Im Test:
X-Men 2 ½
Das offizielle Spiel zum Film hat erstaunlicherweise mit selbigem kaum etwas zu tun. Nach dem bei Lizenzspielen üblichen, nicht überspringbaren Logo-Gewitter der Entwickler, Publisher und Lizenzgeber, voller unlesbarer Texte und vieler, vieler ™s erwartet euch eine Story, die zwischen dem zweiten und dritten Teil der Serie baumelt: Jean Grey hat sich gerade märtyrerhaft für ihre X-Kollegen geopfert – jetzt liegt es an Wolverine, Nightcrawler, Iceman und, GBA-exklusiv, Colossus, die geklauten Cerebro-Teile zu beschaffen und sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen. Dazu laufen und springen die vier, zwischen denen ihr auf Knopfdruck wechseln dürft, durch horizontal scrollende Levels, prügeln sich durch geklonte Gegnerscharen und vermöbeln in regelmäßigen Abständen Bosse wie Sabretooth, Pyro oder einen halbfertigen Sentinel-Roboter.
Parlez-vous xmenais?
Euer Auftrag führt euch durch 25 recht kurze und ziemlich abwechslungsarme Levels – das Design ist 08/15 und geht nie über Standardideen hinaus: bisschen hüpfen hier, bisschen hauen da. Da ihr über unendlich viele Leben verfügt, sind auch Bildschirmtode ziemlich egal. Freunde der deutschen Sprache dürften sich nur am Handbuch erfreuen, das Spiel selbst bietet ausschließlich englische, französische, italienische oder spanische Texte. Die Präsentation kommt auch kaum über die Mittelmäßigkeit hinaus: Euch erwarten nette Hintergründe, weiches Scrolling, abgehackt animierte Figuren, die mehr den Comic-Vorlagen als ihren Film-Vorbildern gleichen sowie brauchbare Zwischenbilder.
Fakten:
- vier Sprachen wählbar (kein Deutsch!)
- vier spielbare Charaktere
- eine GBA-exklusive Figur
- drei Spielstände
- automatisches Speichersystem
- 25 Levels
- automatisch ablaufendes Tutorial
Pro / Kontra:
+ weich scrollende Grafik
+ gut inszenierte Bosskämpfe
+ X-Men mit unterschiedlichen Eigenschaften
- ungenaue, träge reagierende Steuerung
- nervend eintönige Musik
- schlaffe Soundeffekte
- hirnlose Klon-Gegner
- abgehackte Animationen
- ungenaue Kollisionsabfrage
- wenige Angriffsmöglichkeiten
Fazit
Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie mit mir X-Men: The official Game, den 973ten Vertreter der »Typisches Lizenzprodukt von der Stange«-Familie - wobei es mich glatt wundert, dass es zur Abwechslung mal nicht aus der Vicarious Visions-Standardfabrik für generische Filmversoftungen gekurbelt wurde. Wie auch Batman Begins , Shrek 2 oder Madagascar ist der neue Auftritt von Wolverine und Co. nicht schlecht, und macht eine Zeit lang durchaus Spaß, aber letzten Endes fühlt sich das Gespielte sehr normal, sehr durchschnittlich, sehr tausend mal gespielt an. Typische 08/15-Fließbandware, die dem X-Man-Fan kurzzeitig gefallen dürfte, aber einen längeren zweiten Blick kaum wert ist.
Wertung
GBA
Kurzer, durchwachsener Action-Mix mit Wolverine, Nightcrawler und Iceman.
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