Test: Lost Kingdoms (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Augen zu und durch

Nach der Erfüllung einer Mission wird nämlich die Leistung beurteil und je nach Bewertung darf man sich bis zu drei Extra-Karten aus einem verdeckten Stapel aussuchen, der meist auch äußerst seltene Raritäten beinhaltet. Für den zweiten Teil hat From Software aber schon Besserung versprochen, denn dann sollen alle Orte beliebig oft be- und durchsucht werden können und auch die Anzahl der einsetzbaren Karten soll beim Nachfolger verdoppelt werden. Nachbesserung wäre jedoch auch bei der spärlichen Präsentation vonnöten, denn technisch erweist sich Lost Kingdoms als äußerst schlicht und unspektakulär. Lediglich die Animationen und Echtzeitschatten können überzeugen, während besonders die Charaktere, Locations und seltenen Zwischensequenzen bieder und steril wirken.

Auch die Ohren werden bei Lost Kingdoms alles andere als verwöhnt. Der Soundtrack bietet bis auf wenige Ausnahmen nur nerviges Gedudel, die spärlichen Sound-FX klingen teils fast schon vorsintflutlich und die Sprachausgabe beschränkt sich auf ein paar mickrige japanische Ausrufe und Floskeln, die nicht einmal übersetzt wurden. Warum auch, schließlich gibt es ja nicht einmal deutsche Bildschirmtexte. So bleiben allen, die kein Englisch oder Französisch sprechen, zwar die meist belanglosen Dialoge erspart, aber eben auch wichtige Hinweise zu Missionszielen und Rätseleinlagen sowie die detaillierten Beschreibungen der einzelnen Spielkarten.
Wer sucht, der findet

Dafür gibt es eine komfortable Automap und die Möglichkeit, die Kamera manuell zu rotieren und zu zoomen. Dies ist vor allem wichtig, um im Kampf die Übersicht zu behalten sowie hinter Gebäuden versteckte Schatztruhen und Ähnliches ausfindig zu machen. Es könnte sich ja eine seltene Karte oder ein Gegenstand zur Lösung eines Rätsels darin befinden. Diese sind zwar meist nicht besonders anspruchsvoll, bieten aber dennoch eine willkommene Abwechslung in Kampfpausen. Wer keine Lust darauf hat, kann viele Rätseleinlagen auch einfach ignorieren, denn wie das Meistern der Nebenquests ist auch das Lösen mancher Rätsel zum Weiterkommen nicht erforderlich.

Hangelt man sich aber nur von einem Pflichtauftrag zum nächsten, verpasst man nicht nur zahlreiche Aufträge und Rätsel, sondern auch viele Locations und Gegner - ganz zu schweigen von den oft nur hier zu findenden Karten. Der Spielumfang ist für ein Rollenspiel zwar allgemein nicht gerade üppig, wenn man allerdings alle Geheimnisse lüften und Karten finden will, ist man dennoch einige Tage mit Lost Kingdoms beschäftigt. Darüber hinaus kann man mit seiner Kartensammlung auch in fünf unterschiedlichen Arenen gegen einen menschlichen Mitspieler antreten - inklusive zuschaltbarer Handicaps, Zusatzregeln und Zeitlimits sowie der Möglichkeit bis zu drei Karten als Wetteinsatz zu bestimmen, die nach dem Kampf unwiderruflich den Besitzer wechseln.

Kommentare

Sanjuro schrieb am
Vielen Dank für das tolle Review von \\\"Lost Kindoms\\\". Meine Freundin und ich wären fast in den nächsten Laden gestürmt und hätten uns das Spiel gkauft. Aber jetzt lassen wir lieber die Finger davon.
snot schrieb am
:cry:
ne ne Finger weg!!!
Schöne Bilder und Graphik - ABER....
...viel Dialoge und das nur in Englisch.
Das wars dann wohl.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Während From Software in Japan für den kommenden Winter bereits einen Nachfolger des strategischen Karten-Rollenspiels Rune angekündigt hat, ist hierzulande gerade erst Teil 1 erschienen. Aus lizenzrechtlichen Gründen musste Publisher Activision den Titel zwar in Lost Kingdoms umbenennen, aber ansonsten hat sich nichts geändert. Was das originelle Konzept des ersten GameCube-RPGs in der Praxis zu bieten hat, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
schrieb am