Donald Duck Quack Attack12.06.2002, Mathias Oertel
Donald Duck Quack Attack

Im Test:

Nachdem die PS2 mit einigen hervorragenden Jump&Runs gesegnet ist, wird es Zeit für die Mitbewerber, um ihrerseits nachzulegen. Den Anfang auf dem GameCube macht Disneys cholerischer Erpel Donald Duck, dessen Quack Attack-Abenteuer bereits auf diversen Systemen vor allem die jüngeren Spieler verzückt haben. Wir schauen mal, ob die GameCube-Fassung von Donald Duck Quack Attack diesen Vorgaben nachkommen kann. Mehr dazu im Test.

Daisy in Gefahr

Alles hätte so schön sein können: Eine Schüssel Popcorn in der Hand, mit Daniel Düsentrieb und Gustav Gans zwei Freunde an seiner Seite, möchte Donald eigentlich nur entspannend Fernsehen schauen. Denn seine Herzallerliebste ist als Reporterin auf Sendung.

Doch leider ist sie mit ihrer letzten Reportage dem Zauberer Merlock viel zu dicht auf den Pelz gerückt - mit dem Ergebnis, dass Merlock sie vor laufenden Kameras kurzerhand kidnappt.

Und es gibt nur einen Helden, der sie befreien kann: den cholerischen Erpel im blauen Matrosenanzug.

Donald Bandicoot

Spielerisch sieht Donalds GameCube-Abenteuer den Klassikern der Crash Bandicoot-Serie verteufelt ähnlich, denn die 22 dreidimensionalen Spielabschnitte sind in drei Kategorien eingeteilt: Während Ihr in manchen Levels durch seitlich scrollende Landschaften hüpft, seid Ihr die meiste Zeit dabei, quasi in die 3D-Welt hineinzulaufen. Gelegentlich müsst Ihr auch Verfolgern aus dem Weg gehen und lauft sozusagen in Richtung Bildschirm.

Doch auch wenn die Spielwelt komplett dreidimensional ist, erinnert das Rumgehüpfe stark an zweidimensionale Jump&Runs. Denn die Routen, die es abzulaufen gilt, werden vorgegeben. Es gibt keine Möglichkeit, sich in der Welt umzuschauen oder gar nach versteckten Geheimnissen Ausschau zu halten. Vielleicht haben die Entwickler deshalb auch gleich darauf verzichtet, irgendwelche Secrets einzubauen.

Natürlich gibt es Genre-typisch auch zahlreiche Items, die man durch drüberlaufen aufsammeln kann. Doch auch hier wenig Überraschungen: Gesundheits-Auffrischer und das obligate Bonus-Leben warten neben den ebenso typischen Sternen auf Euch.

Im Zusammenhang mit den Sternen kommt auch das einzige neue Element ins Spiel: Sammelt Ihr genügend Sterne, um das Wort SPECIAL aufleuchten zu lassen, erhaltet Ihr nach Abschluss des Levels einen neue Bewegung, die sich durch Tastenkombination aufrufen lässt.

Nun müsst Ihr nur noch drei Gegner durch fortfolgende Sprungattacken erledigen, um dann unter Zeitdruck diese Kombo einzugeben.

Seid Ihr erfolgreich, haben die Sterne, die Ihr aufsammelt, kurzzeitig einen vielfachen Wert, der Eurem Sternen-Konto gutgeschrieben wird.

Zu guter Letzt warten noch am Ende jeder Welt die klassischen Bosse auf Euch, die Ihr nur durch Geschick und die richtige Taktik besiegen könnt.

Bei einem Jump&Run hängt nicht nur viel von der Levelgestaltung ab, sondern auch von Kollisionsabfrage und Steuerung. Zum Glück gibt es in diesen Bereichen recht wenig auszusetzen: Die Steuerung reagiert gut auf Eure Pad-Eingaben und auch die Kollisionsabfrage ist fair und unterstützt so den insgesamt recht einfachen Spielspaß.

Donald in Aktion

Grafisch hebt sich die GameCube-Version nur unwesentlich von den Fassungen für andere Systeme ab.

Das muss aber grundsätzlich nichts Schlechtes sein: Die Animation sowohl von Donald als auch die seiner Gegner sind gelungen.

Auch die Hintergründe wirken wie aus einem Comic entflohen und passen so wunderbar zur Disney-typischen Atmosphäre. Allerdings muss man dafür auch in Kauf nehmen, dass die Texturen Comic-typisch wenig hergeben.

Obwohl das Spiel jederzeit flüssig läuft, gibt es kleinere Probleme mit dem Bildaufbau, wenn etwa am Horizont ein neues Level-Element aufpoppt.

Aber das dürfte beim Spielen nicht wesentlich ins Gewicht fallen, da man permanent damit beschäftigt ist, Donald im Blickfeld zu behalten.

Das wird bei manchen Sprungpassagen aber auf Grund einer unglücklichen und leider nicht manuell verstellbaren Kameraperspektive zum Glücksspiel - angesichts des ansonsten ausgewogenen und eher für die jüngeren Spieler konzipierten Schwierigkeitsgrades ein kleiner Minuspunkt.

Donald-Fans werden sich wohl am meisten über die witzigen Sequenzen freuen, die einer erfolgreichen "Special"-Kombo folgen und die Donald einmal mehr als tollpatschigen Helden präsentieren, der allen Unkenrufen zum Trotz immer Oberwasser behält.

"Quak"

Musikalisch wird Disney-typische "Easy-Listening"-Kost abgeliefert, die aber wunderbar zum Spiel passt.

Während die übrigen Soundeffekte solide Durchschnittsware bieten, können die Sprachsamples auf ganzer Linie überzeugen. Genau so kennen und lieben wir Donald mit seinem kaum verständlichen Gequake, das bei genauem Hinhören sogar einen Sinn ergibt.

Fazit

Donald Duck Quack Attack richtet sich vor allem an jüngere Fans der Disney-Ikone, was sich in einer recht simplen Grafik mit guten Animationen und vor allem dem recht weit unten angesetztem Schwierigkeitsgrad äußert. Doch auch ältere Fans mit einem Faible für cholerische Enten können unbeschwerte Stunden mit Donalds Kampf gegen Merlock verbringen. Und die werden sicherlich auch verschmerzen können, dass Quack Attack im Prinzip nur eine gut gelungene Wiederaufarbeitung altbekannter Spielelemente ist.

Pro

<li>22 Abschnitte in vier Welten</li><li>gute Steuerung</li><li>faire Kollisionsabfrage</li><li>passende Sounduntermalung</li><li>passable, flüssige Grafik mit guten Animationen</li><li>ideal für jüngere Spieler</li>

Kontra

<li>sehr leicht</li><li>Kameraposition gelegentlich unglücklich</li><li>altbekannte Spielelemente</li><li>streng linear</li><li>Pop-Up-Probleme</li>

Wertung

GameCube

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