Im Test:
Final Fight in 3D
Batman: Rise of Sin Tzu (ab 59,75€ bei kaufen) ist nicht mehr und nicht weniger als ein Final Fight-Klon in nettem 3D-Gewand: Ihr bewegt euch wahlweise alleine oder kooperativ als Batman, Robin, Batgirl oder Nightwing durch Abschnitte, die mit Gegnern voll gestopft sind und verprügelt sie nach Herzenslust.
Genau wie bei Final Fight gibt es gewisse Möglichkeiten, mit der Umgebung zu interagieren: Gegenstände können aufgenommen und den Feinden entgegen geschmissen werden; kollidieren die bösen Buben mit Wänden wird ihnen zusätzlich Energie abgezogen.
Leider plagt Batman: Rise of Sin Tzu das gleiche Problem wie die populäre Vorlage: das Spielprinzip wird auf Dauer extrem eintönig. Egal ob ihr unter Zeitlimit Geiseln befreien oder Bomben entschärfen müsst, läuft einfach alles nur auf Prügeln bis zum Koma hinaus. Und das ist einfach zu wenig, um heutzutage noch für Langzeitmotivation sorgen zu können. Einzig die interessanten Bosskämpfe und das Upgrade-System sorgen für etwas Abwechslung und die nötige Abgrenzung zu Final Fight. __NEWCOL__Je nach euren Fähigkeiten, Kombos aneinanderzuhäufen und gleichzeitig nicht getroffen zu werden, bekommt ihr nach Abschluss des Levels Punkte, die ihr für neue Fähigkeiten ausgeben könnt - schlagkräftigere Tritte oder Würfe z.B. oder Upgrades für euer Batarang, das leider im Spiel viel zu selten gefordert wird. Doch trotzdem kann man dem neuen Batman-Abenteuer einen gewissen Fun-Faktor nicht absprechen – auch wenn der Spaß sich hauptsächlich zu zweit einstellt.
Doch selbst hier hat man trotz Buddy-Moves nach einer gewissen Zeit einfach genug. Denn nur weil man zu zweit antritt, ändert sich nichts daran, dass das Dauerprügeln zu wenig Substanz für lange Spielesessions bietet. Für ein kleines Spielchen zwischendurch gibt es aber sicherlich auch schlechtere Alternativen. Denn die nach und nach freischaltbaren Herausforderungen gehen zwar auf das gleiche einheitliche Spielprinzip ein, sorgen aber für spürbare Auflockerung.
Comic im Blut
Basierend auf der amerikanischen Cartoon-Serie wurde die Optik an den Stil der TV-Show angepasst – mit allen Vor- und Nachteilen.
Während die passabel animierten Figuren ihren Vorbildern nahezu in nichts nachstehen, sind die plakativen Hintergründe weniger schön anzuschauen. Denn hier wiederholen sich die platten Texturen zu stark, um auf Dauer für Stimmung sorgen zu können.
Dafür gibt es jedoch schöne Spiegelungen, nette Lichteffekte und grandios aussehenden Nebel, der sich sogar formschön teilt, wenn man sich hindurch bewegt. Auch die kleinen Veränderungen der Gebiete (wenn man etwa einen Gegner zu Boden wirft und der ein kleines Schlagloch hinterlässt) und die gut gezeichneten Schatten machen einiges her.
Und genau hier wünscht man sich, dass die Grafikabteilung bei der grundsätzlichen Texturgestaltung der Areale etwas mehr Liebe zum Detail hätte walten lassen, denn dann wäre aus Batman: Rise of Sin Tzu ein durchweg ansehnliches Prügelspielchen geworden. So aber bleibt ein schaler Nachgeschmack, den auch die netten Rendervideos nicht ganz auffangen können.__NEWCOL__Leider schafft es die GameCube-Fassung grafisch aber nicht, mit der Xbox-Version gleichzuziehen. Sie sieht zwar deutlich geschmeidiger und runder aus als die PS2-Variante, hat mit der aber die wahllosen Schattenwürfe der Figuren gemeinsam.
Nette Musik
Herausragendstes Merkmal der Akustik ist eindeutig die Musik, die jederzeit passend und niemals nervig das Geschehen begleitet. Und während die Sprachausgabe in den Filmsequenzen zwar nur Englisch (mit deutschen Untertiteln) aber dennoch überzeugend ist, nutzen sich die Sprachsamples während des eigentlichen Spieles immens schnell ab. Da die Schlaggeräusche sich ebenfalls gerade mal auf einem durchschnittlichen Niveau bewegen und nicht gerade vor Vielfalt strotzen, wird die Musikuntermalung zu einer Statistenrolle degradiert, anstatt zusammen mit der übrigen Akustik für Stimmung zu sorgen.
Fazit
Alle spielerischen Vor- und Nachteile, die schon in den anderen Fassungen des dreidimensionalen Final Fight-Klons zu finden waren, bekommen auch die GameCube-Spieler zu Gesicht: anfänglich nett inszenierte Kämpfe, die auf Dauer aber stetig an Reiz verlieren und auch von den Upgrades kaum aufgefangen werden. Außerdem gibt es eine eingängige Steuerung und den mit viel Wohlwollen als gelungen zu bezeichnenden Mehrspieler-Modus. Trotzdem wäre sowohl in punkto Gameplay als auch im Grafikbereich mehr möglich gewesen. Insgesamt zwar besser als auf der PS2, fehlen die letzten Details, die auf der Xbox zumindest hin und wieder für optische Abwechslung sorgen. Und auch wenn die musikalische Untermalung gelungen ist: Die schnell nervenden Sprachsamples und eintönigen Schlaggeräusche sorgen für Punktabzüge. Unter dem Strich ein Spiel, das kurzzeitig Spaß macht, aber selbst Fans des Dunklen Ritters aus Gotham nur eingeschränkt zu empfehlen ist.
Pro
Kontra
Wertung
GameCube
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