr eine neue Stufe könnt ihr euch entscheiden, ob ihr mehr Lebenspunkte, mehr Kartenpunkte oder neue Kombos haben wollt. Im Pausenmenü habt ihr eure Charaktere sowie das Spiel fest im Griff: Ihr könnt euch Kombo-Tipps durchlesen, bekommt jede bisher erhaltene Karte und Figur beschrieben, könnt die von Jiminy Grille zusammengefasste Geschichte nachlesen oder schnellspeichern – Letzteres wirft euch allerdings ins Hauptmenü zurück, außerdem wird nicht eure genaue Position, sondern nur der allgemeine Abschnitt, in dem ihr euch befindet, gesichert. »Echtes« Speichern funktioniert nur an speziellen Stationen, auf die ihr zwischen den Welten Zugriff habt. Wie es sich für ein gutes Square Enix-Rollenspiel gehört, ist auch Chain of Memories sehr storylastig: Neben den tollen Renderfilmen wird die Geschichte in schönen Ingame-Dialogen fortgeführt und hält den Spieler gut bei der Stange – anfangs bekommt ihr nur ein paar Info-Brocken hingeworfen, die erst im Laufe der Zeit Sinn ergeben. Die Story wird immer mysteriöser und transportiert sogar eine bemerkenswerte Moral. Ihr könnt unter fünf Sprachen wählen, wobei die deutschen Texte sehr gut gelungen sind.

Stummspiel

Der Mühe Lohn: Mit speziellen Karten lassen sich wichtige Türen öffnen.
Das größte Problem von Chain of Memories sind die Wiederholungserscheinungen, denn im Grunde macht ihr die ganze Zeit dasselbe: Raum betreten, auf Gegner einhauen, um Kampf zu starten, ein knappes Dutzend Widersacher verprügeln, Karte kassieren, die benötigt wird, um eine bestimmte Tür zu öffnen – und das so lange, bis der Raum von allen Feinden befreit ist. Danach stapft ihr in den nächsten, wo das Spiel von vorn beginnt. Am Ende wartet dann der herausfordernde Endgegner-Kampf, bevor ihr vom zentralen Schloss des Vergessens aus in eine neue Welt wechselt – wo alles von vorn beginnt! Für ein Action-Adventure kommt außerdem das Adventure etwas zu kurz, denn Puzzles sind extrem rar gesät. Dafür seid ihr lange mit dem Spiel beschäftigt, das erste Durchspielen dürfte locker 15 Stunden dauern - und danach ist das Ganze noch lange nicht vorbei! Akustisch erwartet euch eine Mischung aus neuen Klängen, Final Fantasy-Stücken und bekannten Disney-Melodien, die zwar etwas synthetisch, aber nichtsdestotrotz angenehm klingen. Dazu gibt es abwechslungsreiche Soundeffekte und ein klitzekleines bisschen Sprachausgabe während der Renderfilme – im Spiel bleiben alle Akteure leider stumm.

      
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