Tony Hawk's Pro Skater 327.06.2002, Mathias Oertel
Tony Hawk's Pro Skater 3

Im Test:

Mit der traditions- und ruhmreichen Kultspielserie um Meister-Skater Tony Hawk konnte Activision systemübergreifend Spieler begeistern und sie stundenlang vor den Bildschirm bannen. Mit Tony Hawk´s Pro Skater 3 dürfen sich nun erstmals auch GameCube-Skater die Boards schnappen und zu Höhenflügen ansetzen. Ob Tony Hawk eine ehrenhafte Next-Generation-Umsetzung zuteil wurde und ob das grandiose Spielgefühl der Vorgänger beibehalten wurde, könnt Ihr bei einem Ausflug auf unseren Test-Parcours erfahren.

Mit der traditions- und ruhmreichen Kultspielserie um Meister-Skater Tony Hawk konnte Activision systemübergreifend Spieler begeistern und sie stundenlang vor den Bildschirm bannen. Mit Tony Hawk´s Pro Skater 3 dürfen sich nun erstmals auch GameCube-Skater die Boards schnappen und zu Höhenflügen ansetzen. Ob Tony Hawk eine ehrenhafte Next-Generation-Umsetzung zuteil wurde und ob das grandiose Spielgefühl der Vorgänger beibehalten wurde, könnt Ihr bei einem Ausflug auf unseren Test-Parcours erfahren.

Alles beim Alten

Im Vergleich zur PS2-Fassung und den Vorgängern, die für zahlreiche andere Systeme erschienen sind, hat sich am grundlegenden Spielprinzip nicht viel geändert: Immer noch müsst Ihr mit einem der 13 wählbaren Skater versuchen, auf den diversen Kursen bestimmte Aufgaben zu erfüllen und Gimmicks einzusammeln.

Doch Neversoft hat sich nicht allein auf Altbewährtes verlassen. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde an allen Ecken herumgefeilt und Verbesserungen eingebaut.

So ist z.B. das Hauptmenü in einem 3D-Skateshop angesiedelt. Nach Auswahl des Skaters und des Kurses bleibt schließlich alles beim Alten: Auf dem Parcours Eurer Wahl macht Ihr Euch an die Aufgaben.

Dies können bestimmte Tricks an vorgegebenen Positionen sein, die Interaktion mit bestimmten Gegenständen und natürlich dürfen auch die obligaten Punktzahl-Hürden und das versteckte Tape nicht fehlen.

Um neue Levels freizuschalten, muss -wie gehabt- jeweils eine bestimmte Anzahl an Aufgaben erfüllt werden.

Fans der Serie werden sich auch in Teil 3 sofort auf den Boards wohl fühlen. Die Steuerung geht unkompliziert wie eh und je vonstatten und auch die kompliziertesten und waghalsigsten Tricks lassen sich nach kurzer Übungszeit aus dem Handgelenk schütteln.

Im Vergleich zur PS2-Version sogar noch einen Tick einfacher. Dadurch kommen Anfänger sehr schnell zu ersten Erfolgserlebnissen und bekommen so den nötigen Motivationsschub, sich an die höheren Levels zu wagen. Und die Profis werden auf Grund der zahlreichen Kombo-Möglichkeiten gefordert, wie sie es gewohnt sind.

Cleveres Leveldesign

Ein großes Lob gebührt wieder einmal dem Leveldesign. Abwechslungsreich und mit mehr als genügend Möglichkeiten versehen, Tricks und Grinds zu geradezu horrenden Punktzahlen zu kombinieren, haben die Designer ihre kreativen Muskeln spielen lassen.

Dazu kommt noch, dass der Interaktivitätsgrad im Vergleich zu den Vorgängern massiv erhöht wurde.

Überall um Euch herum bewegt sich etwas und die Aufgaben, die von Skater zu Skater variieren können, drehen sich natürlich auch um die sich ständig verändernde Umgebung.

Und natürlich gibt es wieder massenhaft versteckte Items zu finden, von denen die "Pro-Skater"-Symbole wohl am wichtigsten sind: Sammelt Ihr eines oder mehrere dieser Schilder ein, könnt Ihr nach Ende Eures Laufes die Eigenschaften Eures Skaters verbessern.

Selbstverständlich sind auch wieder heiße Multiplayer-Duelle angesagt: In diversen Wettbewerben könnt Ihr per Splitscreen menschliche Gegner herausfordern. Das Spektrum reicht dabei vom klassischen Horse -mittlerweile unter dem Namen Loser verfügbar- bei dem Ihr versuchen müsst, die Trickpunktzahl des Vorgängers zu überbieten, bis hin zum Slap!, in dem Ihr nur versuchen müsst, Euren Gegner zu schlagen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Unter dem Strich können die Multiplayer-Modi absolut den hohen Standard halten, der vom Einzelspieler-Modus vorgegeben wurde - eine Tatsache, die in der heutigen Spielewelt nicht gerade selbstverständlich ist.

Neu im Tony Hawk-Konsolen-Universum ist die Möglichkeit, Euch einen eigenen Skate-Park zu bauen. Der Editor ist leicht zu bedienen und mit zahllosen Versatzstücken ausgestattet, so dass Ihr nach minimaler Eingewöhnungszeit den Skate-Park Eurer Träume herstellen könnt.

Negative Punkte muss man in Tony Hawk 3 mit der Lupe suchen. Und doch: es gibt sie! Wieso zum Beispiel eine gute oder gar nur passable Landung im Vergleich zu den Vorgängern etwas schwerer zu bewerkstelligen ist, ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen.

Big Air

Vor allem im Bereich Grafik wird deutlich, dass die GameCube-Fassung wenig mehr als eine einfache Portierung der PS2-Fassung ist: Die Texturen, die für die Level-Gestaltung ausgewählt wurden, sind zwar im Großen und Ganzen nett anzuschauen, doch unter dem Strich hätte man aus dem GameCube sicherlich etwas mehr herauskitzeln können - siehe Tony Hawk 2X für die Xbox.

Leider scheint die Grafikqualität auch von der Größe des Levels abzuhängen, denn vor allem bei den etwas größeren Abschnitten lässt sich hier und da ein kleiner Slowdown feststellen - zwar nie so, dass es spielstörend wirkt, aber dennoch recht auffällig.

Vollkommen unverständlich ist auch, dass gelegentliche Popup-Probleme nicht gelöst werden konnten.

Die Animationen der Skater mit ihrem scheinbar unendlichen Arsenal an Tricks -von denen viele neu hinzu gekommen sind- können sich hingegen sehen lassen. Nur in sehr wenigen Ausnahmefällen wirken die Übergänge unnatürlich oder gar abgehackt.

Und bei Stürzen bleiben sogar Blutspuren zurück, die nur äußerst zartbesaiteten Naturen den Spielspaß ein wenig vermiesen könnten.

Das rockt

Wow! Soundmäßig gibt Tony Hawk alles. Der Soundtrack ist variantenreich wie eh und je und bietet neben Klassikern wie Ace of Spades von Motorhead auch Songs von zum Beispiel Xzibit, den Red Hot Chili Peppers und den Ramones. Für manche Hörer insgesamt vielleicht etwas zu Hardrock-angehaucht, lässt sich aber nicht abstreiten, dass die wilden Skatereien auf dem Bildschirm durch die Musik grandios untermalt werden.

Die Soundeffekte können ebenfalls überzeugen. Die Hintergrundgeräusche der Kurse sind stimmig und natürlich wechselt auch das Rollgeräusch bei jeder Änderung des Untergrundes.

Pro

  • Fortsetzung der besten Skateboard-Serie
  • massenhaft neue Tricks
  • abwechslungsreiche Aufgaben
  • fantastisches Level-Design
  • Park-Editor
  • eingängige Steuerung
  • gute Mehrspielermodi
  • Top-Soundtrack
  • Kontra

  • gelegentliche Slowdowns
  • Popups
  • wenig grundlegende Neuerungen
  • grafisch schwacher PS2-Port
  • Vergleichbar mit: Tony Hawk´s Pro Skater-Serie

    Fazit

    Auch auf dem GameCube gibt Tony Hawk eine gute Figur ab und wird dem Standard gerecht, den die Serie bis heute setzen konnte: Steuerung, Leveldesign und Soundtrack sind vorbildlich und zeigen mehr als deutlich, wieso Neversofts Mühen die Referenz in Sachen Extrem-Sport-Spiele darstellt.
    Leider hat man sich nicht die Zeit genommen, die Grafik GameCube-gerecht aufzubereiten. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass der Grafikchip des GameCube in der Lage ist, auch ohne Popups und Slowdowns zurechtzukommen. Vor allem, da die Texturqualität wie schon auf der PS2 gewaltig schwankt.
    Doch Cube-Spieler, die noch nicht das Vergnügen hatten, mit Tony Hawk auf einem anderen System zu skaten, können gefahrlos zugreifen: Sowohl solo als auch mit mehreren Freunden stehen zahlreiche Spielspaß-Stunden auf dem Programm.

    Wertung

    GameCube

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    Kommentare

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