Driv3r GBA05.11.2005, Paul Kautz
Driv3r GBA

Im Test:

Driv3r: eines der ambitioniertesten und gleichzeitig leider enttäuschendsten Spieleprojekte der letzten Jahre. Nach den akzeptablen Konsolen-Versionen und der vermasselten PC-Fassung wird ein gutes halbes Jahr später auch der GBA mit einer Fassung bedrückt - die leider der Licht- und Schatten-Tradition der Vorlage folgt.

Klein-GTA

Keine großen Sprüche, der Gangster-Jäger im Kleinformat stürzt sich gleich auf den Undercover-Modus: Dort warten 25 Missionen auf den Cop Tanner, der immer tiefer die lokale und internationale Unterwelt infiltriert. Die ersten zwölf Aufträge finden in Miami statt, die restlichen in Nizza. Wie schon das große Vorbild setzt das Game auf eine Mischung aus Fahraction und Lauferei mit Ballereinlagen, wobei die Steuerung in keiner Variante zufrieden stellend ist: Zu Fuß nervt die steife Strafingkontrolle, im Fahrzeug sind Entfernungen schwer abzuschätzen – außerdem ist die Kollisionsabfrage hier eine Katastrophe. Wie in der GTA-Serie könnt ihr jedes der 25 Fahrzeuge beschlagnahmen und drauflos düsen.

Technisch hui…

Wie jedes Spiel von Guillaume Dubail und Fernando Velez (u.a. V-Rally 3 und Stuntman) zeigt auch Driv3r eindrucksvoll, was technisch auf dem GBA möglich ist: Die 3D-Engine hat fast DS-Niveau, zeigt riesige Städte und knapp 50 Straßenkilometer. Die mickrige Sichtweite stört auf dem kleinen Screen kaum, die regelmäßigen Slowdowns schon eher – und die »schwimmenden« Texturen sind ebenfalls kein schöner Anblick. Habt ihr keine Lust auf Missionen, könnt ihr auch herumcruisen und nach Bonusaufträgen bzw. Mini-Games Ausschau halten. Begleitet werdet ihr dabei von trüber und knackreicher Musik, öden Soundeffekten und kratzigen Sprachsamples.

Fakten:

- fünf Sprachen

- drei Spielstände

- 25 Missionen

- zwei große Städte

- mehr als 50 Straßenkilometer

- 25 Fahrzeuge

- sieben Waffen

Pro / Kontra:

+ beeindruckende 3D-Engine

+ sehr große Stadt

+ flüssige Steuerung

+ allerlei Mini-Games

- fummelige Kampfsteuerung

- viele Clipping-Fehler

- lausige Kollisionsabfrage

- öde Akustik

- regelmäßige Slowdowns

Klein Tanner in der großen Stadt: Ihr könnt jedes Fahrzeug benutzen.
   

Fazit

Man muss Driv3r zugute halten, dass es technisch fasziniert: eine vergleichbare 3D-Engine gibt es auf dem GBA nicht, das Spiel bietet einen Großteil der Features der Konsolen-Versionen auf kleinstem Raum – Respekt dafür! Leider hat die Entwicklungszeit nicht für eine Verbesserung des Spielprinzips gereicht, denn in Sachen Missionsdesign und Abwechslungsreichtum kocht auch der Mini-Driv3r nur mit lauwarmem Wasser, dazu gibt es eine der schlechtesten Sounduntermalungen, denen ich je auf dem GBA ausgesetzt war. Insgesamt kein Totalreinfall, aber auch nicht der erwartete Bahnbrecher.

Wertung

GBA

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