Earthworm Jim - GBA10.10.2001, Mathias Oertel
Earthworm Jim - GBA

Im Test:

In guten alten 16-Bit-Zeiten hat ein unscheinbarer Regenwurm namens Jim das Jump&Run-Genre revolutioniert. Wenn auch spielerisch nichts Neues geboten wurde, hat Earthworm Jim durch seine Grafik uneingeschränkte Begeisterung hervorrufen können und ganz nebenbei noch den fantastischen Ruf von Dave Perry und Shiny Entertainment begründet. Ob die von Pipedream Interactive programmierte GBA-Fassung mittlerweile antiquiert wirkt oder auch heute noch puren Spielspaß vermittelt, erfahrt Ihr im Test.

In guten alten 16-Bit-Zeiten hat ein unscheinbarer Regenwurm namens Jim das Jump&Run-Genre revolutioniert. Wenn auch spielerisch nichts Neues geboten wurde, hat Earthworm Jim durch seine Grafik uneingeschränkte Begeisterung hervorrufen können und ganz nebenbei noch den fantastischen Ruf von Dave Perry und Shiny Entertainment begründet. Ob die von Majesco programmierte GBA-Fassung mittlerweile antiquiert wirkt oder auch heute noch puren Spielspaß vermittelt, erfahrt Ihr im Test.

Die Legende lebt

Earthworm Jim: Ein Name, der bei Retro-Fans für ungehemmte Freude sorgen dürfte. Der knochenlose Superheld hat mit seinem Humor und seinem ausgefeilten Gameplay, eingepackt in schicke Grafik, auf dem Mega Drive und SNES für Spielspaß pur gesorgt.

Doch was ist davon übrig geblieben?

Auf jeden Fall die Story - bizarr und abgehoben wie eh und je braucht man eigentlich nur eines zu wissen: Ihr spielt einen Regenwurm in einem futuristischen Superhelden-Anzug, der die durchgeknallten Bösen durch sechs Level jagt und ihnen dabei gewaltig in den Comic-Hintern tritt.

Dazu steht Euch ein ganzes Arsenal an Bewegungen und Hilfsmittel zur Verfügung: Ihr könnt laufen, klettern, springen, Jims Kopf als Rotor benutzen und natürlich mit Eurer Handfeuerwaffe für Ruhe auf dem Bildschirm sorgen.

Auch beim Leveldesign und den Spielanforderungen wurden die Erfolgversionen der letzten Dekade erfolgreich auf den GBA übertragen: Was anfangs wie ein herkömmliches Jump&Run aussieht, wird recht schnell durch abwechslungsreiche Gameplay-Variationen zu einem kurzweiligen Spielspaß. Ob Ihr an einem Bungie-Jumping-Wettbewerb gegen einen Schnodder-Klumpen teilnehmt oder in einem anderen Level einen hilflosen Hundewelpen gegen allerlei Ungetüme verteidigen müsst: Abwechslung steht an der Tagesordnung.

Da die Steuerung sehr gut auf die paar Knöpfe des GBA gelegt wurde, sollte das Spiel auch Anfängern keine Probleme bereiten, auch wenn sie ein wenig empfindlicher scheint als in guten alten Zeiten.

Jedoch gibt es ein Riesenmanko, das den Regenwurm schwer im Magen liegen lässt: Es gibt keine Speicher-Funktion. Und da das Spiel doch recht umfangreich ist -sechs Levels hört sich nach weniger an als es ist- wird man entweder durch die permanente Konzentration auf den Bildschirm müde, bevor man zum Ende gelangt oder die Batterien gehen zur Neige.

In jedem Fall ein Ärgernis, das durch ein simples Passwort-System hätte behoben werden können.

So gut wie 16-Bit?

Grafisch macht der Super-Regenwurm einen guten Eindruck. Die Entwickler haben sich bewusst auf das Design der 16-Bit-Fassungen konzentriert und die abgefahrenen Welten und Charaktere gut auf Nintendos Kleinen transportiert.

Bei den Animationen sieht es leider nicht ganz so gut aus. Im Vergleich zu den SNES- und Mega Drive-Vorbildern scheinen bei den Bewegungen einige Phasen verloren gegangen zu sein. Dadurch geht naturgemäß aber auch ein gewisser Teil des Humors verloren, der die Earthworm Jim-Serie seit jeher durchzieht.

Dudelsound oder was?

Während die Grafik im Vergleich zu den Stationär-Konsolen einer vergangenen Ära nachgelassen hat, wurden die Sounds wunderbar übertragen. Obwohl die Soundhardware des GBA technisch schwächer ist als die des SNES oder Mega Drive, lässt sich kaum ein Unterschied zu den Ur-Fassungen ausmachen: Sowohl die Soundeffekte als auch die Musik klingen sehr gut und zwingen einen zum Anschluss von Aktivboxen bzw. dem Hervorkramen des Kopfhörers, um den vollen Genuss zu haben.

Pro

  • Umsetzung eines Klassikers
  • farbenfrohe Grafik
  • sehr gute Soundkulisse
  • einsteigerfreundliche Steuerung
  • Kontra

  • keine Speichermöglichkeit
  • nur sechs Levels
  • Animationen könnten detaillierter sein
  • Vergleichbar mit:

    Castlevania

    Fazit

    Schade. Earthworm Jim hätte das Zeug dazu gehabt, glorreiche 16-Bit-Zeiten auch ins Jahr 2001 zu transportieren. Doch während man den Soundtrack bejubelt und dank des ausgefeilten Gameplay- und Level-Designs auch kleine grafische Schwächen in Kauf nimmt, vergällt einem die fehlende Speicherfunktion jegliche Motivation. Wer noch ein SNES oder Mega-Drive zu Hause hat, kann auf den Regenwurm zum Mitnehmen verzichten. Allen anderen muss klar sein, dass sie für den zweifellos vorhandenen Spielspaß und Humor einen häufigen Neustart in Kauf nehmen muss.

    Wertung

    GameBoy

    0
    Kommentare

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