Super Monkey Ball 225.03.2003, Mathias Oertel
Super Monkey Ball 2

Im Test:

Als zum Start des GameCube ein kleiner, unauffälliger Titel namens Super Monkey Ball die Regale schmückte, konnte man nicht ahnen, dass das Spiel ein deutlicher und erfolgreicher Beweis dafür werden würde, dass Spiele mit einem äußerst einfachen Gameplay-Prinzip einen Heidenspaß machen können. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an Super Monkey Ball 2 (ab 21,97€ bei kaufen). Kann die Affenhorde den Erfolg des Vorgängers überbieten? Oder bleibt der Affentanz auf dem Vulkan nur ein Schatten seiner selbst? Die Antwort findet Ihr im Test.

Wie gehabt - nur ausgefeilter

Als Super Monkey Ball zum Start des GameCube erschien, konnten die Ball-Affen von Anfang an mit einem absolut simplen, aber dafür umso motivierenderem Gameplay überzeugen.

Dementsprechend hat sich im Kern auch nicht viel geändert: Immer noch seid Ihr dazu aufgefordert, mit einem Affen, der aus welchen Gründen auch immer in einen Ball eingeschlossen ist, abstrakte Kurse abzufahren.

Allerdings haben sich die Entwickler für Teil 2 eine Menge böser Features einfallen lassen, um Euch das Leben schwer zu machen.

Dass die meisten der über 150 Abschnitte mit haarsträubenden Kurven, Sprüngen und Ähnlichem auf Euch warten, ist schon aus Teil 1 bekannt. Doch mit zunehmendem Spielfortschritt gibt es mehr und mehr neue und vor allem schwer zu überwindende Hindernisse, die nur darauf warten, Euch von der Bildfläche zu stoßen: Gigantische Kämme, die ihre Kreise ziehen und nur mit viel Timing zu bewältigen sind, wahnsinnige Abgründe und Kurse, die Euren Orientierungssinn verdrehen, bilden da nur die Spitze des stets fordernden Geschicklichkeits-Eisberges.

__NEWCOL__Dass der Schwierigkeitsgrad in Super Monkey Ball 2 mit zunehmender Spieldauer immer näher an die unsichtbare Frustgrenze geführt wird, wird mit einem kleinen Trick ausgeglichen: Gab es in Teil 1 keinen Weg an dem Level vorbei, habt Ihr in der Fortsetzung die Möglichkeit, die Reihenfolge der Abschnitte in jeder Welt selber zu bestimmen.

Ist ein Level anfangs zu schwer, sucht Ihr Euch einfach einen anderen Abschnitt aus.

Doch um in die nächste Welt zu gelangen und damit auch den nächsten Teil der absolut belanglosen -wenngleich witzig erzählten- Story zu sehen, müssen die zehn Abschnitte einer Welt auf jeden Fall abgeschlossen werden.

Doch trotz aller Schwierigkeit und allem Frust ist es schwer, sich der Faszination von Super Monkey Ball 2 zu entziehen. Selbst nach zahllosen Fehlversuchen stellt sich immer wieder dieses eigentümliche Einen-Versuch-noch-Gefühl ein, das die Stunden wie im Fluge vergehen lässt.

Party-Time

Bereits im Vorgänger haben die Mehrspieler-Modi immer wieder für nächtelange Party-Sessions gesorgt. Und auch in diesem Bereich lässt sich Super Monkey Ball 2 nicht lumpen:

Denn insgesamt gibt es ein rundes Dutzend Mini-Spielchen, die nur darauf warten, von Euch entdeckt bzw. freigespielt zu werden.

Sechs davon sind von Anfang an zugänglich und dürften Spielern des Vorgängers bekannt vorkommen. Denn Monkey Race, Monkey Fight, Monkey Target, Monkey Billiard, Monkey Bowling und Monkey Golf gab es in etwas anderer Form auch in Teil 1. Für SMB 2 wurden die bekannten Modi jedoch gewaltig aufgepeppt - und das nicht nur grafisch. Beim Monkey Target beispielsweise sind zwar die Zufallselemente, die einen bei der Landung auf den Inseln irritieren konnten, herausgefallen, wurden dafür aber durch einen Splitscreen ersetzt, der die Jagd auf den Highscore zu einem wahren Vergnügen macht.

Neu hinzugekommen sind Monkey Baseball, Monkey Soccer, Monkey Tennis, Monkey Boat Race, Monkey Shot und Monkey Dog Fight. Von den Sportarten ist besonders die Tennisvariante spielenswert, die sich irgendwo zwischen Mario Tennis und dem Vorreiter Virtua Tennis einordnet und sogar die Möglichkeit bietet, zu viert im Doppel gegeneinander anzutreten.

Das Problem mit den Minispielen ist nur, dass sie vom Motivationsfaktor her gewaltig schwanken. Während Monkey Target immer wieder gewählt werden dürfte ist das Gunshooter-Prinzip von Monkey Shot auf Dauer zu eintönig. Doch hängt das natürlich vom Spieler ab, denn einige werden vielleicht auch an Baseball oder dem Bootsrennen mehr Spaß haben als an der normalen Verfolgungsjagd im Super Mario Kart-Stil.

__NEWCOL__Die zwölf angebotenen Mini-Games sind aber in jedem Fall eine mehr als spaßige Erweiterung des normalen Gameplays. Da die Qualität jedoch wie beschrieben gewissen Schwankungen unterworfen ist, geht SMB 2 kurz vor der Zielgeraden auf dem Weg zum Multiplayer-Award die Luft aus.

Es gibt viel zu sehen

Für ein Spiel, das nicht auf grafische Pracht, sondern auf süchtig machendes Gameplay setzt, bekommen die Spieler einiges zu sehen. Die thematisch äußerst unterschiedlich gestalteten Abschnitte sind dabei sogar noch deutlich aufwändiger gestaltet als im Vorgänger und bieten dem geneigten Auge wesentlich mehr Animationen drumherum, die glücklicherweise vom eigentlichen Ballspiel nicht ablenken.

Und selbst wenn Ihr mit einem Affenzahn unterwegs seid oder in einem der Splitscreen-Mehrspieler-Modi aufeinander Jagd macht, sind keinerlei Einbrüche in der Bildrate zu verzeichnen.

Auch die Animationen der Äffchen sind wie in Teil 1 gut gelungen. Einzig die Zwischensequenzen, in denen die Story erzählt wird, bleiben hinter dem Standard zurück. Denn hier bekommt Ihr vergleichsweise polygonarme Cut-Scenes präsentiert, die man auch getrost wegklicken kann.

Nerviges Gedudel

Die Soundkulisse ist definitiv der größte Schwachpunkt an Super Monkey Ball 2. Dabei stört es nicht mal, dass die Soundeffekte nicht viel hergeben. Denn die werden von der bereits nach kurzer Zeit unsäglich an den Nerven kratzenden Musik sehr schnell an die Wand gespielt. Doch das Ganze hat auch einen Vorteil, vor allem im Einzelspieler-Modus: hat man die Lautstärke erst einmal nach unten gedreht, kann man sich viel besser auf die Anforderungen konzentrieren.

Fazit


Die ballverliebten Affen haben auch in der Fortsetzung nichts von ihrer Faszination verloren. Das Gameplay ist so einfach wie motivierend und stellt den Spieler mit den sich ständig ändernden Anforderungen stets vor neue Aufgaben. Grafisch sind die Umgebungen um einiges attraktiver als in Teil 1 und lassen vergessen, dass die Story eigentlich nicht der Rede wert ist. Zumeist gelungene und abwechslungsreiche Multiplayer-Modi runden ein forderndes Spielerlebnis ab, das im späteren Verlauf für Einzelspieler nur an dem teilweise extrem hohen Schwierigkeitsgrad krankt. Allerdings sollte man den Lautsträkeregler etwas nach unten drehen, denn sowohl Musik als auch Effekte gehen einem nach einiger Zeit ziemlich auf den Geist.

Pro

<li>genial einfache Steuerung</li><li>keine vorgegebene Levelstruktur innerhalb der Welten</li><li>schöne Multiplayer-Modi</li><li>Spaß für die ganze Familie</li><li>über 150 Levels</li>

Kontra

<li>höllisch schwer</li><li>starke Motivationsschwankungen bei den Mini-Games</li><li>nervige Musiken</li>

Wertung

GameCube

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